Amazfit Stratos (Smartwatch 2 / 2S)
Die Amazfit Stratos, teilweise auch unter der Bezeichnung Amazfit Sport Smartwatch 2 anzutreffen, wurde offiziell am 12. Dezember 2017 in China veröffentlicht. Erschienen ist die Smartwatch in einer Standard- und in einer Premiumausführung. Die Smartwatch wird vom chinesischen Wearable-Hersteller Huami produziert, der unter anderem auch Wearables für Xiaomi fertigt.
Ende Februar 2018 ist die Sport-Smartwatch in einer International Version erschienen. Speziell für den chinesischen Markt bestimmte Apps wurden entfernt und die Benutzeroberfläche mehrsprachig angepasst.
Design, Verarbeitung und Lieferumfang
Standardmodell vs. Premiummodell
Bevor wir uns sämtlichen Features der Smartwatch widmen, schauen wir uns zunächst den Unterschied der beiden chinesischen Modelle zur international erschienenen Amazfit Stratos an. In China wurde das Standardmodell wurde unter der Bezeichnung Amazfit Smartwatch 2, das Premiummodell als Amazfit Smartwatch 2S veröffentlicht. Unterschiede beider Ausführungen gibt es lediglich beim verwendeten Displayglas und dem Uhrenarmband. Das Standardmodell verwendet ein herkömmliches, gehärtetes Displayglas und ein Silikonarmband. Das Premiummodell hingegen setzt auf Saphirglas sowie ein Lederarmband. Das Uhrenarmband ist bei beiden Modellen austauschbar.
International ist die Smartwatch als Amazfit Stratos erschienen. Hierbei handelt es sich um das chinesische Standardmodell mit angepasster Benutzeroberfläche. Eine Premiumvariante wurde für den internationalen Markt nicht veröffentlicht!
Uhrengehäuse
Das Design der neuen Amazfit Smartwatch unterscheidet sich vollkommen vom Design der Amazfit Pace. Insgesamt tritt das Uhrengehäuse der Amazfit Smartwatch 2 deutlich wuchtiger in Erscheinung, orientiert sich aber dennoch an einem sportlichen Stil. Das Gehäuse besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff im typischen Carbon-Look. Der Durchmesser beträgt 4.8 cm, die Höhe 1.5 cm und das Gewicht der Smartwatch inklusive Uhrenarmband liegt bei exakt 60g.
Oberseitig befindet sich das transflektive Display mit 1.34 Zoll Diagonale. Umgeben ist das Display von einer edlen Keramik-Lünette. Über drei seitlich platzierte Edelstahl-Taster (316L), lässt sich die Amazfit Stratos aktiv steuern. Unterseitig befinden sich der 4-Pin Ladeconnector und der leicht hervorstehende Herzfrequenzsensor. Öffnen lässt sich die Smartwatch nicht, sodass kein Zugriff auf den Akku oder die interne Hardware möglich ist.
Ein deutlicher Vorteil gegenüber dem Vorgängermodell ist die Klassifizierung (Schutzart IP68) als wasserdicht bis 5 Bar (5 ATM / 50 Meter). Unter gewöhnlichen Bedingungen ist es somit möglich mit der Smartwatch zu duschen, zu schwimmen und auch zu tauchen.
Uhrenarmband und Verarbeitungsqualität
Das Silikonarmband ist in 15 Stufen größenverstellbar und wird über eine Dornschließe geschlossen. Die Bandlänge beträgt 20 cm, die Bandbreite misst 22 mm. Ein Schnellverschluss erleichtert den Wechsel des Armbandes.
Die Verarbeitungsqualität der eigentlichen Smartwatch ist nicht zu beanstanden. Kritikpunkte erntet allerdings das Uhrenarmband, das bereits nach wenigen Wochen leichte Abnutzungserscheinungen aufweist. Der Lieferumfang umfasst neben der Amazfit Smartwatch 2 eine Ladestation mit USB-Anschlussmöglichkeit, sowie eine Bedienungsanleitung.
Display
„Transflektives Display“
Das Farbdisplay besitzt eine Diagonale von 1.34 Zoll. Die Auflösung beträgt 320 x 300 Pixel. Wie bereits das Display der Amazfit Pace, verwendet auch die neue Amazfit Smartwatch 2 ein so genanntes „transflektives Display“. Dieser Displaytyp kommt ohne Hintergrundbeleuchtung aus und reflektiert einfallendes Licht. Als „Always-On“ ist das Display ständig aktiv, sodass zum Ablesen der Uhrzeit das Display nicht erst eingeschaltet werden muss.
Weitere Vorteile eines transflektiven Displays sind vor allem die besonders gute Lesbarkeit bei Sonnenschein und der geringe Energieverbrauch. Es gibt allerdings auch Nachteile, wie z.B. eine vergleichsweise geringe Blickwinkelstabilität und eine meist blasse Farbwiedergabe. Mit einem Touchscreen ausgestattet, kann die Bedienung der Smartwatch nicht nur über die seitlichen Bedientasten, sondern auch direkt über das Display erfolgen.
Im Test überzeugt das transflektive Display. Gerade bei Sonnenschein bzw. direktem Lichteinfall ist das Display der Amazfit Smartwatch 2 hervorragend lesbar. Smartwatches mit herkömmlichen LCD oder AMOLED Display ist die Stratos somit voraus. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt allerdings auch die Ablesbarkeit ab.
Hintergrundbeleuchtung
Um die Smartwatch auch im Dunkeln verwenden zu können, ist das Display zusätzlich mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, die auf Knopfdruck oder durch Heben des Armes aktiv wird. Ein Umgebungslichtsensor, der sich unterhalb des Displays befindet, reguliert entsprechend des Umgebungslichtes die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung. Womit man sich auch abfinden muss, sind die zum Teil blassen Farben, die je nach Lichteinfall mal mehr oder weniger kräftig erscheinen. Die Bedienung über den kleinen Touchscreen gelingt gut. Eingaben und Wischbewegungen werden präzise erkannt.
Displayschutz
Das Display der Amazfit Smartwatch 2 wird durch ein gehärtetes Displayglas geschützt. Das Premiummodell (Smartwatch 2S) setzt auf höherwertiges Saphirglas. Im mehrwöchigen Test erwies sich das herkömmliche, gehärtete Displayglas als überaus kratzresistent und stoßfest. Selbst einen unbeabsichtigten Sturz aus 1.5 Meter hat die Smartwatch unbeschadet überstanden.
Hardware
Die interne Hardwareausstattung der Amazfit Stratos unterscheidet sich nicht zum Vorgängermodell. Huami setzt weiterhin auf einen Dual-Core Prozessor, der mit bis zu 1.2 GHz taktet, einen 512MB großen Arbeitsspeicher und einen 4GB Flash-Speicher. Satte 2GB des internen Flash-Speichers nimmt bereits das System ein, weshalb dem Nutzer lediglich 2GB Restspeicherplatz zur Verfügung stehen. Eine Speichererweiterungsmöglichkeit gibt es nicht!
Weitere Hardwaremerkmale sind ein WiFi-Modul (802.11 b/g), ein Bluetooth 4.0 Modul, ein GPS-Modul, ein PPG Herzfrequenzsensor, ein Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, ein Magnetsensor, ein Barometer und ein Umgebungslichtsensor.
Inbetriebnahme
Bevor man sich für die Amazfit Stratos entscheidet, sollte man sich im Klaren sein, dass die Smartwatch zunächst für den chinesischen Markt erschienen ist. Seit Ende Februar ist die Smartwatch auch in einer internationalen Version erhältlich. Vor dem Kauf sollte man darauf achten, für welche Version man sich entscheidet. Meistens ist das chinesische Modell günstiger, bietet einhergehend aber auch nur eine chinesische Benutzeroberfläche. Mit Kenntnissen kann ein chinesisches Modell aber auch softwareseitig in ein internationales Modell mit mehrsprachiger Benutzeroberfläche umgewandelt werden!
Amazfit Watch-App
Zur Inbetriebnahme der Smartwatch benötigt man die Amazfit Watch-App, die es sowohl für Android, als auch für iOS Mobilgeräte gibt. Ein Nachteil der chinesischen Stratos ist, dass die hierzulande, in den jeweiligen App-Stores erhältliche Amazfit Watch-App bisher nicht die chinesische Amazfit Smartwatch 2 unterstützt. Einen Link zu chinesischen Amazfit App findest du hier: app.mi.com
Die App selbst passt sich der Systemsprache an und steht auf einem Smartphone mit deutscher Spracheinstellung komplett auf Englisch zur Verfügung. Zur Verwendung der App benötigt man ein Mi-Konto. Die Verbindung zwischen App und Smartwatch erfolgt via Bluetooth. Ein QR-Code mit den Verbindungsdaten, der auf der Smartwatch angezeigt und über die Amazfit Watch-App ausgelesen wird, erleichtert den Verbindungsaufbau.
Custom ROM flashen? Hier die Anleitung!
Update: Mittlerweile haben findige Entwickler mehrsprachige Custom-ROMs veröffentlicht. Die so genannte „StratOS“ ROM und die "STRATOSfied" ROM übersetzen die Benutzeroberfläche in Deutsch, Englisch und auch in weitere Sprachen. Zum Flashen sind folgende Schritte notwendig.
- Downloade die ADB und Fastboot Treiber und installiere diese. Allgemein gültige Treiber findest du im Netz.
- Verbinde die Smartwatch mit dem PC. Öffne die Windows Eingabeaufforderung (CMD) und gehe mit „cd“ in den ADB Ordner. Mit der Eingabe von „adb devices“ siehst du, ob die Smartwatch korrekt erkannt wurde. Mit „adb reboot bootloader“ wechselst du in den Fastboot-Modus. Gib anschließend „fastboot getvar all“ ein um sämtliche Parameter auszulesen. Sichere die Parameter für den nächsten Schritt.
- Besuche die Seite unlockamazfit.com und folge den dortigen Schritten zum Entsperren des Bootloaders. Einige der zuvor abgerufenen Parameter musst du auf der Seite eintragen. Warte nun bis du eine E-Mail mit einem entsprechenden Entsperrcode erhältst. Innerhalb der Windows Kommandozeile und mit aktivem Fastboot-Modus trägst du nun „fastboot oem unlock“ gefolgt von deinem Entsperrcode ein. Mit „fastboot getvar unlocked“ kannst du überprüfen ob dein Bootloader entsperrt ist.
- Lade die STRATOSfied (Link) oder StratOS ROM (Link) herunter. Entpacke nach dem Download sämtliche Dateien der jeweiligen ROM, für die du dich entschieden hast, in dein ADB Verzeichnis.
- Für StratOS: Mit einem Doppelklick auf die "Install.bat" startest du den Installationsvorgang. Der Vorgang dauert in der Regel 8 bis 10 Minuten. Die Smartwatch muss dabei mit dem PC verbunden bleiben! Nach dem Start ist die Smartwatch standardmäßig auf Italienisch eingestellt. Innerhalb der Einstellungen kannst du auch Englisch als Systemsprache auswählen.
- Für STRATOSfied: Hast du dich für STRATOSfied entschieden, musst du mit "adb push" sämtliche Dateien in das sdcard Verzeichnis deiner Smartwatch kopieren. Mit "adb root" wechselst du in den Root-Modus. Anschließend wechselst du mit "adb shell" in eine Root-Shell. Gib dort "cd /sdcard/; sh start_update.sh" ein um den Installationsvorgang zu starten.
Funktionen der Amazfit Smartwatch 2
Nachdem wir uns mit der Hardware beschäftigt haben, schauen wir uns nun noch den Funktionsumfang der Smartwatch näher an. Im Gegensatz zu vielen anderen China-Smartwatches, die meist mit einem nativen Android ausgestattet sind und dadurch die Installation weiterer Apps erlauben, ist das System sämtlicher Amazfit Watches weitestgehend geschlossen.
What You See Is What You Get – D.h. alle „Apps“ bzw. Funktionen sind fest in das System integriert. Dennoch bietet die Amazfit Benutzeroberfläche alle notwendigen Sport- und Alltagsfeatures um aus der Amazfit Stratos einen alltäglichen Begleiter zu machen. Der Aufbau der Benutzeroberfläche ist übersichtlich, auch wenn man sich gerade am Anfang mit den zahlreichen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten zunächst vertraut machen muss. Die Performance der Benutzeroberfläche ist akzeptabel. Kleinere Hänger oder weniger flüssige Animationen sind jedoch durchaus möglich!
Schrittzähler und Sportaktivitäten
Die Amazfit Smartwatch 2 kombiniert geschickt das Design einer alltagstauglichen Armbanduhr mit den Funktionen eines Sport-Wearables. Wesentlich sind natürlich die zahlreichen Sportfunktionen, die unter anderem in Kombination mit einem Schrittzähler, einem Herzfrequenzsensor und GPS verschiedenste Nutzerdaten erfassen. Wählen lässt sich aus insgesamt 11 verschiedenen Aktivitäten. Hier eine Übersicht:
- Laufen (Outdoor)
- Gehen (Outdoor)
- Fahrradfahren
- Schwimmen (Schwimmbecken)
- Schwimmen (Freiwasser)
- Laufen (Indoor)
- Fahrradfahren (Indoor)
- Ellipsentrainer
- Bergsteigen
- Trailrunning
- Triathlon
Trainingsmodi
Jede Sportaktivität bietet verschiedene Trainingsmodi und Einstellungsmöglichkeiten. Unter anderem können von der Uhr empfohlene Trainingseinheiten gestartet werden, als auch lassen sich eigene Trainingeinheiten innerhalb der Amazfit App anlegen. Trainingsziele je Einheit können in Distanz, Kalorien, Zeit oder Trainingseffekt (TE) angegeben werden. Die unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass beispielsweise für Schwimmaktivitäten eine Beckenlänge festgelegt werden kann, oder dass sich für Geh- und Laufaktivitäten Geodaten als GPX importieren lassen um eine vorgegebene Strecke abzulaufen zu können.
GPS und Outdoor-Sport
Startet man eine Outdoor-Sportaktivität, versucht die Smartwatch zunächst einen GPS-Fix zu finden. Dadurch ist eine noch präzisere Datenerfassung möglich. Hat man sich allerdings für das chinesische Modell der Amazfit Stratos entschieden, fehlen der Uhr die europäischen Kartendaten. In der Auswertung bekommt man somit zwar den Streckenverlauf angezeigt, eine Kartendarstellung fehlt jedoch (siehe Screenshot)! Sobald die Smartwatch auch mit der internationalen Amazfit App verbunden werden kann, werden die entsprechenden Kartendaten höchstwahrscheinlich nachgereicht.
Schrittzähler
Neben den Sportaktivtäten erfasst die Smartwatch auch den alltäglichen Bewegungsablauf. Mittels Schrittzähler werden die täglichen Schritte gezählt. Ein Tagesziel kann individuell festgelegt werden. Aus den Schritten werden zudem die zurückgelegte Strecke und die verbrannten Kalorien ermittelt. Der Schrittzähler überzeugt in der Praxis. Die Schritterkennung ist präzise. Fehlmessungen durch Autofahren oder sonstige Tätigkeiten, die keine Schrittbewegung darstellen, treten nicht auf.
Herzfrequenzsensor und Schlafmonitor
Zur Herzfrequenzmessung befindet sich auf der Unterseite der Smartwatch eine Kombination aus Foto-Diode und LED. Der Sensor misst den Blutfluss unter der Haut, der die aktuelle Herzfrequenz wiedergibt. Neben einer Einzelmessung sind auch eine Intervallmessung und eine Dauermessung möglich. die Die Genauigkeit einer optischen Herzfrequenzmessung ist immer kritisch zu betrachten.
Im Test konnte die Messgenauigkeit des Herzfrequenzsensors weniger überzeugen. Zwar wird im Ruhezustand eine präzise Herzschlagfrequenz gemessen, bei starker Belastung kommt es jedoch zu deutlich abweichenden Messergebnissen. Inwiefern sich Huami dieser Messungenauigkeit annimmt, wird sich zeigen müssen. Andere Nutzer berichten von ähnlichen Problemen. Für eine höhere Messgenauigkeit kann die Smartwatch auch mit einem Herzfrequenz-Brustgurt verbunden werden!
Der Schlafmonitor der Amazfit Smartwatch 2 wird automatisch aktiviert und ist nicht manuell einstellbar. Gesammelt werden unter anderem Daten zur Einschlaf- und Aufwachzeit und den unterschiedlichen Schlafphasen. Die Erkennung der einzelnen Schlafzeiten funktionierte im Test recht gut. Gewöhnungsbedürftig ist es jedoch mit einer doch recht großen Armbanduhr schlafen zu gehen.
Wetterfunktionen und GPS
Um auch in Sachen Wetter auf dem Laufenden zu bleiben, bietet die Benutzeroberfläche eine 5 tägige Wettervorhersage. Der jeweilige Standort und auch die Temperatureinheit können in der Amazfit App angepasst werden. Angezeigt wird das jeweilige Wetter mit Höchst- und Tiefsttemperatur.
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Uhr auch mit einem GPS-Modul ausgestattet. Einen GPS-Fix findet die Uhr recht schnell. Ein ebenfalls vorhandener E-Kompass ermöglicht eine präzise Wiedergabe der Himmelsrichtung. Weitere und auch plausible Messdaten liefert die Amazfit Stratos unter anderem zum Luftdruck und der Höhe über NN.
Musik, Wecker und Trainingsplan
Mit dem integrierten Musikplayer lässt sich die Smartwatch auch zur Musikwiedergabe nutzen. Hierfür stehen knapp 2.56GB Restspeicher zur Verfügung, was regelmäßig für 500 Songs genügt. Mit einem PC verbunden, lassen sich Musiktitel auf den Speicher der Smartwatch kopieren und über einen verbundenen Bluetooth-Kopfhörer abspielen. Eine Radiofunktion gibt es nicht!
Die Weckfunktion ist mit dem Wecker eines Smartphones vergleichbar. Es lassen sich verschiedene Profile anlegen, als auch gibt es eine Snooze-Funktion. Ein Vibrieren der Smartwatch stellt den Alarm dar. Die Vibrationsstärke kann in 3 Stufen (Sanft, Mild, Stark) eingestellt werden. Eine smarte Weckfunktion, die anhand der Schlafphase automatisch weckt, gibt es nicht.
Der Modus „Trainingsplan“ bietet 5 verschiedene und auf mehrere Wochen (56 Tage) angelegte Trainingspläne für Anfänger und Profis. Aktiviert man einen Trainingsplan, erhält man tägliche Vorgaben zur sportlichen Betätigung.
Stoppuhr, Timer und Mi Home
Eine klassische Stoppfunktion mit Zwischenzeitanzeige ist ebenfalls als App vorhanden. Über einen Timer lassen sich individuelle oder vorgegebene Zeiträume messen. Ebenfalls integriert ist „Mi Home“, worüber sich verschiedene Produkte des Xiaomi Ökosystems (z.B. Lampen) steuern lassen.
Push-Benachrichtigungen, Screen-Unlock und Sonstige
Die Smartwatch ist in der Lage Push-Benachrichtigungen eines über Bluetooth verbundenen Mobilgerätes zu empfangen. Erhält man beispielsweise eine App-Benachrichtigung (WhatsApp oder Facebook, einen Anruf oder eine SMS), wird man direkt über die Uhr benachrichtigt. Der Benachrichtigungsinhalt (Text + Emojis) auch mehrerer Nachrichten wird lesbar angezeigt. Eine Möglichkeit direkt über die Smartwatch zu antworten gibt es nicht! Welche App Benachrichtigungen an die Uhr senden darf, kann innerhalb der Amazfit App festgelegt werden.
Die Screen-Unlock-Funktion erlaubt es die Smartwatch als sicheres Entsperrgerät zu nutzen. Innerhalb der Sicherheitseinstellungen des Mobilgerätes kann die Stratos als vertrauenswürdiges Bluetooth-Gerät angelegt werden. Befindet man sich nun als Uhrträger in der Nähe des Mobilgerätes, wird zum Entsperren keine PIN, Muster oder Passwort benötigt.
Offizielle Updates empfängt die Smartwatch über das integrierte WiFi-Modul. Für Reisende bietet die Uhr einen Flugmodus, sodass die Amazfit Smartwatch 2 auch im Flugzeug verwendet werden kann.
Amazfit Watch-App
Die Verwaltung der Smartwatch und der von ihr gesammelten Daten erfolgt über die Amazfit App. Der Startbildschirm liefert Informationen zur aktuellen Schrittzahl, dem Akku, der Herzfrequenz und dem Schlaf.
Sportübersicht
Über den Reiter „Sport“ gelangt man zur Sportübersicht. Hier können die getrackten Sportaktivitäten mit Angaben zur Dauer, der durchschnittlichen Herfzfrequenz, der zurückgelegten Strecke, den Schritten und den verbrannten Kalorien angezeigt werden. Filtern lassen sich die Sportaktivitäten nach Tagen, Wochen und Monaten, als auch nach der jeweiligen Aktivität. Klickt man eine Sportaktivität an, erhält man eine detaillierte Übersicht zu den jeweiligen Messdaten.
Profil
Über den Reiter „Me“ lassen sich Smartwatch und App Einstellungen vornehmen, als auch lassen sich der persönliche VO2max und EPOC Parameter abrufen. In den Einstellungen kann z.B. die Widget-Anordnung angepasst werden. Zusätzlich gibt es Einstellungsmöglichkeiten zur Echtzeit-Datenerfassung einzelner Sportaktivitäten, als auch können Wetter- und Benachrichtigungs-Einstellungen vorgenommen werden. Mit Hilfe eines integrierten Dateimanagers hat man Zugriff auf das Dateisystem der Uhr.
Watchfaces
Watchfaces lassen sich aus einem, ebenfalls in die App integrierten Store herunterladen. Der Store funktionierte im Test allerdings nicht wirklich. Alternativ lässt sich aus bereits 14 vorinstallierten, digitalen und analogen Watchfaces wählen. Die Hintergrundbilder einzelner Watchfaces können durch eigene Bilder ausgetauscht werden. Eigene Watchfaces lassen sich im Format .wfz aufspielen.
Die App ist insgesamt übersichtlich aufgebaut und bietet zahlreichen Verwaltungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Eine Synchronisation mit Strava ist mit der chinesischen Stratos Smartwatch noch nicht möglich, da die chinesische Amazfit App im Gegensatz zum internationalen Pendant keine externe Synchronisation der Daten ermöglicht. Unterstützt wird jedoch die Synchronisation mit der Mi Fit App!
Akku
Die Kapazität des Akkus gibt Huami mit 280 mAh an, was auch dem nachgemessenen Wert entspricht. Die Laufzeit soll bei einer täglichen Bewegungsaktivität von 30 Minuten und einem ständigen Empfang von Push-Benachrichtigungen ungefähr 5 Tage betragen. Mit aktivem GPS und automatischer Herzfrequenzerfassung reduziert sich die Laufzeit auf 35 Stunden (Angaben lt. Huami).
In der Praxis liegt die Laufzeit der Stratos bei ungefähr 3 Tagen. Dieser Wert ergibt sich aus einer aktivierten Herzfrequenzmessung, einem regelmäßigen Benachrichtigungsempfang und einem täglichen 45 Minuten Sportprogramm mit aktiviertem GPS. Zum Laden wird die Smartwatch mit der 4-Pin Ladestation verbunden. Im Test erwies sich die Ladestation als schwergängig, weshalb die Smartwatch regelrecht in das Dock gepresst werden musste. Eine komplette Akkuladung nimmt 2 Stunden in Anspruch.
Rückblick
Huami ist ein 2014 gegründetes Unternehmen, das sich auf Smart Wearables spezialisiert hat und mittlerweile zu den weltweit größten Wearable Produzenten zu zählen ist. Bekannt wurde Huami vor allem als Produzent des Xiaomi Mi Band 2 und auch anderen Xiaomi Wearables, die zum Großteil von Huami produziert und von Xiaomi vertrieben werden. Unter der Bezeichnung “Amazfit” führt der Hersteller eine eigene Produktreihe, die sich durch gut ausgestattete sowie qualitativ hochwertige Smartbands und Smartwatches auszeichnet. Die Amazfit Pace war die erste Huami Smartwatch, die von uns ebenfalls getestet wurde und durch das transflektive Display, den üppigen Funktionsumfang und die langanhaltende Akkulaufzeit überzeugte. Weitere Huami Wearables der letzten Monate sind die Amazfit Bip, eine preisgünstige Alternative zur Amazfit Pace, sowie beispielsweise die Mi Band Alternative Amazfit Arc.
AndiM
Die beiliegende Bedienungsanleitung ist ein Witz, auf Englisch wird kurz erklärt, wie man sich (zwangs)registriert, das ist alles. Ansonsten muss man sich die Bedienungsanleitung (auch nur in Englisch) am PC anschauen. Die Uhr in die Ladeschale einzurasten ist eine Fummelei.
Die Bedienung ist unübersichtlich und unintuitiv. Dazu reagiert das Display nur schlecht auf Antippen. Will man z.B. eine sportliche Aktivität beenden tippt man immer wieder aufs Display und weiß nicht, ob die Uhr so langsam reagiert oder den Druck überhaupt nicht registriert hat, ich hatte den Eindruck das dieses Verhalten bei niedrigen Temperaturen (Sport im Freien im Winter) noch schlimmer wird.
Die Stoppuhr kann man nur über das Display zurücksetzen und tippt dann lange auf dem Display rum, bis der Tastendruck registriert wurde. Warum geht das nicht über einen der Druckknöpfe?
Nach Laden und Update die erste sportliche Aktivität, eine Stunde Radfahren. Die Uhr findet partout kein GPS-Signal, immer wieder probiert, also ohne GPS losgefahren. Die Pulsanzeige liegt völlig daneben, zeigt Werte um die 60, während das Brustband doppelt so viel anzeigt.
Bei vielen Versuchen in den nächsten Tagen immer noch kein GPS. Erst nach einem erneuten Update funktioniert es plötzlich – mit bescheidener Genauigkeit.
Das Display wirkt etwas blass und farblos. Neben den mitgelieferten Watchfaces stehen im Netz Tausende weitere zum Download bereit, so richtig toll hat mir keins gefallen, weil immer unnötige Sachen (Kalorien) angezeigt werden und andere, die man gerne hätte, fehlen. (Ich hätte gerne die Zeit digital, mit Sekunden und deutsches Datumformat, Puls, Schritte…).
Am ungenauesten von allen Messwerten sind die Treppen, da liegt der angezeigte Wert um den Faktor 5 – 10 zu niedrig.
Das Synchronisieren mit dem Smartphone über Bluetooth läuft problemlos. Schön wäre es, wenn man sein Training und Messwerte auch auf den PC überspielen könnte, geht vielleicht sogar, ich habe es aber nicht gefunden.
Gestern zeichnete die Uhr keine Schlafdaten auf, keine Ahnung warum, mal sehen, ob es heute wieder geht.
Die Laufzeit mit permanenter Pulsmessung und einer Stunde Training mit GPS beträgt ungefähr 3 Tage, ziemlich wenig im Vergleich zu den Herstellerangaben.
Bernd
Hallo Timo, schöner Bericht über die Uhr, die ich auch seit kurzem mein Eigen nenne 🙂
Vielleicht kannst Du mir ja folgende Frage beantworten: Ich lasse mich mit der Uhr am Arm täglich durch den Alarm wecken, was aber nur bedingt gelingt. Ich habe zwischenzeitlich festgestellt, dass die Uhr eigentlich bis zu 5 Minuten vibrieren sollte, wenn man nicht auf Schlummern oder Beenden drückt.
Und nun das, was ich mir nicht erklären kann: Fängt die Uhr an zu vibrieren tut sie das genau 1 Mal 🙁 Ich habe das mal getestet und einen Test-Alarm eingestellt. Sobald man das Display mit irgendwas berührt (Bettdecke etc.) erlischt der Alarm. So ist das Wecken natürlich nicht erfolgreich 🙁
Hast Du einen Tipp ?
eric
als er nu is een nederlandse handleiding bij was he was het beter
ivffff
Ahoi,
was ist den der Unterschied zwischen den Modellnummern A1619 und P182 bei der Stratos? Weiß das jemand?
Jenny
Hi Timo, danke für den ausführliches Review. Die Amazfit Stratos gefällt mir richtig gut, weshalb ich die Watch zu meinen derzeitigen Favoriten zähle. Ich habe aber noch einige Fragen. Ich hoffe du kannst mir bei meiner Entscheidung helfen.
1. Ich lese öfter etwas von einer Stratos 2. Gibt es unterschiedliche Modelle der Uhr oder schon einen Nachfolger?
2. Kann man das Uhrenarmband einfach tauschen?
3. Wirklich wasserdicht?
4. Kann ich die Stratos auch zum Musikhören benutzen?
Das wärs fürs Erste. Wäre super von dir zu hören.
LG Jenny
Timo
Hi Jenny, deine Fragen kann ich dir gerne beantworten.
1. Eine Stratos 2 gibt es nicht. In China ist die Uhr als “Amazfit Sport-Smartwatch 2” erschienen. Einige weniger gut recherchierten Seiten mixen einfach beide Bezeichnungen, weshalb solche Fehlinformationen entstehen.
2. Ja, das Uhrenarmband kannst du problemlos wechseln. Das Armband ist mit einem Stiftverschluss befestigt.
3. Ich gehe mit meiner Stratos duschen und auch schwimmen. Salzwasser und Tauchen sollte man aber lieber sein lassen.
4. Die Uhr hat einen internen Speicher (ca. 2.5 GB) auf dem du einige MP3s ablegen kannst. Bluetooth Kopfhörer kannst du ebenfalls mit der Uhr verbinden.
Ich hoffe ich konnte dir bei deiner Entscheidung helfen 🙂
Lewis
Höhenmesser; funktioniert dieser beim Mountainbiken und zählt er die gefahrene Höhe (one Abzug Abfahrten) Vielen Dank
Guido
Ich trage die STRATOS 2 (US-Version) seit 1 Woche und bin sehr zufrieden. Die täglichen Trainings Laufen, Radfahren, Schwimmen werden exakt aufgezeichnet und in STRAVA sind alle Daten im Zugriff und bearbeitbar.
Beim Start einer Aktivität findet das GPS schnell ein Signal und die Streckenaufzeichnung ist deutlich genauer als bspw. mit einem iPhone 7!
Die Akkulaufzeit ist aus meiner Sicht für eine Sportwatch überragend: bei 24h-Herzfrequenzmessung, ca. 2-3 Stunden Training (Laufen und Schwimmen) mit GPS und nächtlichem Sleeptracker hält der Akku bei mir ca. 36 Stunden bis zum Abschalten.
Dabei werden tagsüber alle Nachrichten signalisiert und Telefonanrufe werden mit angenehmer Vibration signalisiert.
Ich kopple beim Laufen ein Bluetooth-Headset und gelegentlich einen HF-Sensor – beides funktioniert zuverlässig und ohne Probleme.
Die Bedienung der STRATOS 2 ist intuitiv und dank des sehr präzisen Touchscreens deutlich angenehmer als bei einer Garmin Fenix.
Und das signifikant geringere Gewicht gegenüber Garmin macht die STRATOS 2 für mich zum idealen Trainingsgerät.
Die oftmals beklagte Abnutzung des Armbandes kann ich derzeit nicht bestätigen, was allerdings nach 1 Woche auch bedenklich wäre.
Timo
Hi Guido, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Michael
Hi wie ist es wenn ich Spotify am Handy anhabe, kann ich es mit der Uhr steuern? Wie sieht es aus wenn ich bereits Bluetooth Kopfhörer am Handy habe? Dann ist die Uhr Funktionslos?
Rene
Ich muss dazu mal folgendes Fragen. Ist die Uhr den CE-Zertifiziert damit es bei der Einfuhr des Zolls keine Probleme gibt. Die Uhr gibt es auf den bekannten Seiten zu guten Preisen und Interessiert mich. Jedoch habe ich etwas die Befürchtung mit einem schlag 140-160 Euro einfach mal so in den Sand zu setzten. Leider finde ich keine direkte Angaben zu der Zertifizierung für diese Uhr. Habt Ihr die Möglichkeit mir da etwas mehr Auskunft zu geben. Beste Grüße
Timo
Hi Rene, das chinesische Modell hat keine CE-Kennzeichnung. Die als “International” verkaufte Variante hat wiederum eine CE-Kennzeichnung auf der Verpackung und direkt auf der Rückseite der Uhr.
Julia
Hallo, heißt das, wenn ich die englische Variante über Gearbest kaufe, muss ich keine Steuern zahlen?
Thorsten
kann ich eine gpx datei importieren und diese bei der trainingsaufzeichnung zum navigieren benutzen? kann man die aufgezeichneten trainingsdaten exportieren wenn ja in welchen datenformat und ist die herzfrequenz mit dabei.
Timo
Hi Thorsten, ja du kannst GPX Dateien importieren, indem du die Uhr mit dem PC verbindest und die GPX Datei in den Ordner “gpxdata” kopierst. Den Streckenverlauf wird dir auf der Uhr angezeigt und du kannst diesen dann je nach Sportaktivität ablaufen. Gelaufene Strecken als GPX zu exportieren funktioniert ebenfalls. Die Herzfrequenz ist enthalten.
Thorsten
Danke für die ausführliche Antwort, eine Frage habe ich aber noch. Hat die Uhr auch eine Auto Stop Funktion welche sich zu und abschalten läst?
Heike
Bist du dir zu 100% sicher, dass ich sie Stratos mit einem externen Herzfrequenz-Brustgurt (oder sogar mit der PolarOH1=Pulssensor) per Bluetooth LE verbinden kann? Und wie funktioniert das. Muss ich Ich zunächst eine Sport-Funktionen aufrufen und dann koppeln? Danke im Voraus.
Timo
Hi Heike, wenn du ein Sportprogramm auswählst und dort auf Einstellungen gehst, kannst du “Accessoires” hinzufügen. Ob jeder Brustgurt unterstützt wird weiß ich nicht. Mit einem Wahoo Brustgurt hat es zumindest funktioniert. Laut dem Hersteller ist die einzige Voraussetzung, dass der Gurt Bluetooth unterstützt.
Heike
Hi Timo. Merci für die superschnelle Antwort.
Marcel
Hat die Huami Amazfit 2 (Stratos) ein eingebautes Mikrofon oder Lautsprecher? (Auch wenn es vlt im moment noch keine Software dazu gibt)
Timo
Hi Marcel, das Innenleben der Uhr kannst du dir unter folgendem Link ansehen: https://fccid.io/2AC8UA1619/Internal-Photos/Internal-Photos-3750819
Einen versteckten Lautsprecher oder ein Mikrofon (wie es bei der Pace der Fall ist!) konnte ich nicht ausmachen.
Thomas
Servus, wie genau bedient man die Stratos? Hat die eine Lünette wie die Samsung Watch oder wie kann ich mir das vorstellen?
Timo
Hi Thomas, die Smartwatch wird rein über das Display und die seitlichen Bedientasten bedient.
jens
Hi Timo, mir hat dein Test zur Pace schon gut gefallen. Wirst du auch die neue testen? Ich frage, weil ich mir dann im kommenden Jahr die hier bestelle und die alte an meine Frau abgeben würde 😛
Timo
Hi Jens, klar, sobald die Smartwatch erhältlich sein wird, werde ich mich bemühen ein Exemplar zu bekommen. Es wird aber sehr wahrscheinlich erst Februar, bis das Review dann online geht.
Bernd
Also ist das einfach nur eine Pace im anderen Design? Ich hätte mir noch ein Upgrade bei der Hardware gewünscht. Irgendwie enttäuschend das ganze, aber das Design gefällt mir besser als das der Pace. Ich bleibe erstmal bei meiner alten und wechsel dann zu der hier, sobald man was mit der Firmware anfangen kann.
Grüße
Timo
Hi Bernd, ja die neue Amazfit Smartwatch ist so gesehen eher ein Design- und Software-Upgrade. Ich bin auch schon gespannt, was mit der neuen Firmware möglich sein wird und inwiefern sich die Amazfit App 2.0 vom Vorgänger unterscheiden wird.
reyni
Hoffentlich kommt die mit Android Wear.
Timo
Das ist eher unwahrscheinlich, wobei kürzlich auch erste China-Smartwatches mit Android Wear erschienen sind (siehe Ticwatch S&E). Aber am 12. wissen wir sicherlich mehr ;).