Erster Eindruck zum Optoma HD39 Darbee
Bereits im vergangenen Jahr lag mir ein Optoma Beamer mit DARBEE Visual Presence Technologie vor. Der damals getestete Optoma GT1080 Darbee überzeugte vor allem durch seine hervorragende Farbbrillanz. Mit dem Optoma HD39 Darbee hatte ich nun einen weiteren Full-HD Beamer mit DARBEE Visual Presence im Test, bei dem es sich trotz optischer Ähnlichkeit zum Optoma GT1080 Darbee nicht um einen Kurzdistanzprojektor, sondern um einen Standard-Projektor handelt.
Die Abmessungen des matt-weißen Kunststoffgehäuses belaufen sich auf 314 x 224 x 114 mm, bei einem Gewicht von 2.81 kg. Somit zählt der Beamer zu den vergleichsweise kompakten Modellen und eignet sich unter anderem für den mobilen Einsatz bei Freunden oder aber im Garten. Verwenden lässt sich der Beamer sowohl stehend, als auch hängend. Für eine sichere Positionierung sorgen gummierte und höhenverstellbare Standfüße. Für die hängende Verwendung ist eine entsprechende Deckenbefestigungsmöglichkeit vorhanden. Ein Kensington Lock Diebstahlschutz befindet sich rückseitig am Gehäuse.
Zur Bedienung ist der Beamer mit einem gut erreichbaren Bedienfeld ausgestattet. Gleichzeitig liegt dem Lieferumfang eine Fernbedienung bei. Fokus, Zoom (1.6-fach) und Lens-Shift (17% vertikal) können direkt am Gerät eingestellt werden. Sämtliche Anschlussmöglichkeiten befinden sich innerhalb der linken Gehäuseseite. Vorhanden sind zwei HDMI 1.4a Buchsen, beide mit 3D-Unterstützung und eine mit zusätzlicher MHL 2.1 Funktion, ein 3.5 mm Klinken-Audioausgang, ein 12V Ausgang, ein 3D-Sync Ausgang, eine USB Typ-A Buchse mit einer 1A Ausgangsspannung, sowie eine USB Mini-B Buchse. Sonstige Videoschnittstellen wie DVI oder VGA gibt es nicht. Die Verarbeitungsqualität ist nicht zu beanstanden.
Hardware
Hardwareseitig ist der Optoma HD39 Darbee mit einem .65“ DC3 DLP Chip von Texas Instruments ausgestattet. Nativ löst der Beamer in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) auf. Die maximal mögliche Helligkeit beträgt 3.500 ANSI Lumen. Das (dynamische) Konstrastverhältnis gibt Optoma mit 32.000:1 an. Je nachdem welcher Anzeigemodus verwendet wird, reicht die Lebensdauer der Lampe von 4000 bis 15000 Stunden. Ein Lautsprecher ist integriert.
Ein essentieller Bildverbesserer ist die so genannte „DARBEE Visual Presence Technologie“. Entsprechend dem Wiedergabematerial passt der DARBEE Visual Presence Bildprozessor die Bildhelligkeit und Farbwiedergabe bereits auf der Pixel-Ebene entsprechend an und sorgt somit für ein besonders klares Bild mit verbesserter Tiefenschärfe. Für eine präzise Farbperformance sorgt Optomas „Amazing Colour“, wonach sich der Projektor an das Rec.709 Farbschema hält. Ein weiterer Bildverbesserer ist die so genannte „Dynamic Black Technologie“, die das Kontrastverhältnis szenengerecht anpasst. Als Full-3D Beamer kommt der HD39 Darbee mit so ziemlich jedem 3D-Videomaterial zurecht.
Inbetriebnahme und Bedienoberfläche
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme ist mit keinerlei Hürden verbunden und kann auch von einem technischen Laien durchgeführt werden. Eine benutzerfreundliche Ausrichtung ist durch den 1.6-fachen optischen Zoom und den vertikalen Lens-Shift möglich. Die maximale Projektionsgröße liegt zwischen 26.21″ und 303.3″, bei einem Abstand zwischen 1.3 und 9.4 Metern. Eine präzise Berechnung der Projektionsgröße und des jeweiligen Abstandes ist mit Hilfe des Optoma Abstandrechners (Link) möglich.
Nachdem der Beamer mit dem Strom verbunden ist, muss das Wiedergabegerät lediglich per HDMI angeschlossen werden. Nach einer Aufwärmphase von höchstens 70 Sekunden ist der HD39 Darbee aufgewärmt und startklar. Angeschlossene Geräte werden automatisch erkannt und mit dem ersten Verbinden als Quelle ausgewählt.
Bedienung
Die Bedienung der einzelnen Funktionen ist laiengerecht gestaltet. Die Bedientasten sowohl am Beamer, als auch die der Fernbedienung, sind durch Symbole oder durch eine Beschriftung (Fernbedienung) verständlich gekennzeichnet. Zusätzlich ist die Fernbedienung weiß beleuchtet, sodass sich der HD39 Darbee auch im Dunkeln problemlos bedienen lässt. Durch mehrere Infrarot-Empfänger, funktioniert die Fernbedienung aus jeder Position. Der Betriebsstatus lässt sich über 3 LED-Indikatoren auf der Gehäuseoberseite ablesen.
Das OSD (On-Screen-Display) fällt durch seinen Funktionsumfang besonders positiv auf. Gleichzeitig ist das Menü aber auch verschachtelt, weshalb man sich mit den zahlreichen Ebenen der einzelnen Menüpunkte erst vertraut machen muss.
Heimkinotauglichkeit
Bildqualität
Die Bildqualität des Optoma HD39 Darbee überzeugt. Das nativ in 1080p projizierte Bild ist gestochen scharf und lässt innerhalb eines gewöhnlichen Betrachtungsabstandes kein Pixelgitter erkennen. Die Schärfeverteilung ist über die gesamte Bildfläche konstant. Die Helligkeitsverteilung ist von links nach rechts leicht abfallend, was im normalen Betrieb jedoch nicht störend auffällt.
Messwerte
Folgende Messergebnisse ergaben sich nach mehreren Testmessungen auf einer 90 Zoll Projektionsfläche mit Gain 1.0.
- Lichtstrom: Die maximale Helligkeit gibt Optoma mit 3500 ANSI-Lumen an. Der in der Bildmitte gemessene Lichtstrom liegt bei 1106 Lumen im Modus „Hell“ und bei 616 Lumen im Modus „Eco“.
- Schwarzwert: Der Schwarzwert liegt bei 1,277 Lumen (Hell) bzw. 0,743 Lumen (Eco).
- Kontrastverhältnis: Das dynamische Kontrastverhältnis gibt Optoma mit überragenden 32.000:1 an. Das durch Messungen ermittelte statische Kontrastverhältnis liegt bei 866:1 (Hell) bzw. 946:1 (Eco).
Subjektiver Eindruck
Subjektiv betrachtet überzeugt der Optoma HD39 Darbee durch eine angenehme Farbwiedergabe, sofern man sich im Kino-Modus befindet, der den Rec.709 Farbraum noch am ehesten trifft. Mit der individuell konfigurierbaren DARBEE Visual Presence Technologie in Kombination mit dem Dynamic Black Bildverbesserer wird dem Ganzen noch das besondere i-Tüpfelchen aufgesetzt. Gerade in sehr dunklen und besonders hellen Szenen bestechen die Bildverbesserer durch einen sichtbar höheren Kontrast mit einhergehenden, satteren Farben. Im leicht abgedunkelten Raum ist der Beamer noch gut einsetzbar. Im tageslichthellen Raum erscheinen Farben zunehmend verwaschen und auch der Kontrast nimmt entsprechend ab.
Eine Zwischenbildberechnung (FI) gibt es nicht. Der bei Ein-Chip-DLP Projektoren häufig anzutreffende Regenbogeneffekt macht sich kaum bemerkbar und beeinträchtigt das Filmerlebnis nicht.
Audio und 3D
Der Beamer ist mit einem 10 Watt Lautsprecher ausgestattet. Der Klang ist ausgeglichen und erreicht eine ordentliche Lautstärke ohne zu verzerren. Bässe sind entsprechend der Ausstattung nicht zu erwarten. Für die mobile Verwendung des Beamers ist der Onboard-Sound jedoch ausreichend.
Die 3D-Funktion ist mit einer herkömmlichen 3D-DLP-Link Brille (aktive Shutterbrille) nutzbar. Im 3D-Modus machen sich vor allem Einbußen bei der Helligkeit und dem Kontrast bemerkbar, die sich allerdings in einem noch akzeptablen Rahmen bewegen.
Betriebslautstärke
Die Betriebsgeräusche belaufen sich im Modus „Hell“, bei einem gewöhnlichen Sitzabstand, auf ungefähr 38 Dezibel. Im Modus „Eco“ wurden noch 30 Dezibel gemessen. In ruhigen Filmmomenten sind die Lüftergeräusche durchaus wahrnehmbar.
Gamingtauglichkeit
Im letzten Punkt schauen wir uns noch die Gamingtauglichkeit des Optoma HD39 Darbee an. Im Gegensatz zu vielen PC-Monitoren, die kaum mit Bildverbesserern arbeiten, fällt der so genannte Input-Lag bei Fernsehern und Beamern deutlich höher aus. Teilweise macht sich dieser Input-Lag, also die Signalverzögerung zwischen Zuspiel- und Abspielgerät, so sehr bemerkbar, dass ein genüssliches Gaming nicht möglich ist.
Zur Reduzierung des Input-Lags ist der HD39 Darbee mit einem Gaming-Modus ausgestattet, der den Verarbeitungs- und Darstellungsprozess optimiert. Der im Test gemessene Input-Lag lag ohne Gaming-Modus bereits bei vergleichsweise niedrigen 38 ms. Mit aktivem Gaming-Modus wurde ein Input-Lag zwischen 16 ms und 32 ms gemessen. Selbst actionreiche Shooter, die eine gewisse Schnelligkeit verlangen, sind mit dem HD39 Darbee ohne spürbare Verzögerung bzw. Nachzieheffekt spielbar.