Xiaomi Black Shark – Gaming Smartphone mit Wasserkühlung

Aktualisiert von Timo Altmeyer am 6. Oktober 2024

Das Xiaomi Black Shark Smartphone ist die chinesische Antwort auf das Razer Gaming Phone. Ausgestattet mit einem leistungsstarken Qualcomm Snapdragon 845, der durch eine neuartige Flüssigkühlung gebändigt wird, richtet sich das Smartphone vor allem an Mobile-Gamer, die Leistungseinbrüche nicht gebrauchen können. In dieser Vorschau werfen wir einen ersten Blick auf das Xiaomi Gaming Smartphone.

Xiaomi BlackShark SKR-A0 Gaming Smartphone

Xiaomi "Black Shark"

Die Xiaomi Gaming Produktreihe erhält rasend schnell Zuwachs. War es vor wenigen Wochen noch das neue Xiaomi Gaming Notebook, ist es heute bereits das Xiaomi Gaming Smartphone. Interessante Ansätze verspricht das Xiaomi Black Shark unter anderem durch seine effiziente Flüssigkühlung, den modularen Aufsteck-Controller und die Gaming-optimierte Benutzeroberfläche. Der offizielle Verkaufsstart ist der 20. April 2018. Erscheinen wird das Smartphone in zwei Ausführungen mit unterschiedlicher Speichergröße. Der (chinesische) Verkaufspreis liegt bei umgerechnet 387€ (6GB+64GB) bzw. 452€ (8GB+128GB).

Update 17. Mai 2018

Mittlerweile ist das Black Shark Smartphone in einer weiteren Ausführung erschienen. Das "Top-Modell" ist mit einer 8GB+256GB Speicherausstattung erhältlich und kostet umgerechnet 529€. Verkaufsstart ist der 22. Mai.

Als einer der ersten Import-Shops hat Geekbuying das Gaming Smartphone ins Sortiment aufgenommen. Dort ist das 6GB+64GB Modell für knapp 500€ erhältlich. Der Preis wird in den kommenden Wochen höchstwahrscheinlich noch fallen und sich dem chinesischen Verkaufspreis anpassen.

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Design und Display

Bereits das Design lässt erkennen, dass es um kein gewöhnliches Mobilgerät handelt. Das Xiaomi Black Shark erinnert durch sein markantes und gleichzeitig massives Äußeres in erster Linie an ein Outdoor-Smartphone. Das zeigen auch die Maße, die mit 161.62 x 75.4 x 9.25 mm und einem Gewicht von 190g vergleichsweise wuchtig ausfallen. Durch die trapezförmig-zulaufende Rückseite und die im X platzierte Antennenanordnung, verspricht sich Xiaomi eine verbesserte Griffigkeit und eine gleichzeitig verbesserte Empfangsleistung. Ein optisches Highlight ist das mittig befindliche Black Shark Logo, das je nach Aktivität giftgrün aufleuchtet. Neben den üblichen Bedientasten gibt es auch eine "SHARK-Taste", mit der sich eine gesonderte Spieleverwaltung, der so genannte "Shark Space", starten lässt. Ein Fingerabdruckscanner ist in die vorderseitige Home-Taste integriert.

Leuchtende Rückseite mit Black Shark Logo

Das Display löst bei einer Diagonale von 5.99 Zoll mit 2160 x 1080 Pixel auf. Der DCI-P3 Farbraum wird zu 97% abgedeckt. Die Leuchtdichte des Panels erreicht überdurchschnittliche 550 cd/m², sodass einer Lesbarkeit bei Sonnenschein nichts im Wege steht. Ein eigener Bildverarbeitungschip von "Pixelworks" sorgt für eine kontrastreiche, farbenkräftige und besonders flüssige Darstellung. Unter anderem bedient sich das Xiaomi Black Shark der MEMC (Motion Estimation Motion Compensation) Technologie, bei der es sich um eine Zwischenbildberechnung (FI) handelt. Mittels Algorithmen werden Frames bzw. Bilder hinzugerechnet, sodass eine (künstlich) höhere Bildwiederholrate erreicht wird. Zur tatsächlichen Bildwiederholfrequenz des Displays macht Xiaomi keine Angabe. Im Vergleich dazu kommt das Panel des Razer Phones auf eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz.

Display Vergleich

Prozessor und Speicher

Unter der Haube arbeitet das aktuelle High-End System-on-Chip "Snapdragon 845" von Qualcomm, das unter anderem auch im Xiaomi Mi Mix 2S zum Einsatz kommt. Der Prozessor setzt sich aus 8 Kyro 385 Prozessorkernen zusammen, die im big.LITTLE-Verbund arbeiten und eine maximale 2.8 GHz Taktrate erreichen. Um einen Leistungsabfall durch so genanntes "Thermal Throttling" zu verhindern, ist das Smartphone mit einer neuartigen Flüssigkeitskühlung ausgestattet. Im vergleich zur Standard-Heatpipe arbeitet diese 20-mal effizienter und hält die Kerntemperatur der CPU auf unter 8°C.

Black Shark Flüssigkühlung

Auch die Speicherausstattung fällt üppig aus. Erhältlich ist das Smartphone als Grundmodell mit 6GB+64GB und in einer leistungsstärkeren Ausführung mit 8GB+128GB. Der Arbeitsspeicher ist vom Typ LPDDR4X Dual Channel. Der verbaute Flash-Speicher vom Typ UFS 2.1. Eine Speichererweiterung mittels MicroSD-Speicherkarte ist nicht vorgesehen. Für eine ordentliche Gaming-Performance sorgt die Adreno 630 GPU. Topaktuelle Mobile-Games wie z.B. das kürzlich erschienene PUBG Mobile sind damit ganz ohne Bildeinbrüche spielbar.

Kamera

Ein deutlich geringerer Fokus liegt auf der Kameraausstattung, die bei der Präsentation des Black Sharks sogar eher zur Nebensache wurde. Verbaut ist eine duale Hauptkamera mit einem 12 Megapixel und einem 20 Megapixel Bildsensor. Die exakte Bezeichnung der Sensoren gibt Xiaomi nicht bekannt. Anhand der Spezifikationen ist allerdings davon auszugehen, dass ein Sony IMX386 oder IMX486 in Kombination mit einem Sony IMX376 oder IMX350 verbaut wurde. Beide Sensoren setzen auf eine f/1.75 Blende und eine 6-Layer Linse. Ein Dual-Tone LED-Blitz sorgt für bessere Lichtverhältnisse. Fokussiert wird über einen Phase Detection Autofokus (PDAF).

Die Frontkamera löst mit 20 Megapixel auf und bedient sich höchstwahrscheinlich auch einem Sony IMX376 oder IMX350 Bildsensor. Die Blende gibt Xiaomi mit f/2.2 an. Neben verschiedenen Beauty-Filtern unterstützt die Frontkamera hochauflösende Videoaufnahmen in 4K.

Shark Space

Gaming-Funktionen

Essentiell für jedes Gaming-Smartphones sind spezielle Gaming-Features. Neben dem bereits erwähnten Bildverarbeitungschip und der Shark Space Spieleverwaltung, ist das Smartphone mit einem "Game Dock" ausgestattet. Über das Game Dock erhält der Nutzer in Form eines Drop-Down-Menüs einen Schnellzugriff auf die Systemverwaltung.  Zugriff erhält man unter anderem auf einen augenschonenden Displaymodus, einen Performancemodus zum steigern der Prozessorleistung, als auch erhält man einen Überblick zur Systemauslastung. Die Benutzeroberfläche basiert auf Android 8.1 und weicht optisch vom herkömmlichen Xiaomi MIUI ab.

Game Dock

Für einen besseren Sound und eine verbesserte Kommunikation sorgen ein HiFi DAC-Chip, zwei klangstarke Stereo-Lautsprecher und insgesamt 3 Mikrofone. Die Mikrofone sind dabei so angeordnet, dass der eigene Spielsound nicht eingefangen wird und eine störfreie Kommunikation möglich ist. Eine verlustfreie Klangwiedergabe über Bluetooth wird mit Hilfe des aptX HD Audio-Codecs realisiert.

Als optionales Zubehör stellt Xiaomi dem Black Shark auch den so genannten Hammerhead Game Controller (ungefähr 25€) zur Seite. Dieser, mit einen Thumbstick und mehreren Trigger-Knöpfen versehene Controller, wird an das Smartphone angesteckt und über Bluetooth verbunden. Die Bedienung erfolgt in Kombination mit den virtuellen Bedientasten des jeweiligen Mobile-Games. Durch den wiederaufladbaren 340 mAh Akku kann der Controller mehr als 30 Stunden am Stück betrieben werden. Updates können via USB-C OTG auf den Controller aufgespielt werden.

Blackshark Game Controller

Konnektivität und Sonstige

Wie die meisten Xiaomi Smartphones, kommt auch das Black Shark ohne vollumfängliche LTE-Unterstützung daher. Die LTE Bänder 3 und 7 werden unterstützt, das hierzulande häufig anzutreffende LTE Band 20 fehlt wiederum. Bestücken lassen sich die beiden 4G LTE-fähigen SIM-Slots mit zwei Nano-SIM-Karten. Die Wireless-Anbindung lässt keine Wünsche offen. Neben Dual-Band AC WiFi mit MU-MIMO Kompatibilität, unterstützt das Smartphone auch Bluetooth 5.0. Kabelgebunden stellt das Smartphone nur eine USB-C Buchse zur Verfügung. Ein 3.5 mm Klinken-Audioausgang fehlt. Die Akkukapazität liegt bei 4000 mAh. Als Schnellladefunktion steht Quick Charge 3.0 zur Seite. Kontaktloses Qi-Laden ist nicht möglich.

Ersteinschätzung

Mit dem Xiaomi Black Shark fühlt man sich ein wenig in das Jahr 2003 hineinversetzt, als Nokia mit dem N-Gage das erste Gaming-Handy präsentierte. Der Unterschied des Xiaomi Gaming Smartphones zu herkömmlichen Mobilgeräten fällt jedoch deutlich geringer aus. Das Handheld sieht weiterhin aus wie ein Smartphone, bietet die üblichen Funktionen inklusive zusätzlicher Gaming-Features und auch das modulare Gamepad klingt gut gelöst. Die Frage die sich allerdings stellt ist: Braucht man sowas überhaupt? Immerhin gibt es deutlich kompaktere Mobilgeräte mit fast identischer Hardwareausstattung. Betrachtet man allerdings, dass das Gaming Smartphone hauptsächlich auf dem chinesischen Markt erscheint, klingt es durchaus plausibel ein solches Gerät herauszubringen. Gerade im asiatischen Raum ist Mobile-Gaming führend und liegt weit vor dem herkömmlichen PC- oder Konsolen-Gaming.

Sobald uns ein Testexemplar erreicht, wird den offenen Fragen selbstverständlich auf den Grund gegangen. Was hältst du von Xiaomis neuem Gaming Smartphone? Ab damit in die Kommentare!

  • Gibts schon was neues zu dem Smartphone? Will mir das kaufen aber habs noch nirgendwo gefunden??? Kommt das überhaupt raus???

  • Ich war im Dezember in China und wie da mit den Smartphones umgegangen wird ist überhaupt nicht mit uns vergleichbar. Mich wundert es nicht, dass Xiaomi auf den Zug aufgesprungen ist. Dort daddelt selbst die Oma mit 60 noch auf ihrem Smartphone.

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