Erster Eindruck zur globellColorSuite
Lieferumfang
Ausgepackt und losgelegt – Die globellColorSuite umfasst alles, was für die (professionelle) Kalibrierung und Profilierung benötigt wird. Ausgeliefert wird die Suite mit einem Hardware-Kolorimeter, einem Standfuß samt Schwanenhals, einem Software-Lizenzschlüssel und einer Bedienungsanleitung.
Bedienungsanleitung und Software-Download
Die Bedienungsanleitung ist sowohl in Deutsch, als auch in Englisch verfasst und führt den Nutzer gezielt durch die zur Inbetriebnahme notwendigen Schritte. Eine ausführliche Bebilderung und zusätzliche Hinweise helfen bei Verständnisproblemen.
Die globellColor Software ist nur als Download erhältlich. Die enthaltene „License & Quality Card“ hat neben dem Lizenzschlüssel auch den Link zur Downloadseite abgedruckt. Die Software ist über die Webseite des Herstellers herunterladbar und steht in einer Windows und Mac OSX Version zur Verfügung.
Hardware
Die Hardware und auch die Software der globellColorSuite sind „Made in Germany“. Der Aufbau des vergleichsweise wuchtigen globellColor Kolorimeters unterscheidet sich kaum von Kalibrierungslösungen anderer Hersteller. Merkmale sind unter anderem die nach innen hin versetzte Zwei-Linsen-Optik, die von einem auflageschützenden Schaumstoff umgeben ist, sowie ein ¼ Zoll Gewinde zur Standfuß und Stativbefestigung. Im Inneren arbeitet ein Sensor, der in Kombination mit den (anorganischen) Glasfiltern dauerhaft präzise Messungen ermöglicht.
Dass die Globell Color GmbH mit Sitz in Kempen einen hohen Qualitätsstandard verfolgt, zeigt unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Objektivspezialisten Meyer-Optik-Görlitz und dem japanischen Monitor-Hersteller EIZO. Jede globellColorSuite wird bevor sie in den Verkauf gelangt einer umfangreichen Prüfung unterzogen. Ein Prüfnachweis befindet sich neben der Hardware-ID des Gerätes auf der „License & Quality Card“.
Die Verarbeitungsqualität des Kolorimeters und auch die der Halterung ist anstandslos. Etwas ungünstig gelöst ist, dass die Glasoptik keinen Schutzdeckel besitzt. Zwar ist diese schützend vom Gehäuse umgeben, es empfiehlt sich dennoch das Kolorimeter nach jeder Verwendung in die gepolsterte Verpackung zu legen.
Praxistest
Verwendung
Im Gegensatz zu vielen Kalibrierungslösungen, die hängend mit einem Gegengewicht ausgerichtet werden, bedient sich das globellColor Kolorimeter einem Standfuß mit flexiblen Schwanenhals. Möglich sind sowohl die Kontakt- als auch die Distanzmessungen. Zur Kontaktmessung wird das Kolorimeter mit der monitorschützenden Kontaktfläche an das Display angelehnt. Eine in der Mitte des Bildschirms eingeblendete Positionshilfe erleichtert die präzise Ausrichtung.
Für die Distanzmessung wird zusätzlich eine Standfußerweiterung benötigt, die zum Zeitpunkt des Tests nur als Vorserienentwurf vorlag. Alternativ lässt sich das Kolorimeter problemlos auf ein Stativ schrauben um beispielsweise das projizierte Bild eines Projektors zu überprüfen. Ein Vorteil der Distanzmessung ist der besonders realitätsnahe Messvorgang. Das Umgebungslicht fließt dabei in die Kalibrierung- und Profilierung mit ein, sodass eine Messung ähnlich dem menschlichen Auge erfolgt.
globellColor Software
Die globellColor Software ist verständlich aufgebaut und ermöglicht es mit wenigen Klicks einen erfolgreichen Kalibrierungsvorgang zu starten.
Die angeschlossenen Monitore erkennt die Software automatisch. Mehrere Monitore können einzeln oder nachfolgend in Reihe kalibriert werden. Zur Unterscheidung mehrerer Monitore wird die Modellbezeichnung samt Seriennummer des jeweiligen Monitors mit angegeben. Über den Unterpunkt Einstellungen > Bildschirm-Einstellungen können zusätzliche Parameter zum LUT-Upload, der Bezeichnung aber auch der Bildschirm-Technologie des jeweiligen Monitors vorgenommen werden. Unterstützt werden alle gängigen Bildschirm-Technologien von CRT, LCD CCFL über LCD LED (Wide-Gamut) und LCD GB-r-LED, als auch ist eine Kalibrierung von Projektoren möglich. Sofern Anzeigehardware mit "Display Data Channel/Command Interface" (DDC/CI) vorliegt, kann die globellColorSuite direkt mit dieser kommunizieren.
Über den Punkt „Kalibrierung & Profilierung“ kann die Anzeige kalibriert, geprüft und profiliert werden. Für Windows Nutzer erfolgt die Kalibrierung und Profilierung in einem Schritt. Aus einer erfolgreichen Kalibrierung geht ein ICC Profil hervor, welches automatisch von Windows erkannt und verwendet wird. Kalibrieren und Profilieren unterscheidet sich wiederum auf einem Mac OSX System. Erst über die Profilierung wird ein, für Farbmanagement-fähige Programme, gültiges Profil erstellt.
Die Kalibrierungseinstellungen können benutzerdefiniert oder anhand vorgegebener Profile erfolgen. Gerade für Laien eignen sich die vorgegebenen Profile. Diese sind nach Anwendungsgebieten unterteilt und umfassen typische Bereiche wie z.B. Webdesign, Foto- oder Videobearbeitung und Film. Erfahrene Nutzer können Einstellungen zur Luminanz bzw. Gamma, der Farbtemperatur, der maximalen und minimalen Leuchtdichte sowie dem Farbraum beliebig anpassen.
Weitere Funktionen der Software sind ein automatisierter Zeitplan, eine Verlaufsanzeige, allgemeine Software-Einstellungen, unter anderem zur Sprache, den Maßeinheiten und der ICC-Profilversion, sowie Extras, wie z.B. verschiedene Testbilder und ein 3D-Gamut-Viewer. Für einen schnellen Zugriff ist der globellColor Assistent als Benachrichtigungssymbol in der Task-Leiste hinterlegt. Hierüber lassen sich Monitore verwalten und die bereits durchgeführte Kalibrierung anwenden oder aufheben.
Drittanbieter-Software wie z.B. CalMAN, DisplayCAL oder HCFR wurde zum Testzeitpunkt noch nicht unterstützt. Laut Globell Color ist jedoch eine zukünftige Unterstützung von Drittanbieter-Software bereits in Planung.
Kalibrierung und Profilierung
Messgeschwindigkeit
Die Messgeschwindigkeit mit dem globellColor Kolorimeter überzeugt. Ein umfänglicher Kalibrierungsvorgang inklusive Profilierung benötigt etwa 7 Minuten. Eine Profilierung wiederum ist bereits nach 2 ½ Minuten erledigt und eine einfache Prüfung dauert knapp eine Minute.
Messergebnis
Das Resultat einer Kalibrierung ist ein von Windows 10 automatisch übernommenes ICC-Profil und ein ausführlicher, mehrseitiger Prüfbericht im Format PDF. Die Messgenauigkeit der globellColorSuite ist beachtlich. Das mit einer Farbreferenz- und Graukarte überprüfte Kalibirierungsergebnis hält das Kolorimeter nachvollziehbar und vor allem präzise ein.
Prüfbericht
Der mehrseitige Prüfbericht beinhaltet umfassende Messdaten und Grafiken. Der Anfang eines Prüfberichts enthält eine praktische Zusammenfassung sämtlicher Messdaten. Des Weiteren umfasst der Prüfbericht Histogramme zur Leuchtdichte, der Farbtemperatur, dem RGB-Niveau und ein CIE-Diagramm.
Eine Zusammenfassung zum Farbabstand (Delta E) gibt es am Ende eines jeden Berichts. Zum Testzeitpunkt gab es bezüglich des erstellten CIE-Diagramms noch einige Unstimmigkeiten zur Darstellung und Legende. Auf Nachfrage bei Globell Color ist ein Bug-Fix bereits in Arbeit und wird in zukünftigen Software-Updates implementiert sein.
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*Anzeige: Dieser Beitrag enthält Werbung. Der Inhalt und meine Meinung wurden dadurch nicht beeinflusst. Weitere Infos: www.trusted-blogs.com/werbekennzeichnung
Webseite des Herstellers: globell-color.com
Dietrich Berger
Wo bekomme ich noch die Software her? Der Hersteller ist insolvent und hat seine Webseite geschlossen!