Vorwort: Xiaomi Mi Mix 2S
Xiaomi hat Runde 3 seiner tri-bezel-less Smartphone-Modellreihe eingeläutet. Das Xiaomi Mi Mix 2S kombiniert geschickt die Vorteile der beiden Vorgängermodelle (Xiaomi Mi Mix und Xiaomi Mi Mix 2) und kann mit deutlichen Hardware-Upgrades aufwarten.
Design, Verarbeitung und Lieferumfang
Ausschlaggebend für jedes Xiaomi Mix Smartphone ist das fast-randlose Design. Zeitweise war davon die Rede, dass das Smartphone mit „Notch“ erscheinen wird. Wiederum andere Leaks machten aus dem Smartphone ein komplett randloses Mobilgerät mit kleiner Frontkameraaussparung.
Letztendlich bleibt Xiaomi der bisherigen Designlinie treu und veröffentlicht das Mix 2S im Design des Vorgängers. Neben dem tri-bezel-less Design bleiben auch der Aluminiumrahmen und die hochwertige Keramik-Rückseite erhalten. Mittlerweile ist der tri-bezel-less Designtyp zwar nicht mehr allzu spektakulär, dennoch konnte Xiaomi auch diesmal wieder so manchen Design-Award (iF Design / IDEA Gold Award) für sich beanspruchen.
Aufgebaut ist das Smartphone folgendermaßen:
Wie es sich für ein tri-bezel-less Smartphone gehört, wird der größte Teil der Vorderseite durch das 5.99 Zoll große Display eingenommen. Trotz des vergleichsweise großen Displays ist das Smartphone mit Maßen von 150.86 x 74.9 x 8.1 mm und einem Gewicht von 189g kaum größer als ein herkömmliches 5.5 Zoll Handheld.
Der Abstand des Displays zu den seitlichen Gehäuserändern (Bezel) liegt bei gerade einmal 2 mm. Etwas größer fällt der obere Abstand aus. Dort findet mittig der schmale Hörer Platz. Die Frontkamera befindet sich rechts unterhalb des Displays. Der dort gemessen Abstand zum Gehäuserand beträgt 9 mm. Ebenfalls im unteren Abschnitt untergebracht ist eine weiß-leuchtende LED, die über eingehende Anrufe oder Benachrichtigungen informiert.
Der Gehäuserahmen besteht aus Metall. Lediglich die Sonderedition des Smartphones setzt auf ein Vollkeramikgehäuse. Links befindet sich der duale SIM-Karteneinschub. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Einschalttaste und die Lautstärkewippe platziert. Die Rahmenoberseite umfasst ein Mikrofon. Die Rahmenunterseite ist ebenfalls mit einem Mikrofon, einen Lautsprecher und einer mittigen USB-C Buchse ausgestattet. Auf eine 3.5 mm Klinken-Audiobuchse wird verzichtet.
Die hochwertige Keramikrückseite ist nicht nur kratzresistent, sondern macht auch optisch einiges daher. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen hat sich die Griffigkeit verbessert. Das Smartphone liegt überraschenderweise deutlich weniger rutschig in der Hand. Die Anfälligkeit für Fingerabdrücke ist jedoch geblieben. Der rückseitige Aufbau unterscheidet sich kaum vom zuvor getesteten Xiaomi Redmi Note 5. Das Smartphone ist mit einer vertikal angeordneten Hauptkamera ausgestattet, die sich oben links der Gehäuserückseite befindet. Mittig, im oberen Drittel der Rückseite, befindet sich zudem ein kreisrunder Fingerabdruckscanner.
Die Verarbeitungsqualität des Smartphones ist nicht zu beanstanden. Die einzelnen Elemente sind ohne Spaltmaße sauber zusammengesetzt. Die seitlichen Bedientasten sitzen fest im Gehäuse und weisen einen guten Druckpunkt auf.
Zu beanstanden ist jedoch die Verarbeitungsqualität der mitgelieferten Schutzschale. Bereits nach zweimaligen Herausnehmen des Smartphones aus der Schale, traten an den Kanten der Schale Risse auf! Der Lieferumfang beinhaltet das Smartphone, eine Schutzschale aus Kunststoff, ein Ladegerät (5V 2.5A), ein USB-C-Kabel, einen USB-C auf 3.5 mm Klinke-Adapter, eine SIM-Nadel und eine Bedienungsanleitung.
Display
Das 5.99 Zoll große Display (Japan Display Inc.) löst mit 2160 x 1080 Pixel auf und kommt somit auf ein Seitenverhältnis von 18:9. Ein Vorteil dieses Formates ist die Handlichkeit. Trotz des großen 5.99 Zoll Displays ist das Smartphone in seiner gesamten Größe schmaler als vergleichbare 16:9 Geräte und kann somit weiterhin problemlos von links nach rechts mit einer Hand bedient werden. Aus den Angaben zur Displaydiagonale, der Auflösung und den Abmessungen ergibt sich ein Screen-to-Body Verhältnis von 81.95%. Eine Punktdichte von 403 DPI sorgt für eine gestochen-scharfe Darstellung.
Weitere Displaymerkmale sind ein Kontrastverhältnis von 1500:1 (Herstellerangabe) und die Unterstützung des DCI-P3 Farbraums. Ein besonders interessantes Display-Feature ist die Ausgabe von Mobile HDR (HDR10), das die Displaydarstellung mit entsprechendem HDR-Content nochmals aufwertet.
Displaymessung
Displaymessungen ergaben eine maximale Leuchtdichte von etwa 438 cd/m² und einen Schwarzwert von ungefähr 0.47 cd/m². Daraus resultiert ein Kontrastverhältnis von 932:1. Für ein IPS-Panel ist dieser Wert akzeptabel, keinesfalls jedoch mit einem AMOLED-Panel anderer High-End Smartphones vergleichbar.
Verglichen mit dem letztjährigen Xiaomi Mi Mix 2 hat sich vor allem die Farbechtheit verbessert. Mit Standard-Einstellungen gemessen, liegt der durchschnittliche Farbabstand bei einem Delta E von 2.3. Sowohl den DCI-P3 als auch den sRGB Farbraum hält das Xiaomi Mi Mix 2S im Standard-Farbmodus weitestgehend ein. Die Ausleuchtung des Panels ist gleichmäßig.
Display im Alltag
Im Alltag überzeugt das Display durch eine angenehm satte Farbdarstellung. Ebenfalls überzeugend ist die gute Blickwinkelstabilität. Selbst aus sehr flachen Betrachtungswinkeln sind keine gravierenden Farb- und Helligkeitsabweichungen feststellbar. Die Lesbarkeit bei hoher Umgebungshelligkeit, insbesondere im Freien, ist gut.
Displayeinstellungen und Funktionen
Innerhalb der Einstellungen lässt sich die Displaydarstellung umfassend anpassen. Die Farbtemperatur ist in den vorgegebenen Modi „Warm“, „Standard“ und „Kühl“ wählbar. Eine stufenlose Farbanpassung ist möglich. Sowohl die Helligkeit, als auch der Kontrast können automatisch an die Umgebungshelligkeit angepasst werden. Der Umgebungslichtsensor arbeitet schnell und präzise. Ebenfalls vorhanden ist ein Lese- und Nachtmodus, der zeitgesteuert blaues Licht filtert. Mit „Tap-to-Wake“ lässt sich der ausgeschaltete Bildschirm durch zweimaliges Antippen aktivieren.
Touchscreen
Der Touchscreen erwies sich im Test als sehr präzise. Multitouch wird mit bis zu 10 gleichzeitigen Eingaben unterstützt. Eine Eingabeverzögerung tritt nicht auf. Zum Schutz des Displays verwendet das Mi Mix 2S ein gehärtetes Schutzglas eines nicht näher benannten Herstellers. Nach der 6-wöchigen Alltagsnutzung sind keinerlei Kratzer auf dem Displayglas zurückgeblieben. Die Gleitfähigkeit ist gut, ohne dass durch auffällige Fingerabdrücke und Schlieren die Darstellung zu sehr beeinträchtigt wird.
Leistung
Prozessor und Speicher
Um Leistungsprobleme muss man sich garantiert keine Gedanken machen. Das Xiaomi Mi Mix 2S zählt neben dem Samsung Galaxy S9 (International) zu den ersten Smartphones, die mit dem derzeitigen High-End-SoC „Qualcomm Snapdragon 845“ ausgestattet sind. Das System-on-Chip setzt sich unter anderem aus insgesamt 8 Kryo 385 Prozessorkernen zusammen, die mit bis zu 2.8 GHz takten.
Im Vergleich zum Vorjahres-SoC, dem Snapdragon 835, arbeitet der neue Snapdragon 845 bis zu 25% schneller. Trotz der Mehrleistung hat Qualcomm die Energieeffizienz nochmals optimiert. Neu ist auch die Prozessorgrafik des SoC. Die Adreno 630 GPU verspricht genügend Leistung um aktuelle Mobile- und AR-Games flüssig spielen zu können.
Sehen lassen kann sich auch die Speicherausstattung. Das „Standard-Modell“ bietet einen 6GB LPDDR4X Arbeitsspeicher und einem wahlweise 64GB oder 128GB UFS2.1 Flash-Speicher. Das „Premium-Modell“ ist wiederum mit einem 8GB LPDDR4X Arbeitsspeicher und einem satten 256GB UFS2.1 Flash-Speicher ausgestattet. Eine Speichererweiterung mittels MicroSD-Speicherkarte ist nicht vorgesehen.
Benchmark
In den Benchmark-Tests schneidet das Xiaomi Handheld durchweg sehr gut ab. Sowohl in CPU, GPU als auch Speichertests werden Punktzahlen auf Spitzenniveau erreicht. Auffällig ist jedoch ein relativ schnell eintretendes Thermal Throttling. Bereits nach 5 Minuten unter Volllast wird die Leistung stark reduziert. Im Alltag macht sich dieser Umstand jedoch nicht bemerkbar.
Leistung im Alltag
Bezugnehmend auf die Alltagsleistung lässt das Xiaomi Mi Mix 2S keine Wünsche offen. Die MIUI Benutzeroberfläche lässt sich durchweg flüssig bedienen. Animationen werden flüssig dargestellt und schnelle Scroll-Bewegungen erfolgen ohne Hänger.
Der Wechsel zwischen Apps gelingt fließend. Durch den großen und schnellen 6GB Arbeitsspeicher werden bereits geöffnete Apps blitzschnell aus dem Zwischenspeicher geladen. Selbst nach unzähligen, geöffneten Apps wird das Smartphone nicht spürbar langsamer.
Gaming
Auch beim Gaming gibt das Smartphone eine sehr gute Figur ab. Aktuelle Mobile-Games, wie z.B. PUBG sind selbst auf hohen Einstellungen ohne Bildeinbrüche spielbar. Texturen werden ohne Verzögerung geladen. Thermal Throttling macht sich im Gegensatz zum Benchmark-Test nicht bemerkbar. Die Hitzeentwicklung liegt nach 30 Minuten Gaming bei milden 39°C.
Benutzeroberfläche
Ausgeliefert wird das Smartphone mit der hauseigenen MIUI 9.5 Benutzeroberfläche, die auf Android 8.0 basiert. MIUI ist eine „total conversion“, die sich sowohl optisch als auch funktional von Stock-Android unterscheidet. Mittlerweile ist auch MIUI 10 Global Stable mit Android 9 Pie Basis für das Mi Mix 2S erhältlich. Neu sind vor allem AI Verbesserungen, die die Interaktion mit dem Nutzer verbessern. Das Update wird OTA verteilt.
Um ein paar Beispiele zu nennen, verzichtet MIUI unter anderem auf einen App-Drawer, sodass alle Apps direkt auf dem Homescreen abgelegt werden. Nützliche Funktionen sind der Split-Screen-Modus, womit sich simultan zwei Apps im Vordergrund bedienen lassen. Die Second-Space Funktion ermöglicht es mehrere Benutzerprofile anzulegen, sodass sich das Smartphone sowohl als Privates-, aber auch als Business-Mobilgerät nutzen lässt.
Die Einstellungsmöglichkeiten von MIUI sind umfassend. Durch den üppigen Funktionsumfang ist man kaum auf zusätzliche, systemerweiternde Apps angewiesen. Im MIUI Sicherheitscenter können Apps im Detail überwacht und deren Berechtigungen individuell angepasst werden. Verschiedene Google Apps, inklusive dem Google Play Store, sowie Microsoft Office Anwendungen sind in der Global Version von MIUI bereits vorinstalliert. Updates werden regelmäßig OTA (Over The Air) verteilt.
Kamera
Ausgestattet ist das Smartphone mit einer dualen Hauptkamera, deren Sensoren sich in einen 12 Megapixel Sony IMX363 Sensor mit Weitwinkelobjektiv, f/1.8 Blende und optischer Bildstabilisierung, sowie einen 12 Megapixel Samsung S5K3M3 Sensor mit Tele- bzw. Porträtobjektiv und f/2.4 Blende unterteilen. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixel auf. Der verwendete Sensor ist ein Omnivision OV5675 CMOS.
Tipp: Du möchtest herausfinden, welche Bildsensoren in deinem Xiaomi Smartphone verbaut sind? Gehe dazu in die Einstellungen > Mein Gerät und klicke wiederholt auf „Kernel-Version“. Das „HW Test“ Fenster öffnet sich. Unter „Software Version“ findest du alle Informationen zu einzelnen Hardware-Treibern.
Praxistest der Hauptkamera
Fotomodus
In Sachen Aufnahmequalität liefert sich das Xiaomi Mi Mix 2S ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit anderen Flaggschiff-Smartphones.
Farben, Details und Bildrauschen
Bildaufnahmen erscheinen überaus lebhaft. Die Farbwiedergabe ist satt, ohne jedoch an Natürlichkeit zu verlieren. Abbildungsfehler in Form chromatischer Aberration können auftreten, gehören jedoch eher zur Seltenheit. Die Farbtreue bleibt auch unter schlechten Lichtbedingungen erhalten, wenn auch die Farbsättigung abnimmt.
Weitere Testaufnahmen in voller Auflösung findest du unter diesem Link
Unter guten Lichtverhältnissen aufgenommene Bildaufnahmen glänzen durch eine hohe Detailwiedergabe. Eine gleichmäßige Bildschärfe ist von der Bildmitte bis hin zu den Kanten gegeben. Bildrauschen hat das Smartphone sowohl bei guten, als auch bei schlechten Lichtverhältnissen sehr gut im Griff. Gerade unter schlechten Lichtbedingungen entstehen überraschend rauscharme Bilder. Auffällig ist jedoch ein gewisser Schärfe- und Detailverlust bei zunehmend schwächerem Umgebungslicht.
Dynamikumfang
Ein automatischer HDR-Modus hilft auch kontrastreiche Szenen einzufangen. Der Dynamikumfang ist gut, wenn er auch nicht ganz an andere Flaggschiff-Smartphones herankommt. In hellen Bildbereichen kann es zu Detailverlusten kommen.
Zoom
Das Tele- bzw. Porträtobjektiv des zweiten Bildsensors ermöglicht einen verlustfreien 2-fach Zoom. Im 2-fach Zoom aufgenommene Bildaufnahmen sind hochauflösend und überzeugen durch einen angenehm hohen Detailgrad. Zoomt man darüber hinaus, erfolgt in fließender Wechsel in den digitalen Zoom. Die Aufnahmequalität nimmt entsprechend ab.
Autofokus, Auslösezeit und LED-Blitz
Der Dual-Phase-Detection Autofokus fokussiert präzise und rasend schnell. Die Auslösezeit fällt überaus gering aus und wird auch unter schlechten Lichtbedingungen nicht zu sehr verzögert. Mit zugeschaltetem LED-Blitz lassen sich gleichmäßig ausgeleuchtete, farbtreue und zugleich auch rauscharme Bildaufnahmen anfertigen.
AI und Bokeh
Ein neu eingeführtes Features ist die Unterstützung durch Artificial Intelligence (AI). Möglich werden dadurch unter anderem ein dynamischer Bokeh-Effekt, eine Bildverbesserung durch Szenenerkennung, sowie die automatische Erkennung und Übersetzung von Visitenkarten, Währungen und sonstigen Texten. Im Test erwies sich der AI-Modus als weniger hilfreich. Zwar weist die AI eine hohe Erkennungsrate für Objekte und Szenen auf, die Bildverbesserung hält sich jedoch in Grenzen. Lediglich Farben wirken durch die zugeschaltete AI insgesamt kräftiger und der Kontrast wird geringfügig erhöht. Leider leidet darunter auch die Natürlichkeit der Aufnahmen.
Ein weiteres Feature der Hauptkamera ist der so genannte „Bokeh-Modus“. Hierbei handelt es sich um einen fotografischen Schärfe-Effekt, der Personen und Objekte in den Vordergrund rückt. Der Hintergrund soll unscharf verschwimmen. Die Umsetzung ist nur bedingt gelungen. Personen und Objekte werden zum Großteil zwar sauber extrahiert, kleinste Bewegungen können allerdings schnell zu Extrahierungsfehlern führen. Der Übergang zwischen vordergründiger Schärfe und unscharfem Hintergrund ist angenehm weich.
Videomodus
Videos nimmt die Hauptkamera mit maximaler 4K Auflösung bei 30 Bildern-pro-Sekunde auf. Leider hat sich Xiaomi erneut dazu entschieden, die Full-HD Videoaufnahmefunktion auf 30 Bilder-pro-Sekunde zu limitieren. Zeitlupenaufnahmen sind wiederum in Full-HD mit bis zu 240 Bilder-pro-Sekunde möglich!
Die Videoaufnahmequalität ist insgesamt gut. Die Bildstabilisierung stößt jedoch schnell an ihre Grenzen und ist im Vergleich zu anderen Smartphones ähnlicher Preisklasse unterlegen. Gleiches gilt für die Tonaufnahmequalität. Zwar wird der Ton mit hoher Bitrate aufgenommen, dieser klingt jedoch unnatürlich und blechern. Lobenswert ist wiederum der sehr schnell reagierende Autofokus.
Praxistest der Frontkamera
Der Frontkamera-Modus der MIUI Kamera-App ist mit zahlreichen Schönheitsfiltern ausgestattet. Des Weiteren stehen ein Auto-HDR-Modus, ein Porträtmodus (Bokeh-Effekt) und verschiedene (Farb)Filter zur Auswahl.
Die mit der 5 Megapixel Frontkamera angefertigten Aufnahmen überzeugen durch einen hohen Detailgrad und eine gleichmäßige Schärfeverteilung. Leider sind Aufnahmen auch vielfach überbelichtet. Zunehmend schlechtere Lichtverhältnisse erhöhen den Rauschanteil der Aufnahmen. Videos nimmt die Frontkamera mit maximaler Full-HD Auflösung auf.
Konnektivität
Telefonie
Das Xiaomi Mi Mix 2S unterstützt die weltweit gängigsten Mobilfunkfrequenzen und Bänder. Bezüglich der Frequenzvielfalt unterscheidet Xiaomi zwischen dem Standard-Modell und dem Premium-Modell. Hier eine Übersicht zu den einzelnen Frequenzbändern.
Standard-Modell (64GB / 128GB) | Premium-Modell (256GB) |
GSM: B2 / B3 / B5 / B8 CDMAlX / EVDO: BC0 WCDMA: B1 / B2 / B4 / B5 / B8 TD-SCDMA: B34 / B39 TD-LTE: B34 / B38 / B39 / B40 / B41 FDD-LTE: B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B7 / B8 / B12 / B17 / B20 | GSM: B2 / B3 / B5 / B8 CDMAlX / EVDO: BC0 / BC1 / BC6 / BC10 WCDMA: B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B6 / B8 / B9 / B19 TD-SCDMA: B34 / B39 TD-LTE: B34 / B38 / B39 / B40 / B41 (2496-2690) FDD-LTE: B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B7 / B8 / B12 / B13 / B17 / B18 / B19 / B20 / B25 / B26 / B27 / B28 / B29 / B30 |
Hieraus geht hervor, dass sowohl das Standard-Modell, als auch das Premium-Modell gerade für den deutschen Markt bestens gerüstet sind. Die hierzulande üblichen LTE Frequenzen werden allesamt unterstützt. Als Dual-SIM Smartphone kann das Mix 2S mit gleich zwei SIM-Karten bestückt werden. Jeder der beiden Slots ist LTE-fähig. VoLTE wird unterstützt. VoWiFi hingegen (noch) nicht. Im Mobilfunk überzeugt das Smartphone durch eine hohe Signalstärke und gute Sprachqualität. Gesprochenes wird in beide Richtungen klar und verständlich übertragen.
WLAN und Bluetooth
Zur kabellosen Datenübertragung ist das Handheld mit einem Dual-AC MU-MIMO WiFi-Modul und einem Bluetooth 5.0 Modul ausgestattet. Im WLAN wird ein hoher Datendurchsatz erreicht. Die Signalqualität und Signalstärke bleiben auf größere Entfernung zum Sender konstant. Gleiches gilt für die Bluetooth Verbindungsstabilität und Verbindungsstärke. Ein verbundener Bluetooth-Lautsprecher und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung konnte im Test fehlerfrei verbunden und genutzt werden.
GPS und Sensoren
Die Positionsbestimmung erfolgt über GPS, Galileo, GLONASS oder Beidou. Ein GPS-Fix kommt im Freien zügig zustande. Der Standort wird bis auf wenige Meter exakt ermittelt, sodass eine fehlerfreie Navigation möglich ist. Auch im Gebäudeinneren findet das signalstarke GPS-Modul, wenn auch etwas verzögert, einen GPS-Fix. Ein zusätzlicher E-Kompass hilft bei der Bestimmung der Himmelsrichtung und erleichtert die Fußgängernavigation.
Die sensorische Ausstattung beläuft sich auf einen Näherungssensor, ein Gyroskop, einen Beschleunigungssensor, einen E-Kompass, ein Barometer, einen Umgebungslichtsensor und einen Hall-Sensor. NFC ist vorhanden und überzeugt durch eine breite Empfangsfläche. Ein Fingerabdruckscanner zum sicheren Entsperren des Smartphones befindet sich auf der Rückseite. Die Erkennungsrate ist hoch und die Entsperrzeit vergleichsweise gering. Face Unlock war zum Testzeitpunkt noch nicht implementiert.
Audio
Wie bereits das Vorgängermodell, ist auch das Xiaomi Mi Mix 2S mit einem Stereo-Lautsprechersystem ausgestattet. Neben dem Lautsprecher im Rahmen, bedient sich das Smartphone zusätzlich dem Ohrhörer als Lautsprecher. Die Klangqualität ist von niedriger bis hoher Wiedergabelautstärke konstant gut. Der Stereoklang kommt auf hoher Lautstärke jedoch weniger zum Vorschein. Der Ohrhörer-Lautsprecher ist dem im Gehäuserahmen untergebrachten Lautsprecher gerade bezüglich der Wiedergabelautstärke unterlegen.
Auf eine 3.5 mm Klinken-Audiobuchse wird verzichtet. Stattdessen können Kopfhörer nur per USB-C angeschlossen werden. Damit sich auch „alte“ 3.5 mm Klinken-Kopfhörer nutzen lassen, legt Xiaomi dem Smartphone einen entsprechenden USB-C auf 3.5 mm Klinke Adapter bei. Die Klangqualität über den Adapter lässt keine Wünsche offen. Verschiedene Klangprofile und ein Equalizer können individuell über das Eistellungsmenü konfiguriert werden.
Akku
Zum Vorgängermodell gleichgeblieben ist auch die Akkukapazität, die Xiaomi mit 3.400 mAh angibt. Nachgemessen entspricht dieser Wert auch der Realität. Im Alltagstest erreicht das Smartphone eine durchschnittliche Screen-on-Time von 5 ½ - 6 Stunden. Im Idealfall sind etwa 7 Stunden möglich. Spätestens nach 1 ½ Tagen muss das Smartphone wieder aufgeladen werden.
Aufladen lässt sich das Smartphone kabelgebunden über USB-C oder mittels kabelloser Qi-Ladefunktion. Als Schnellladefunktion kommt Quick Charge 3.0 zum Einsatz. Ein vollständiger Ladevorgang mit dem mitgelieferten Ladegerät benötigt knapp 100 Minuten. Ein ebenfalls getesteter Ladevorgang mit Hilfe der Xiaomi Qi-Ladestation, die separat hinzugekauft werden kann, dauert knapp 180 Minuten.
Joachim
Hey Timo, gestern kam mein Mi Mix 2S 128GB an. In deinem Review lese ich, dass es schon Android 9 für das Smartphone gibt. Meins läuft noch auf Android 8. Wie kann ich das updaten? Wäre super wenn du mir da einen Tipp geben könntest.
Timo
Hey Joachim, das Update wird aktuell OTA verteilt. Wenn auf deinem Smartphone MIUI Global Stable installiert ist und keine Händler-ROM, wirst du das Update sicherlich in den nächsten Tagen erhalten. Ansonsten kannst du das Update auch manuell aufspielen. Anleitungen hierfür gibt es im Netz.