Erster Eindruck
Wie ich es von der Cubot-X-Reihe gewohnt war, wurde auch dieses Smartphone in dem Cubot typischen Pappkarton geliefert. Neben dem Cubot X17 waren noch ein Ladegerät (5V, 1A), ein micro USB Daten- bzw. Ladekabel, eine mehrsprachige Betriebsanleitung, ein SIM Pin und eine Displayschutzfolie samt Putztuch im Lieferumfang enthalten. Interessant ist zudem, dass eine abnehmbare Kunststoff-Schutzhülle bereits am Smartphone angebracht und eine zusätzliche Displayschutzfolie bereits akkurat aufgetragen war. Somit spart man sich die Suche nach einer passenden Schutzhülle und Schutzfolie, was sich gerade bei eher unbekannten Marken oftmals als recht schwierig herausstellt.
In der Hand hinterlässt das Smartphone einen sehr wertigen Eindruck. Mit einer Dicke von nur 6.1mm ist das Cubot X17 wirklich unglaublich dünn. Wer das iPhone 5 oder Oppo R5 kennt, dem wird der Look dieses Smartphones sicherlich bekannt vorkommen. Cubot schlägt beim Design des X17 nämlich eine ähnliche Linie ein. Der Rahmen des X17 besteht aus gebürstetem Aluminium. Die Rückseite besteht mittig aus Metall, die Ober- und Unterseite bestehen allerdings aus Kunststoff. Abnehmbar ist diese Rückseite nicht, weshalb auch der Akku nicht gewechselt werden kann.
Der Dual SIM Slot befindet sich am linken Gehäuserand und kann mittels eines SIM Pins geöffnet werden. Hier muss man sich allerdings entscheiden, ob man das Cubot X17 als Dual SIM Smartphone (micro SIM + nano SIM) verwenden möchte, oder aber ob man den zweiten Slot zur Speichererweiterung mittels micro SD-Karte hergibt.
Am linken Gehäuserand befinden sich die fest eingelassene Power-Taste sowie die Lautstärkewippe. Diese Tasten bestehen ebenfalls aus Metall und passen sich dem Gesamtdesign entsprechend an. Ein Rascheln konnte ich beim Bewegen des Gerätes nicht wahrnehmen. Am oberen Gehäuserand befindet sich ein 3.5mm Klinke Audio Ausgang, am unteren Gehäuserand befindet sich die micro USB Buchse.
Vorderseitig befindet sich das 5 Zoll FHD Display mit so genanntem 2.5D Curved Glass. Hierbei handelt es sich um ein an den Rändern leicht abgerundetes Display, das vor allem zum ansprechenden Design des Cubot X17 beiträgt. Unterhalb des Displays befinden sich drei kapazitive Tasten, oberhalb befinden sich der Lautsprecher, die Frontkamera, ein Näherungssensor sowie eine Benachrichtigungs-LED.
In Anbetracht des Preises hat mich das Cubot X17 im ersten „Hands-On“ durchweg überzeugt.
Display
Das Cubot X17 besitzt ein 5 Zoll FHD 2.5D JDI Display mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixel. Laut der „Display Tester“ App beträgt die Punktdichte genau 440 DPI. Wie man es von einem FHD Display erwarten kann, ist auch das Display des X17 gestochen scharf. Einzelne Pixel sind hier nicht mehr zu erkennen.
Die Farbtemperatur würde ich als eher kühl bezeichnen, was vor allem durch den sehr schönen Weiß-Wert erzeugt wird. Dennoch wirken die Farben natürlich und lebendig. Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls gut. Gerade von der guten Lesbarkeit bei stärkerer Lichteinstrahlung war ich durchaus positiv überrascht.
Für das entsprechende Feintuning wurde in den Einstellungen „MiraVision“ integriert. Neben dem Kontrast, der Sättigung und der Helligkeit, lassen sich zudem die Farbtemperatur und die Schärfe des Bildes manuell korrigieren. Man kann aber auch zwischen zwei vorgefertigten Profilen wählen. Der Touchscreen unterstützt 5-Finger-Multitouch. Alle meine Eingaben wurden im Laufe des Testes sofort und auch genau erkannt.
Leistung
Wie auch die Vorgängermodelle X15 und X16 verwendet das X17 einen Mediatek MT6735 Prozessor. Hierbei handelt es sich um einen Quad-Core Prozessor, der mit maximal 1.3GHz taktet. Dieser, mittlerweile eher zu den Budget Prozessoren zählende SoC, wird durch leistungsstarke 3GB RAM unterstützt. Wieso sich Cubot für solch eine ungewöhnliche Kombination entschieden hat ist äußerst fraglich, doch in Betracht der Leistung konnte ich beim X17 keinen einzigen Leistungseinbruch entdecken und die Performance hat mich durchweg überrascht. Wie Cubot diese Hardware kombiniert hat würde ich schon regelrecht als Glanzleistung bezeichnen.
Zwar unterscheidet sich das Cubot X17 in den gängigsten Benchmark Tests nicht von anderen Mittelklasse Smartphone mit ähnlicher Hardware, doch stimmt hier schlichtweg die Performance im Alltagsgebrauch. Spiele werden zwar durch die doch eher schwache Mali T720 GPU ausgebremst, doch der durchschnittliche Smartphone-Nutzer wird mit dieser Performance, die sich bestens für Multitasking eignet, vollends zufrieden sein.
Benutzeroberfläche
Erfreulicherweise verwendet das Smartphone ein doch sehr sauberes „fast“ Stock Android 5.1. Drittanbieter-Apps und vor allem Bloatware konnte ich bis auf die „Cleaner App“ von Cheetah Mobile nicht entdecken. Diese App lässt sich zudem im App Menü deinstallieren.
In den Einstellungen wurde das Betriebssystem lediglich um die üblichen Funktionen wie „HotKnot“ (Wireless Datenaustausch), „MiraVision“ sowie um eine Verwaltung der Gestensteuerung erweitert.
Besonders gefallen hat mir die Übersicht der zuletzt geöffneten Apps. Diese erreicht man durch ein längeres Drücken der Home Taste. Innerhalb dieser „Karten-Übersicht“ erfährt man am unteren Displayrand noch nützliche Informationen zum Akkustatus, dem Speicher, zur Spannung und der Kerntemperatur. Außerdem lassen sich alle geöffneten Apps sofort schließen.
Ein unscheinbarer Theme-Launcher wurde ebenfalls im System versteckt. Ruft man die Wallpaper und Widget Verwaltung auf, befindet sich daneben noch der Punkt „Style“. Hier kann man zwischen verschiedenen Themes wählen, wodurch der Wallpaper, aber auch das Design der Icons verändert wird.
Updaten lässt sich das Smartphone OTA, also „Over The Air“. Das letzte Update wurde am 22.10.2015 eingereicht. Inwiefern das Smartphone weiterhin mit Updates unterstützt wird ist leider nicht bekannt. Dass auf diesem Smartphone irgendwann einmal Android 6 laufen wird ist allerdings äußerst unwahrscheinlich.
Kamera
Highlight des Cubot X17 ist die 16 Megapixel Rückkamera. Hierbei handel es sich vermutlich zwar um einen interpolierten Wert, doch die Kamera konnte mich sowohl bei Tag, als auch bei Nacht durchaus überzeugen. Die Blendenzahl der Rückkamera beträgt f/2.2. Daneben besitzt die Rückkamera noch einen kleinen Dual-LED-Blitz. Zwar konnte ich auch bei dieser Kamera ein leichtes Bildrauschen erkennen, doch vor allem die Farben gibt die Rückkamera des Cubot X17 sehr natürlich wieder. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen und bei Aufnahmen mit aktivem Blitz, konnte mich das Cubot X17 überzeugen. Als Standard Kamera App wird hier eine erweiterte Version der Mediatek Kamera App verwendet. Spielereien wie Panorama- oder Winkelaufnahmen sind dadurch möglich.
Anbei einige Aufnahmen mit der Rückkamera:
Die 8 Megapixel Frontkamera (vermutlich auch ein interpolierter Wert), reicht zur Videotelefonie oder für schnelle Selfies vollkommen aus. Auch hier eine Aufnahme mit der Frontkamera:
Telefonie, WLAN, Bluetooth
Die Sprachqualität ist durchschnittlich gut. Interessant ist zudem, dass LTE Band 20 unterstützt wird, was bei vielen vergleichbaren Chinaphones nicht der Fall ist. Demnach kann das Smartphone auch problemlos im deutschen LTE Netz verwendet werden. Zwar ist das X17 ein Dual-SIM Smartphone, möchte man allerdings den internen Speicher erweitern, muss man auf den zweiten SIM Slot verzichten, da dieser als Hybrid Slot dient.
Mein 2.4GHz Netz hat das Cubot X17 schnell erkannt. Die Verbindung war zudem stabil und die Reichweite durchschnittlich. Mein 5GHz Netz hingegen hat das Cubot X17 nicht erkannt. Somit gehe ich davon aus, dass das X17 nicht Dual-Band fähig ist. Angaben hierzu konnte ich auf der Webseite des Herstellers nicht finden.
Auch bei der Bluetooth Verbindung zu meiner Freisprecheinrichtung gab es keinerlei Probleme. Die Verbindung war stabil und die Übertragung hervorragend.
Akku
Knackpunkt des Cubot X17 ist der verbaute Akku. Das Smartphone hat einen doch recht kleinen Akku mit gerade einmal 2.500mAh verbaut. Dieser kleine Akku ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass Cubot mit dem X17 ein doch sehr schmales Smartphone auf den Markt gebracht hat. Dementsprechend gering ist auch die Akkulaufzeit. Nach einem Tag durchschnittlicher Nutzung musste ich das Smartphone am Abend aufladen. Auch über Nacht hat das Smartphone im Standby doch sehr am Akku gezogen. Ganze 15% gingen über Nacht verloren.
Mit einer besseren Optimierung des OS könnte Cubot hier sicherlich noch einiges herausholen. Man darf also gespannt sein, ob in zukünftigen Updates auch die Akkulaufzeit noch verbessert wird.
Detlev
Wie kann man auf die Speichererweiterung zugreifen, wenn statt einer SIM eine Micro-Speicherkarte eingesetzt ist?
Timo
Speicherkarten werden normalerweise sofort erkannt. Darauf zugreifen kann man mit einem Dateimanager (z.B. ES Datei Explorer).
Armin Wolff
Ein schickes Smartphone zu einem guten Preis. Schade nur, dass die Akkulaufzeit so gering ist.
Dennoch eine Überlegung wert, vor allem, wenn man nach einem Dual-SIM-Smartphone sucht. Vielen Dank für den super Artikel!
Heinz
Ich hab vor kurzem ein angebotenes Update auf dem X17 gemacht und seitdem geht die Outdooraktive App nicht mehr. Kannst du einen Tipp geben was ich da machen kann?
Timo
Hallo Heinz, handelt es sich bei der “Outdorraktive App” um eine System-App bzw. vorinstallierte App oder wurde die App im Google PlayStore heruntergeladen? Hast du schon die Daten und den Cache der App gelöscht?
Marcel
Sehr ausführliche und informative Beschreibung! Aber schau mal auf deinen Amazon Link. Wie auch bei anderen Reviews verlinkt Amazon hier aktuell auf das X16, was schnell mal zu einem Fehlkauf führen kann. Außerdem kostet das X17 25 Euro mehr.
Timo
Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe den Eintrag angepasst :).