WE.LOCK Smart Door Lock
Bevor ich näher auf das WE.LOCK Türschloss eingehe, werfen wir noch einen Blick auf den gleichnamigen Hersteller. Auf der offiziellen Webseite bezeichnet sich WE.LOCK als ein führender Anbieter im Bereich elektronischer Türschlösser mit weltweitem Vertrieb. Seinen Sitz hat das Unternehmen in China.
Das Produktportfolio ist umfänglich und umfasst verschiedene Türschlösser, die auf Unternehmen und Verbraucher zugeschnitten sind. Das von mir getestete „SOHO Smart Lock PCB10EBL01“ ist eines der gängigen Modelle für den europäischen Markt, das sich per PIN, RFID oder App entriegeln lässt. Auf Amazon findet man das identische Türschloss auch unter anderem Namen, was wiederum für ein OEM Produkt spricht.
Einbau des WE.LOCK
Das WE.LOCK Smart Lock eignet sich für alle gängigen Türen mit einer Stärke von 55 bis 105 mm. Geliefert werden der Schließzylinder mit den beiden vormontierten Türknäufen, das passende Werkzeug (Inbus), drei RFID-Karten, ein Silikonschutz und eine Bedienungsanleitung. Die für die Inbetriebnahme benötigten drei AAA Batterien sind nicht im Lieferumfang enthalten.
Der Einbau ist unkompliziert und erfolgt wie bei einem klassischen Türschloss. Einfach die Feststellschrauben an den Türknäufen lösen, auf der einen Seite die Batterien einlegen, die andere Seite abmontieren, Schließzylinder einsetzen, Stulpschraube festziehen, Knauf montieren und fertig.
Einrichtung des WE.LOCK
In der deutschsprachigen Bedienungsanleitung wird in Bildern und Text erklärt, wie man das Schloss konfiguriert. Die Konfiguration lässt sich unabhängig von der App direkt über das Zahlenfeld des Türknaufs vornehmen.
Anfänglich sollte man die Admin PIN ändern, die standardmäßig auf 123456 eingestellt ist. Über die Zahlen 1-6 + Schlosssymbol und anschließender Eingabe der Admin PIN gelangt man in das jeweilige Konfigurationsmenü. Der Admin ist in der Lage, bis zu 9 weitere PINs (6-12 Stellen), 20 RFID-Karten und 20 App-Nutzer zu bestimmen. Sämtliche Zugänge lassen sich direkt über das Schloss widerrufen.
Die RFID-Tags sind vom Typ Mifare Classic (13,56 Mhz). Benötigt man mehr als die 3 mitgelieferten Tags, kann man Karten vom gängigen Typ kostengünstig nachkaufen. Man ist nicht auf die Tags des Herstellers angewiesen.
WE.LOCK (Lite) App
Eine weitere Konfigurations- und Entsperrmöglichkeit ist die WE.LOCK App (Android & iOS). Mit Hilfe von Bluetooth lässt sich per App das Schloss entriegeln. Bevor man die App allerdings mit dem Schloss nutzen kann, muss man sich einen WE.LOCK Zugang anlegen, der die Telefonnummer oder E-Mail verlangt.
Ist der Zugang angelegt, kann man über den QR-Code am Türknauf und die Schloss-ID am Schließzylinder das WE.LOCK in der App hinzufügen.
Die App war vor rund zwei Monaten noch ein großer Kritikpunkt des WE.LOCK. Von einem ansprechenden Design war nicht die Rede und auch was die Fehleranfälligkeit betrifft, ist die App häufiger abgestürzt oder aber das Schloss wurde einfach nicht erkannt.
Sucht man im jeweiligen App-Store nach „WE.LOCK Lite“, findet man eine weitere App des Herstellers. Die Lite App ist mit allen WE.LOCK Schlössern kompatibel, deutlich ansprechender im Design und läuft auch stabiler. Funktional gibt es zwischen beiden Apps keine Unterschiede.
Im Gegensatz zur Konfiguration über das Schloss bietet die App die Möglichkeit, temporäre PINs mit Ablaufdatum anzulegen. Wird das Schloss über die App entriegelt, enthält man zudem eine Benachrichtigung auf das Smartphone.
Praxistest des WE.LOCK
Ich benutze das WE.LOCK Türschloss seit ungefähr 2 Monaten an meiner Wohnungstür. Für mich ist es eine praktische Lösung, Familienmitgliedern einen Zugang zur Wohnung zu geben, ohne extra Schlüssel anfertigen zu lassen.
Entsperrt wird das Schloss meistens per PIN oder RFID. Die App befindet sich zwar auf dem Smartphone, bietet aber zunächst keinen größeren Mehrwert. Per PIN oder RFID-Tag ist das Schloss schneller entsperrt. Bis man die App gestartet hat und eine Verbindung zum Schloss aufgebaut ist, dauert. Eine stabile Bluetooth-Verbindung wird nur auf kurze Distanz von etwa einem Meter hergestellt.
Die Benachrichtigungsfunktion wäre ein nützliches Feature, scheitert aber daran, dass Entriegelungen durch PIN oder RFID nicht registriert werden. Nur wenn das Schloss über die App entriegelt wird, ist der Vorgang im Verlauf sichtbar. Erfreulicherweise lässt sich die Bluetooth-Funktion über das Schloss komplett deaktivieren.
Was die Sicherheit und Aufmachung des WE.LOCK betrifft, gibt es keine größeren Kritikpunkte. Die Türknäufe bestehen aus Edelstahl und der Türschließzylinder aus Messing. Die Tasten sind beleuchtet und die Eingabe wird mit einem Ton bestätigt, den man aber auch deaktivieren kann.
Entsperrt man das WE.LOCK, wird per Stellmotor im Inneren ein Stift in den Freilauf gefahren, der den Öffnungsriegel bewegt. Nach ungefähr 10 Sekunden fährt der Stift wieder zurück und der Türknauf dreht wieder frei. Mit einem starken Magneten lässt sich das Schloss nicht manipulieren. Im geschlossenen Zustand hat man keine Möglichkeit, das Schloss auszubauen.
Im Stromverbrauch ist das WE.LOCK überaus sparsam. Selbst nach zwei Monaten hat sich die Batterieanzeige kaum bewegt und zeigt noch 95% an. Laut WE.LOCK halten die Batterien ungefähr 1 Jahr, sofern das Schloss täglich 10x entsperrt wird. Sollte der Batteriestand unter 20% fallen, wird man am Schloss und über die App benachrichtigt. Die Batterien lassen sich von außen tauschen.
Im Falle eines Totalausfalls ist eine Notfallentriegelung vorhanden. Hinter dem aufgedruckten QR-Code verbirgt sich eine MicroUSB-Buchse. Schließt man darüber eine Powerbank an, wird das Schloss mit Strom versorgt. Per App lässt sich das Schloss nun entsperren. Ein wichtiger Grund, wieso man trotzdem die App auf seinem Smartphone bereithalten sollte.