Aqara Camera Hub G3 Test – Smarte Indoor-Überwachungskamera mit Zigbee-3.0-Hub

Aktualisiert von Timo Altmeyer am 1. Oktober 2024

Der Aqara Camera Hub G3 kombiniert eine smarte Überwachungskamera für den Innenbereich mit einem Zigbee-3.0-Hub. Perfekt also für alle, die in die Welt des Smart Home einsteigen möchten? Wir haben die smarte All-In-One Lösung einem Test unterzogen.

8.2

Unsere Bewertung
Aqara Camera Hub G3 Header

Test: Aqara Camera Hub G3

Wer sich ein Smart Home aufbauen möchte, muss sich zunächst eine alles entscheidende Frage stellen: Welche Funkstandard möchte ich eigentlich?

Zigbee gehört zu den populärsten Funktechnologien im Smart-Home Bereich. Vorteile von Zigbee sind seine Flexibilität, intuitive Bedienbarkeit und hohe Energieeffizienz. Man benötigt allerdings, auch ein Gateway, damit die Zigbee-Geräte untereinander kommunizieren können.

Bei diesem Punkt setzt der Aqara Camera Hub G3 an, der Zigbee Steuerzentrale und Überwachungskamera zugleich ist.

Aqara Camera Hub G3: Design und Lieferumfang

Knuffige Ohren und verschlafener Blick: Der Aqara Camera Hub G3 könnte auch glatt als Spielzeug durchgehen, doch tatsächlich ist das Gerät mehr ein Wolf im Schafspelz. Die putzigen Ohren sind lediglich ein Gummiüberzug, der sich im Handumdrehen abnehmen lässt.

Abnehmbare Ohren

Das 123,4 x 85,1 x 67,8 mm große und ca. 500 g schwere Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff. Ein IP-Rating gibt es nicht, weshalb sich der Aqara Camera Hub G3 hauptsächlich für den Innenbereich eignet. Durch die schlicht-weiße Gehäusefarbe lässt sich der Camera Hub sehr gut mit verschiedenen Einrichtungsstilen kombinieren.

Der Lieferumfang beinhaltet den Camera Hub, ein 2 m langes USB-C Ladekabel, ein 10W Ladegerät und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung.

Aqara Camera Hub G3 Lieferumfang

Aqara Camera Hub G3: Inbetriebnahme

Für die Inbetriebnahme des Camera Hub benötigen wir die Aqara App, die für Android und iOS Geräte in den offiziellen Stores zum Download bereitsteht.

Im Test verlief die Einrichtung ohne Probleme und dauerte nur wenige Minuten. Es gibt allerdings zwei Mankos. Damit man die App überhaupt benutzen kann, muss man sich bei Aqara registrieren. Einen Gastmodus gibt es nicht. Außerdem unterstützt die Aqara App keine deutsche Sprache, sodass man sich mit Englisch, Chinesisch, Koreanisch oder Russisch zufriedengeben muss.

Aber auch wer keine dieser Sprachen versteht, kommt mit den wenigen und verständlich bebilderten Einrichtungsschritten gut zurecht. Man muss lediglich die eigenen WLAN-Zugangsdaten in der App eintragen, den anschließend generierten QR-Code vor die Kamera halten und den Rest erledigt der Aqara Camera Hub G3 automatisch.

Noch einfacher ist die Einbindung in Apple Homekit, die über den Code auf der Unterseite erfolgt. Im Gegensatz zur Aqara App ist der Funktionsumfang über Homekit allerdings eingeschränkt. So ist die Videoauflösung auf Full-HD begrenzt, die Kamera lässt sich nicht schwenken und neigen, und die smarten AI-Funktionen (Tracking, Gesten, etc.) funktionieren nicht.

Aqara Camera Hub G3: Kamera und Videoqualität

Das schwarze Kameramodul ist in den rundlichen Gehäusekopf des Aqara Camera Hub G3 eingelassen. Das Modul unterteilt sich in das Kameraobjektiv, einen Helligkeitssensor und zwei Mikrofone, die man links neben dem Objektiv und rechts neben dem Helligkeitssensor untergebracht hat.

Pan und Tilt

Das Gehäuse des Aqara Camera Hub G3 sitzt auf einem Sockel mit Stativgewinde, sodass sich der Camera Hub optional mit einer Universalhalterung verbinden lässt. Das Gehäuse selbst ist motorisiert um 340° horizontal drehbar. Der in das Gehäuse eingelassene Kamerakopf lässt sich ebenfalls motorisiert um 30° nach oben und 15° nach unten bewegen.

Sockel mit Stativgewinde

Durch das breite 110° Blickfeld werden die vollen 360° auf horizontaler Ebene abgedeckt. Die Steuerung erfolgt manuell über ein Steuerkreuz in der Aqara App. Automatische Bewegungsabläufe sind programmierbar.

Privatmodus

Zugriff auf den microSD-Speicherkartenslot erhält man im ausgeschalteten Zustand bzw. wenn man das Kameramodul komplett nach oben bewegt. Die Kameralinse verschwindet dann im Gehäuse, der microSD-Slot wird sichtbar und aufgedruckte Augenstriche weisen auf den „Privacy-Modus“ hin.

Der Privatmodus ist perfekt umgesetzt, weil die Kamera durch das verdeckte Objektiv physisch nicht mehr in der Lage ist, ein Bild zu übertragen bzw. aufzuzeichnen.

Kamera im Privatmodus

Stream und Aufzeichnung

Die maximale Videoauflösung liegt bei 2304×1296p. Über die App lässt sich die Auflösung in Auto (mind. 360p), 720p und 1296p wählen. Das übertragene Live-Bild liefert Hinweise zur Qualität des Streams in KB/s. Anzeigen lässt sich das Bild als App-Overlay oder im Vollbildmodus.

Aufgezeichnet wird entweder ständig oder nach einem ausgelösten Event. Wie die Aufzeichnung erfolgen soll, ist ebenfalls über die Aqara App einstellbar. Gespeicherte Aufnahmen landen entweder auf dem lokalen Speicher der Smartphones oder auf der microSD-Speicherkarte.

Aqara Camera Hub G3 Vorderseite

Speicherkarten werden ab CLASS 4 mit bis zu 128GB unterstützt. Bei voller Speicherkarte wird entweder die älteste Aufnahme überschrieben oder man wird per Benachrichtigung informiert. Eine Minute entspricht in etwa 20 MB.

Hat man die Kamera in Homekit eingebunden, werden die Aufnahmen automatisch in die iCloud hochgeladen. Außerdem lassen sich Aufzeichnungen mit verschiedenen Wasserzeichen (z.B. Datum und Uhrzeit) versehen.

Videoqualität

Die Qualität der Aufzeichnungen geht in Ordnung. Gesichter sind gut erkennbar, wenn auch etwas weichgezeichnet. Der Dynamik- und Kontrastumfang ist reduziert, sodass Farben etwas verwaschen wirken und Schatten leicht absaufen. Bei schnellen Kameraschwenks können hin und wieder Bildartefakte entstehen.

Aufnahmequalität Tag

Im Nachtsichtmodus (Schwarz-Weiß) geht die Aufnahmequalität ebenfalls noch in Ordnung, sofern die Kamera keinen zu großen Raumabschnitt überwachen soll. Gesichter sind nur aus nächster Nähe gut zu erkennen. Auf Entfernung ist der Detailgrad zu gering.

Aufnahmequalität Nacht

Zwei-Wege-Audio

Über den Aqara Camera Hub G3 zu kommunizieren, klappt gut. Die Mikrofone nehmen in verständlicher Qualität auf und die Wiedergabe über den Lautsprecher ist klar.

Lautsprecher und USB-C Buchse

Aqara Camera Hub G3: AI-Funktionen

Gesichtserkennung

Der Aqara Camera Hub G3 ist in der Lage, angelernte Gesicherter zu erkennen. Über die Aqara App lassen sich Fotos von Gesichtern hochladen und mit der Kamera-AI synchronisieren.

Möglichkeiten der Gesichtserkennung, ist z.B. die Push-Benachrichtigung, sobald ein bekanntes Gesicht erkannt wurde. Gleiches funktioniert aber auch in umgekehrte Richtung. Wird ein Gesicht nicht erkannt, kann der Aqara Camera Hub G3 ein Alarmsignal abgeben. Im Test hat die Gesichtserkennung gut funktioniert, sofern Gesicht und Kamera nicht zu weit voneinander entfernt waren.

Gestensteuerung

Smart steuern lässt sich der Aqara Camera Hub G3 über fünf vorgegebene Gesten. Welche Aktion bei welcher Geste ausgeführt wird, ist hingegen einstellbar. Per Geste lassen sich beispielsweise Aufnahmen und Abläufe starten oder Alarmsignale abspielen. Gesten und Gesichtserkennung sind kombinierbar, sodass Gesten nur von vorher angelernten Personen akzeptiert werden.

Aqara Camera Hub G3 Kameramodul

Personen und Tier-Tracking

Tracken bzw. verfolgen lassen sich Mensch und Tier. Werden Personen oder Tiere erkannt, folgt die Kamera automatisch deren Bewegung. Im Test hat die Funktion bei einer getrackten Person gut funktioniert. Sobald sich jedoch mehrere Personen oder Tiere im Bildbereich bewegten, war die Kamera schnell verwirrt und wusste nicht so recht, wen oder was sie verfolgen sollte. Ebenfalls aufgefallen ist die leichte Verzögerung der Bewegungsverfolgung, sodass sich schnell bewegende Personen oder Tiere schnell verloren gingen.

Aqara Camera Hub G3: Zigbee-Hub

Als Zigbee-3.0-Hub ist der Aqara Camera Hub G3 in der Lage bis zu 128 Aqara Geräte zu steuern. Das Aqara Produktsortiment umfasst dabei zahlreiche Sensoren, Schalter und Kameras für unterschiedliche Einsatzzwecke. Großer Vorteil er Aqara Produktreihe ist vor allem der günstige Preis, sodass sich mit wenig Geld ein umfängliches Smart Home einrichten lässt.

Außerdem unterstützt der Aqara Camera Hub G3 die Einbindung in bestehende Smart Home Systeme, wie z.B. Google Home, Apple HomeKit oder Amazon Alexa, worüber sich alle Aqara Geräte verwalten lassen. Hierfür ist der Camera Hub mit Dual-AC WiFi (2,4 und 5 GHz) ausgestattet und unterstützt den WPA3-Verschlüsselungsprotokoll.

Aqara Camera Hub G3

8.2

POSITIV

Schickes Design mit guter Verarbeitung

Integrierter Zigbee-3.0-Hub

Einfache Smart-Home Integration

Unterstützt Google Home, Apple HomeKit, Amazon Alexa und IFTTT

Drehbare Kamera mit Nachtsichtfunktion

Privatsphäre-Modus

Zwei-Wege-Audiosystem

Viele AI-Funktionen (Gesten, Tracking usw.)

Stromversorgung über USB-C

NEGATIV

Aufnahmequalität könnte besser sein

App mit Luft nach oben

Bewegungsverfolgung etwas träge

FAZIT

Der Aqara Camera Hub G3 kombiniert geschickt eine Indoor-Überwachungskamera mit einem Zigbee-3.0-Hub. In bestehende Smart Home Systeme, wie z.B. Google Home oder Apple HomeKit, lässt sich die Überwachungskamera einfach und schnell integrieren. Nützlich erwiesen sich die umfangreichen AI-Funktionen der Überwachungskamera. So erkennt die Kamera angelernte Personen und Tiere, lässt sich per Geste bedienen und verfügt über eine Zwei-Wege-Kommunikation, sodass man sich der Ferne über die Kamera unterhalten kann.

Eine Empfehlung für den Aqara Camera Hub G3 können wir aber nur dann aussprechen, wenn man gerade auf der Suche nach einer All-In-One Lösung ist und sich ein Smart Home mit weiteren Aqara Produkten aufbauen möchte. Wer lediglich einen Zigbee-Hub oder eine Überwachungskamera benötigt, kommt im Einzelkauf meist günstiger weg.

PREISVERGLEICH

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