Erster Eindruck zum UMi Touch
UMi überrascht immer wieder aufs Neue mit kreativen und optisch ansprechenden Verpackungen, weshalb auch das UMi Touch in einem modernen Pappkarton geliefert wurde. Neben dem Smartphone waren im Lieferumfang noch ein SIM-Pin zum Öffnen des SIM-Slots, eine englischsprachige Bedienungsanleitung, sowie ein Ladegerät (5V 1A) und ein USB Daten- bzw. Ladekabel, enthalten. Eine Displayschutzfolie war bereits von Werk aus aufgetragen.
Wie bereits in der Einleitung angedeutet, erinnert das rückseitige Design des UMi Touch sehr stark an das Meizu MX5. Auch das UMi Smartphone besitzt eine metallene Unibody Rückseite, die sich bei üblichem Gebrauch nicht abnehmen lässt. Der obere und untere Gehäuseabschluss besteht hingegen aus Kunststoff. Am rechten Gehäuserand befinden sich die physischen Bedientasten des Gerätes. Diese belaufen sich auf eine Power-Taste und eine Lautstärkewippe. Eine weitere physische Bedientaste, die zugleich den Fingerabdruckscanner beinhaltet, ist die Home-Taste unterhalb des Displays. Daneben befinden zwei kapazitive Tasten. Oberhalb des Displays befinden sich die Ohrmuschel, ein Näherungssensor, die 5 Megapixel Frontkamera und ein zusätzlicher LED Blitz. Anschlussmöglichkeiten sind ein micro USB Anschluss zum Laden des Smartphones und ein 3.5mm Audioausgang.
Im ersten Hands-On empfand ich das UMi Touch zunächst als recht wuchtig. Mit einem Gewicht von gut 200g ist das neue UMi Smartphone vergleichsweise schwer. Trotz der metallenen Rückseite liegt das Smartphone gut in der Hand und hinterlässt einen wertigen Eindruck.
Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es aber auch einige Kritikpunkte. Die Home-Taste sitzt bei meinem Testgerät leider etwas schräg in der Front. Zusätzlich ist der Abschluss der metallenen Rückseite nicht sauber verarbeitet. Hier hatte mein UMi Touch einen kleinen abstehenden Spalt, der sich allerdings nur optisch auf das Gerät auswirkte.
Display
Das Display des UMi Touch besitzt eine Diagonale von 5.5 Zoll. Verbaut ist ein Full HD Display eines nicht näher benannten Herstellers, das mit 1920x1080 Pixel auflöst. Die Pixeldichte beträgt 400 PPI. Oberflächlich nutzt das Touch so genanntes 2.5D Curved Glass, das optisch leicht abgerundete Kanten erzeugt. In der Bedienungsanleitung des UMi Touch wird zudem Gorilla Glass 3 von Corning benannt, das besonders bruchsicher und kratzresistent ist. Inwiefern das der Wahrheit entspricht konnte ich nicht nachvollziehen. Gerade bei UMi sollte man beachten, dass oftmals kaum überprüfbare Spezifikationen genannt werden, die sich letztendlich nicht bewahrheitet haben.
Die Farbdarstellung des Displays ist gut. Die Farben wirken nicht zu übersteuert und werden auf angenehme Art und Weise dargestellt. Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls gut. Farben bleiben je nachdem wie man das Smartphone neigt erhalten. Auch die Schrift bleibt aus jedem Blickwinkel gut lesbar. Die maximale Displayhelligkeit ist durchschnittlich. Bei direkter und starker Sonneneinstrahlung war das Display kaum mehr ablesbar.
Zur zusätzlichen Korrektur der Displaydarstellung gibt es den Menüpunkt „MiraVision“. Neben vorgegebenen Profilen kann man den Kontrast, die Sättigung, die Bildhelligkeit, aber auch die Schärfe und Farbtemperatur, individuell einstellen. Der Touchscreen des UMi Touch arbeitet akkurat. Multitouch wird mit bis zu 5 Fingern unterstützt.
Leistung
Im UMi Touch arbeitet ein mittlerweile etwas älterer MediaTek MT6753. Dieser Octa-Core Prozessor taktet mit maximal 1.5GHz und wird zusätzlich durch 3GB RAM und eine Mali-T720 GPU unterstützt. Der interne Speicher beträgt 16GB und kann zusätzlich mit einer micro SD-Speicherkarte um weitere 128GB erweitert werden. Man sollte allerdings beachten, dass eine Speichererweiterung über den SIM-Tray erfolgt. Folge eines solchen „Hybrid-Slots“ ist, dass man entweder die Dual-SIM Funktion des Smartphones nutzt oder einen Slot der Speichererweiterung hergibt.
Die Leistung des UMi Touch konnte im Test überzeugen. Der MT6753 ist immer noch ein solider Prozessor, der ein flüssiges Nutzererlebnis erlaubt. Multitasking ist dank der 3GB RAM für das UMi Touch kein Problem. Auch mit der Mali-T720 GPU lassen sich Spiele wie „Asphalt 8“ spielen, doch sollte man für einen flüssigen Spielegenuss auf allzu hohe Grafikeinstellungen verzichten.
Benutzeroberfläche
Das UMi Touch ist das erste UMi Smartphone mit dem aktuellen Android 6.0 Marshmallow. Die Benutzeroberfläche kommt als Stock Android daher. Themes oder gar Drittanbieter-Apps waren keine vorinstalliert. Die Einstellungen wurden zusätzlich um eine Gestensteuerung und Smart Wake erweitert.
Die Gestensteuerung funktioniert über den Näherungssensor, der sich oberhalb des Displays befindet. Verschiedenen Wischbewegungen lassen sich mit unterschiedlichen Aktionen verknüpfen, die die Bedienbarkeit des Smartphones erleichtern.
Über die Smart Wake Funktion lässt sich das Smartphone auch bei ausgeschaltetem Display ansprechen. Zeichnet man beispielsweise ein „C“ auf das ausgeschaltete Display, öffnet sich automatisch die Kamera-App.
Updates werden OTA (Over The Air) empfangen. Seit der Veröffentlichung im April 2016 hat das Gerät bereits mehrere Updates erhalten, weshalb man nur hoffen kann, dass UMi bei diesem Smartphone auch weiterhin regelmäßige Updates nachreichen wird. Das kurz vor der Veröffentlichung gestreute Gerücht, dass auf dem UMi Touch Windows 10 laufen soll hat sich bisher nicht bewahrheitet.
Kamera
Die Hauptkamera des Smartphones löst mit 13 Megapixel auf. Beim verwendeten Bildsensor handelt es sich um einen Sony IMX328, zu dem es selbst von Sony keine nähere Beschreibung gibt. Unterstützt wird die Hauptkamera durch einen dualen LED Blitz, der in unterschiedlichen Gelbtönen auslöst, um auch im Dunkeln ein natürliches Bild zu erzeugen. Zur Fokussierung besitzt das Gerät einen Autofokus.
Die Bildqualität der Hauptkamera kann durch Farbechtheit überzeugen. Ein Bildrauschen ist kaum wahrnehmbar, allerdings waren gerade bei Nahaufnahmen die Ränder ungleichmäßig verschwommen. Ein Kritikpunkt der Hauptkamera ist jedoch der recht langsame Autofokus. Teilweise dauerte es 8 bis 10 Sekunden bis die Hauptkamera des UMi Touch automatisch fokussierte.
Die Frontkamera löst mit 5 Megapixel auf. Auch hier wird der Bildsensor näher benannt, welcher sich auf einen hynix HI553 beläuft. Auch die mit der Frontkamera geschossenen Bilder sind gut und eignen sich als ansehbare Selfies. Meinem Geschmack nach könnte die Frontkamera allerdings etwas mehr Details erzeugen. Die Bilder wirken vielfach wie von einem Weichzeichner nachträglich bearbeitet.
Die Kamera-App ist unspektakulär. Hier wurde die herkömmliche MediaTek Kamera-App verwendet, die allerdings nur drei Aufnahme-Modi beinhaltet. Eine interessante Erweiterung ist jedoch der Filter Modus, mit dem sich das Bild „on-the-fly“ bearbeiten lässt.
Fingerabdruckscanner
Der Fingerabdruckscanner wurde beim UMi Touch in die physische Home-Taste integriert. Das Entsperren des Gerätes über den Scanner funktioniert fix. Fehlerkennungen gab es nur in bestimmten Fällen. Man sollte den Finger recht flach auf den Sensor legen. Gerade bei der Einhandbedienung, bei der ich das Smartphone mit dem Daumen entsperrte, kam es öfters zu Fehlerkennungen, weil mein Daumen seitlich auf dem Scanner lag.
Telefonie, WLAN, Bluetooth
Telefonieren klappt mit dem UMi Touch recht gut. Sowohl mein Gesprächspartner hat mich gut verstanden, als auch habe ich ihn klar und deutlich verstanden. Zur Netzabdeckung unterstützt das UMi Touch alle gängigen 2G, 3G und 4G Standards.
Der Lautsprecher konnte sowohl bei der Freisprechfunktion, aber auch bei der Wiedergabe von Musik überzeugen. Der Klang war zwar etwas dumpf, aber die maximale Lautstärke hingegen beachtlich. Ein Kratzen des Lautsprechers trat auf maximaler Lautstärke nicht auf.
Laut UMi werden die WiFi Protokolle 802.11 a/b/g/n 2.4GHz/5GHz unterstützt. In das 5GHz Netz meines Routers wollte sich das UMi Touch allerdings nicht einbuchen. Selbst unterschiedliche Einstellungen am Router brachten keinen Erfolg. Die Stabilität und Reichweite über das 2.4GHz Netz war allerdings gut.
Auch das Bluetooth 4.1 Modul des Gerätes verrichtet eine ordentliche Arbeit. Eine Freisprecheinrichtung und ein externer Bluetooth Lautsprecher wurden im Test sofort erkannt und auch die Verbindungsstabilität hat überzeugt.
GPS und Sensoren
Der GPS Fix erfolgte zügig. Bei einer Überlandfahrt war das Signal durchweg stabil, innerhalb der Häuserschluchten einer Stadt, war das Signal zwar nicht mehr ganz so akkurat, jedoch konnte ich mit dem UMi Touch sicher navigieren. Ein E-Kompass ist bei diesem Smartphone leider nicht vorhanden.
Weitere Sensoren sind ein Gyroskop, ein Näherungssensor, ein Helligkeitssensor und ein Beschleunigungssensor.
Akku
Der Akku des UMi Touch besitzt eine Kapazität von 4000mAh (laut Hersteller). Im Test mit einem USB Multimeter konnte ich diesen Wert auch weitestgehend nachvollziehen. Bei intensiver Nutzung musste ich das Smartphone zwangsläufig am Abend aufladen. Bei normaler Nutzung kommt man gut 2 Tage über die Runden. Im Standby hingegen verbraucht das Touch nur sehr wenig Energie.
Leider besitzt das UMi Touch keine Schnellladefunktion. Ein kompletter Ladevorgang dauert somit ungefähr 3 ½ Stunden.