ENGWE P26: Unboxing
Auf die Kiste fertig los! Das ENGWE P26 ist in jeder Menge Verpackungsmaterial eingebettet, das so manche Gelbe Tonne ins Schwitzen bringt. Sämtliche Kabelbinder und Verpackungsteile zu lösen, brachte aber nicht nur die Gelbe Tonne ins Schwitzen, sondern auch mich.
Anschließend geht es an den Aufbau, denn das ENGWE P26 wird nicht komplett vormontiert geliefert. Vorderrad, Lenker und Pedale müssen zunächst noch am Rahmen befestigt werden. Auch das vordere Schutzblech liegt nur separat bei und muss mit dem LED-Frontscheinwerfer am Rahmen angeschraubt werden. Immerhin ist der Gepäckträger bereits installiert.
Aufbau und Justierung dauern ungefähr 20 Minuten. Die einzelnen Aufbauschritte werden in der mitgelieferten Anleitung kurz erklärt. Inbus- sowie Schraubenschlüssel sind im Lieferumfang enthalten. Nichtdestotrotz empfiehlt es sich zum eigenen Werkzeug zu greifen. Ein 42V 2.0A Ladegerät liegt ebenfalls bei.
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ENGWE P26: Merkmale und Verarbeitung
Der Rahmen des ENGWE P26 ist aus leichtem 6061 Aluminium gefertigt. Man hat die Wahl zwischen einem metallisch glänzenden Blau oder Silber.
Aufgebaut hat das Fahrrad eine Größe von 173 x 55 x 112 cm und wiegt 26,2 kg. Die maximale Beladung gibt der Hersteller mit 150 kg an. Ergonomisch macht das E-Bike einen guten Eindruck. Die Rahmenhöhe eignet sich für Fahrer von 155 cm bis 210 cm Körpergröße.
Die Neigung des Vorbaus ist einstellbar, indem man mit einem Innensechskantschlüssel die Gelenkschraube löst und an gewünschter Position wieder festzieht. Dadurch verändert sich auch die Lenkerhöhe, die minimal 115 cm und maximal 155 cm über Boden beträgt. Der Sattel wird über einen Schnellspanner fixiert. Hier beträgt die minimale Höhe 83 cm und maximal 99 cm über Boden.
Bei den Reifen handelt es sich um einen 47-559 Allrounder. Sehr gut sichtbar sind die mechanischen Scheibenbremsen an Vorder- und Hinterrad. Schutzbleche gibt es ebenfalls. Diese bestehen aus Metall, was dem Gesamteindruck ein wenig mehr an Hochwertigkeit verleiht. Zusätzlich befindet sich über dem Hinterrad ein Gepäckträger.
Der Vorbau des ENGE P26 ist über eine Federgabel gefedert. Diese lässt sich nach Bedarf einstellen und sperren. Mittig am Lenker befindet sich das Display, das über die Geschwindigkeit, die Unterstützungsstufe, den Restakku und die Reichweite (ODO & Trip) informiert.
Rechts neben dem Display befindet sich der Schalthebel der Gangschaltung. Verwendet wird eine Shimano Tourney 7-Gang-Schaltung, die gerade bei preiswerten China-E-Bikes häufiger anzutreffen ist.
Gleiches bei den Bremshebeln. Die hier verwendeten WUXING Bremshebel sind mir im Laufe verschiedener E-Bike Tests schon mehrmals untergekommen. Sie bestehen aus Metall und erfüllen gerade so den Qualitätsanspruch eines 1000 Euro E-Bikes. Wer gerne schraubt, wird die Teile allerdings sehr schnell ersetzen.
Übrigens hat ENGWE nicht auf den Gashebel verzichtet, denn das E-Bike wird auch außerhalb der EU verkauft. Bestellt man das ENGWE P26 als EU-Version, ist der Gashebel jedoch deaktiviert. Eine Anleitung zum Entsperren findet man auf der Produktseite des Herstellers.
Im Übrigen befinden sich links am Lenker die Klingel und das Steuerelement, worüber man das E-Bike einschaltet und die Unterstützungsstufe anpasst.
Der 250 Watt Elektromotor des ENGWE P26 befindet sich an der Radnabe des Hinterrads. Er benötigt eine Spannung von 36V und hat einen Drehmoment von 40 Nm. Im Allgemeinen sind Nabenmotoren robust und der Wartungsaufwand ist meist gering.
Den herausnehmbaren 36V 17Ah Akku hat ENGWE in das Rahmenrohr integriert. Dadurch wird das Rahmendesign kaum gestört und der Akku ist auch vor äußeren Einflüssen geschützt. Über ein Schloss wird der Akku gesperrt. Den Akkustand kann man auf Knopfdruck direkt am Akku ablesen.
Die in der StVZO vorgeschriebenen Fahrradreflektoren sind (fast) alle vorhanden. Nach vorne gerichtet befindet sich der LED-Scheinwerfer mit Rückstrahler. Hinten am Gepäckträger befindet sich das Rücklicht, ebenfalls mit Reflektor und Beleuchtung. An den beiden Pedalen, die hier übrigens aus Metall bestehen, befinden sich vorne und hinten gelbe Reflektoren.
Je Rad hat das ENGWE P26 allerdings nur einen Reflektor in den Speichen untergebracht. Hier verlangt die StVZO jedoch zwei Reflektoren je Rad, sofern keine reflektierenden Streifen am Rad bzw. den Speichen angebracht sind. Ein Umstand, der sich jedoch schnell beheben lässt.
Eine EU-Konformitätserklärung bietet der Hersteller zum Herunterladen an. Die aktuell noch fehlende CE-Kennzeichnung wird laut ENGWE nachgereicht.
An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen. Schweißnähte am Rahmen sind zwar sichtbar, das ist in dieser Preisklasse jedoch üblich. Die zum Lenker verlaufenden Kabel werden durch eine Textilummantelung in Position gehalten und geschützt. Insgesamt hinterlässt die Verarbeitung des ENGWE P26 einen soliden Eindruck.
ENGWE P26: Praxistest
Einschalttaste am Lenker drücken und schon kann es losgehen. Die Elektronik des ENGWE P26 funktioniert grundsätzlich gut. Der Elektromotor setzt nach ungefähr einer Umdrehung mit leichter Verzögerung ein und reagiert beim Anhalten ebenfalls leicht verzögert. Im Vergleich mit anderen E-Bikes dieser Preisklasse ist das Verhalten des ENGWE P26 keinesfalls ungewöhnlich, da es sich häufig um einen sensorlosen Motor handelt. Durch Bremsen schaltet sich der Motor zügig ab.
Über die insgesamt 5 Unterstützungsstufen regelt man die Endgeschwindigkeit des Motors, die auf Stufe 1 bei 15 km/h endet und auf Stufe 5 eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h erreicht. Ab hier schaltet der Motor zuverlässig ab. Die Beschleunigung erfolgt unabhängig von der jeweiligen Unterstützungsstufe und vom eingelegten Gang angenehm weich.
Um das Fahrverhalten des ENGWE P26 zu testen, ging es über verschiedene Straßenbeläge und Feldwege. In der Stadt manövriert das E-Bike mit guter Wendigkeit durch den Straßenverkehr. Die Federung ist passabel und genügt auch für einen kurzen Abstecher über Feldwege. Über Stock und Stein wird es jedoch ziemlich holprig und man erkennt schnell, dass das E-Bike für flache Straßen konzipiert wurde.
Bereits an moderaten Steigungen stößt der Elektroantrieb an seine Grenzen und selbst auf höchster Unterstützungsstufe muss ordentlich in die Pedale getreten werden. Mit leistungsstärkeren E-Bikes, wie z.B. dem ENGWE EP-2 Pro, kann das ENGWE P26 nicht mithalten.
Obwohl sich dem billigen Shimano Tourney Schaltwerk meist wenig positives abgewinnen lässt, hat es im Test des ENGWE P26 durchaus zuverlässig funktioniert. Vom 1 bis in den 7 Gang ließ es sich sauber schalten, ohne dass es während der Fahrt zu Problemen kam.
Durch die hohe Übersetzung entfaltet das ENGWE P26 ein ordentliches Geschwindigkeitspotential, sodass man auch jenseits der 25 km/h durch Pedalkraft einiges an Geschwindigkeit rausholen kann. Die mechanischen Scheibenbremsen greifen selbst bei Nässe gut und bringen das E-Bike sicher zum Stehen.
Noch ein paar Worte zur Reichweite. Die gibt ENGWE selbst mit bis zu 100 km an. Ein sehr optimistisch bemessener Wert, der in der Realität von vielen individuellen Faktoren abhängt. Im Test wurden auf überwiegend flacher Strecke und bei 85 kg Körpergewicht gute 60 km erreicht, bevor der Akku an die Steckdose musste. Die Ladezeit beträgt ca. 6 Stunden.
Ferdinand Bartel
Vielen Dank für Ihren aussagekräftigen Test. Ich habe das E-Bike vor wenigen Tagen erhalten. Anfangs war ich skeptisch, weil der Preis für ein E-Bike doch sehr niedrig angesetzt ist und ich den Hersteller bis dato nicht kannte.
Mein Ersteindruck fällt allerdings mehr als positiv aus. Das Fahrrad ist sehr gut verarbeitet, die Rahmengröße perfekt und es fährt sich nach einer kurzen Probefahrt überaus gut, soweit ich das bisher einschätzen kann. Dieses Wochenende werde ich mich näher damit beschäftigen.