XGIMI MoGo 2 Pro im Test: Kino-Feeling im Kleinformat

Design, Verarbeitungsqualität und Lieferumfang

Der XGIMI MoGo 2 Pro ist ein beeindruckender Mini-Projektor, der durch sein elegantes und minimalistisches Design auffällt. Mit einer Größe von nur 161 x 119 x 108 mm und einem Gewicht von etwa 1,1 kg ist der MoGo 2 Pro kompakt und leicht, was ihn ideal für den Einsatz unterwegs macht.

Das Gehäuse umlaufende Gitter mit sehr feiner Struktur, die abgerundeten Ecken und das matte Finish im schlichten Anthrazit sind Ausdruck von XGIMIs Designsprache und verleihen dem Beamer eine moderne Ästhetik, die mehr an einen Lautsprecher als an einen Projektor erinnert. Die Verarbeitungsqualität des MoGo 2 Pro ist ausgezeichnet und entspricht dem, was man von einem Premium-Gerät erwarten darf.

Sämtliche Anschlüsse des XGIMI MoGo 2 Pro befinden sich auf der Rückseite. Es gibt einen USB-C Eingang für die Stromversorgung, einen USB-A Eingang, um beispielsweise einen Datenträger anzuschließen, einen HDMI 2.0 Eingang und einen 3,5 mm AUX-Eingang.

Unter den Anschlüssen befindet sich ein Sichtfenster mit Blick auf einen der zwei 8 Watt Lautsprecher. Der Nutzen darin ist rein visueller Natur, womit XGIMI die Klangqualität des MoGo 2 Pro hervorheben möchte. Über den Anschlüssen befindet sich der Luftauslass des Lüfters.

Damit der Projektor beim Hinstellen rutschfest und sicher steht, ist er auf der Unterseite gummiert. Mittig davon hat XGIMI ein 1/4-Zoll Gewinde untergebracht. Auf eine Halterung oder ein Stativ geschraubt, kann der MoGo 2 Pro beliebig positioniert werden.

Bis auf eine Ein-/Ausschalttaste gibt es keine weiteren Bedientasten am Gerät. Die Taste ist auf der flachen Oberseite in das Gehäuse eingelassen und damit gut erreichbar. Knapp über der Taste befindet sich eine Statusanzeige.

Der schwarze Balken an der Front beinhaltet einmal das Objektiv und den ToF-Sensor, womit der MoGo 2 Pro in der Lage ist automatisch zu fokussieren. Ganz unten ist ein weiterer Sensor untergebracht, der die automatische Trapezkorrektur ermöglicht.

Der Lieferumfang umfasst neben dem Projektor noch eine Fernbedienung mit zwei AAA-Batterien, ein mehrsprachiges Benutzerhandbuch, ein 65 Watt USB-C-Netzteil und eine Kurzanleitung für die Installation von Netflix. Eine Transporttasche wäre gerade unter dem Mobilitätsaspekt und dem Schutz des Objektivs vor Kratzern eine willkommene Ergänzung gewesen.

Ausrichtung

Der XGIMI MoGo 2 Pro macht die Ausrichtung sehr einfach und komfortabel. Dank der innovativen ISA 2.0-Technologie (Intelligent Screen Adaption) passt der Projektor das projizierte Bild automatisch an die Wand oder Leinwand an, auf die es projiziert wird. Das hat im Test so gut funktioniert, dass man sich keine Gedanken darüber machen muss, ob der Projektor auch wirklich gerade vor der Leinwand steht.

Der MoGo 2 Pro kümmert sich ganz von allein um Verzerrungen oder Unschärfe und gleicht diese aus. Er berücksichtigt dabei sogar Hindernisse, die in den Bildrand ragen. Einfach auspacken, hinstellen und das Bild genießen. Sollte der Projektor währenddessen bewegt werden, erkennt er das sofort und richtet das Bild neu aus. Bei einem mobilen Projektor wie dem MoGo 2 Pro, der nicht permanent an gleicher Stelle steht, ist ISA 2.0 eine nicht mehr wegzudenkende Funktion.

Nur in seltenen Fällen musste mit der manuellen Trapezkorrektur nachgeholfen werden. Hierbei lässt sich das Bild sowohl vertikal als auch horizontal an allen 4 Ecken ausrichten. Zusätzlich gibt es einen digitalen Zoom, der standardmäßig auf den höchsten Wert eingestellt ist.

Teil von ISA 2.0 ist auch ein Augenschutzmodus. Sobald sich jemand dem Projektionsbereich nähert, wird automatisch die Helligkeit der Lichtquelle reduziert. Beim Entfernen aus dem Erkennungsbereich wird das Bild automatisch wieder hell. Der Augenschutzmodus ist gerade bei Kindern oder Haustieren, die unbedacht direkt in das Objektiv schauen könnten, eine nützliche Sicherheitsmaßnahme.

Bildqualität

Technologie

Der XGIMI MoGo 2 Pro ist ein Projektor mit DLP-Technik. Herzstück ist ein winziger 0,23" DMD-Chip von Texas Instruments, der mit XPR PixelShift-Technologie eine native Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (Full-HD) erreicht.

Die Lichtquelle des MoGo 2 Pro basiert auf einer LED-Technologie mit einer Lebensdauer von mehr als 25.000 Stunden. Das bedeutet, dass der Projektor bei einer täglichen Nutzung von 4 Stunden über 17 Jahre lang halten würde, bevor die Lichtleistung endgültig nachlässt. Die Helligkeit des Projektors gibt XGIMI mit bis zu 400 ISO-Lumen an. In gebräuchlichere ANSI-Lumen umgerechnet, entspräche das einem Wert von 310 ANSI-Lumen.

Das Projektionsverhältnis wird mit 1.2:1 angegeben. Somit sind folgende Bildgrößen nach Abstand möglich:

Bildeindruck bei Tag und im Dunkeln

Theoretisch kann der Projektor eine Bildgröße bis 200" abdecken. XGIMI selbst empfiehlt jedoch 60" bis 120" für ein optimales Seherlebnis.

Um die Bildqualität zu beurteilen, wurde der Projektor auf einer weißen Wand und auf einer speziellen Low-Gain-Leinwand (0.4) getestet. Das projizierte Bild hatte eine Größe von 100". Der Bildmodus war auf „Film“ eingestellt.

Bei Tag oder heller Raumbeleuchtung reicht die Helligkeit des Projektors nicht aus, um ein brauchbares 100" Bild auf die Leinwand zu projizieren. Man kann zwar gerade so etwas auf der Leinwand erkennen, Sehspaß entsteht allerdings nicht.

Ganz anders sieht es im abgedunkelten Raum aus. Hier erzeugt der Projektor ein insgesamt beeindruckendes Bild, insbesondere in Anbetracht seiner kompakten Größe. Die Farben werden lebendig und präzise wiedergegeben, was auf die Unterstützung des DCI-P3-Farbraums und die D65-Farbtemperatur zurückzuführen ist. Dies ermöglicht ein natürlicheres und realistischeres Bild, das dem entspricht, was der Regisseur beabsichtigt hat.

Der Kontrast des Projektors ist ebenfalls zufriedenstellend, wenn auch nicht überragend. Aufgrund der technischen Spezifikationen des Geräts fällt der Schwarzwert nicht sonderlich hoch aus. Die Bildschärfe ist insgesamt gut, sodass auch kleinere Schrift gut lesbar dargestellt wird.

Ein Pixelgitter erkennt man nur, wenn man sehr nah an das Bild herangeht. Bei normalem Sitzabstand zur Leinwand sind keine Pixel zu erkennen.

Helligkeits- und Bildmodi

In den Projektionseinstellungen des XGIMI MoGo 2 Pro stehen verschiedene Helligkeitsmodi zur Verfügung, die je nach Anwendung und Umgebungsbedingungen ausgewählt werden können. Zur Auswahl stehen „Lebendig“, „Kino“, „Hell“, „Leistung“ und „Benutzerdefiniert“.

Jeder Modus ist auf bestimmte Szenarien zugeschnitten und optimiert die Bildeinstellungen, um das bestmögliche Seherlebnis zu gewährleisten. Im Modus „Benutzerdefiniert“ sind die Helligkeit sowie der Rot-, Grün- und Blauwert in 10 Stufen anpassbar.

Neben den Helligkeitsmodi gibt es in den Verknüpfungseinstellungen sogenannte Bildmodi für „Film“, „Büro“ und „Spiel“. Im Modus „Benutzerdefiniert“ legt man die Helligkeit, den Kontrast, die Sättigung und die Schärfe fest. Außerdem gibt es Einstellungen zur Rauschunterdrückung, der Farbtemperatur und HDR.

Betriebslautstärke

Je nach Helligkeitsmodus variiert die Betriebslautstärke. Auffällig laut wird der Beamer selbst im hellsten Modus nicht. Man hört beiläufig nur ein leichtes Surren, das man beim Filmeschauen sehr schnell ausblendet.

Audioqualität

Was die Qualität des Soundsystems anbelangt, hat XGIMI nicht zu viel versprochen. Die zwei 8 Watt Lautsprecher liefern einen großartigen Klang mit genügend Lautstärke für die meisten Heimkino- oder Präsentationsumgebungen.

Obwohl der Bass nicht besonders kräftig auftritt, ist er gut definiert und präsent. Die Mitten sind klar und detailliert, sodass Stimmen und Dialoge in Filmen und Serien gut verständlich sind. Die Höhen sind ebenfalls gut ausgeprägt, ohne übermäßig scharf oder aufdringlich zu wirken.

Gerade unter dem Mobilitätsaspekt, den Beamer irgendwo im nirgendwo mal eben hinzustellen, ist das Soundsystem völlig ausreichend. Wem das nicht genügt, der kann eine externe Anlage über HDMI ARC verbinden.

Benutzeroberfläche und Bedienung

Android TV 11

Als Betriebssystem verwendet der Projektor Android TV 11 von Google. Die Plattform unterstützt eine Vielzahl verschiedener Streaming-Anbieter sowie das Herunterladen von Apps und Spielen aus dem Google Play Store.

Der Projektor verfügt über 2 GB RAM und 16 GB internen Speicher, was für die meisten Anwendungen ausreichend ist. Ins WLAN gelangt der Projektor über Dual-Band-WiFi (2,4 GHz und 5 GHz). Außerdem unterstützt der MoGo 2 Pro den aktuellen Bluetooth 5.0 Standard, was eine schnelle und stabile Verbindung zu drahtlosen Audiogeräten wie Lautsprechern oder Kopfhörern ermöglicht.

Nennenswert ist außerdem der integrierte Chromecast. Damit lassen sich Inhalte von Smartphones, Tablets oder Laptops kabellos auf den Projektor übertragen, ohne dass zusätzliche Hardware oder Software benötigt wird. Das ist besonders praktisch, wenn man Inhalte von Streaming-Diensten oder anderen Quellen auf dem Mobilgerät raussucht und im Anschluss auf der großen Leinwand wiedergeben möchte. Nutzer von Apple-Geräten können mit der App „AirScreen“ die AirPlay-Unterstützung freischalten.

Bedienung

Die Bedienung des Projektors erfolgt über die Bluetooth-Fernbedienung, die sowohl kompakt als auch leicht zu handhaben ist. Die Fernbedienung verfügt über alle notwendigen Tasten, um den Projektor und die verschiedenen Funktionen zu steuern, einschließlich Lautstärkeregelung, Navigation, Wiedergabesteuerung und Sprachsteuerung (integriertes Mikrofon).

Netflix

Leider hat es XGIMI immer noch nicht geschafft, eine Netflix-Lizenz zu erhalten. Das heißt, Netflix ist nicht auf dem Android TV 11 vorinstalliert und kann auch nicht über den Google Play Store heruntergeladen werden.

XGIMI bietet allerdings einen alternativen Lösungsweg an, der auf einem mitgelieferten Kärtchen gut erklärt wird. Zunächst lädt man über den Google Play Store die App „DesktopManager“ herunter. Der DesktopManager ist eine Art alternativer App-Store, über den man anschließend Netflix herunterlädt.

Der Workaround hat im Test ohne Probleme funktioniert und Netflix-Inhalte ließen sich durch die Widevine L1 Zertifizierung des Projektors in Full-HD streamen. Apps anderer Streaming-Anbieter, wie z. B. Prime Video, können ohne Workaround direkt aus dem Google Play Store installiert werden.