vivo stoppt Verkauf seiner Produkte in Deutschland

Veröffentlicht von Timo Altmeyer am 9. Juni 2023

In Folge eines Rechtsstreits mit Nokia hat der chinesische Smartphone-Hersteller vivo den Verkauf seiner Produkte in Deutschland ausgesetzt. Damit zieht sich der gesamte BBK-Konzern, zu dem auch OnePlus, OPPO und realme gehören, vom deutschen Markt zurück.

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vivo Verkaufsstopp in Deutschland

Der chinesische Elektronikhersteller vivo hat den Verkauf seiner Produkte in Deutschland ausgesetzt. Vivo folgt damit den Schritten von OnePlus, OPPO und realme, die sich zuvor bereits aus Deutschland zurückgezogen hatten. Der Rückzug erfolgt als direkte Folge der Urteile des Landgerichts Mannheim vom 6. April 2023, welche zugunsten von Nokia entschieden wurden. Die beiden Unternehmen sind in einen Patentstreit verwickelt.

In einem Statement erklärte vivo, dass sie das geistige Eigentum voll und ganz respektieren und sich der kontinuierlichen Innovation durch umfassende Forschung und Entwicklung verpflichtet fühlen. In den letzten Jahren hat vivo zahlreiche Lizenzvereinbarungen mit führenden Unternehmen geschlossen. Jedoch konnten sie bisher keine Einigung mit Nokia hinsichtlich der Erneuerung der gegenseitigen Lizenzen erzielen.

vivo Webseite meldet Verkaufsstopp
Die deutschen vivo Produktseiten sind nicht mehr erreichbar.

vivo äußerte Enttäuschung über die Urteile und fügte hinzu, dass sie der Überzeugung sind, dass Nokia seiner Verpflichtung, eine Lizenz zu FRAND-Bedingungen (fair, angemessen und nicht diskriminierend) anzubieten, bisher nicht nachgekommen ist.

Der Verkauf und die Vermarktung der betreffenden Produkte in Deutschland wurde von vivo nach der Vollstreckung dieser Entscheidungen durch Nokia ausgesetzt. Das Unternehmen hat gegen die Entscheidungen Berufung eingelegt und wird weitere Optionen prüfen.

In der Zwischenzeit steht vivo weiterhin in engem Kontakt mit Nokia, um die Lizenzverhandlungen in Übereinstimmung mit den FRAND-Bedingungen zum Abschluss zu bringen.

Trotz der aktuellen Herausforderungen betont vivo sein langfristiges Engagement auf dem deutschen Markt. Das Unternehmen verspricht, den Kundendienst aufrechtzuerhalten und zukünftige Software-Updates für ihre Geräte zu gewährleisten. Es betont auch, dass dieser Vorfall keine Auswirkungen auf ihr Geschäft außerhalb Deutschlands haben wird.

Dieser Fall unterstreicht einmal mehr die Komplexität des globalen Marktes für geistiges Eigentum und die damit verbundenen Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Disput zwischen vivo und Nokia entwickeln wird.

Quelle: vivo (Link)

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