Nothing Phone (2a): Design
Das einzigartige, transparente Design war von Anfang an das Markenzeichen von Nothing. Und beim neuen Phone (2a) führt die britische Technologie-Marke dieses ikonische Erscheinungsbild auf eine ganz besondere Art und Weise fort. Denn die Inspiration für das Design stammt aus den Anfängen von Nothing selbst: Bereits einige Monate nach der Gründung 2020 wurde das ursprüngliche Konzept für das jetzige Phone (2a) erarbeitet.
Nothing betont die asymmetrische Balance des Phone (2a) durch eine bewusste Trennung in einen oberen und unteren Gehäuseteil. Während der obere Bereich von den Glyph-Leuchten und den beiden Kameralinsen dominiert wird, dient der untere Teil quasi als Gerüst für Akku, Platinen und Anschlüsse. Die nach innen gezogenen Linien dieser unteren Hälfte erinnern an die berühmten Streckenführungen der New Yorker U-Bahn-Karte von Massimo Vignelli.
Die Kameralinsen selbst sind diesmal in horizontaler statt vertikaler Ausrichtung in die kreisrunde NFC-Spule integriert. Laut Nothing soll diese Anordnung das "Gehirn" und die Intelligenz des Geräts symbolisieren. Aber nicht nur das - der erhöhte Kamera-Buckel bietet auch einen praktischen Vorteil: Er verhindert lästige Fingerabdrücke auf den Linsen und sorgt gleichzeitig für einen stabileren, sichereren Stand, wenn das Phone (2a) abgelegt wird.
Das vielleicht markanteste Nothing-Erkennungsmerkmal, das Glyph-Interface mit seinen blinkenden LED-Leuchten, darf natürlich auch beim Phone (2a) nicht fehlen. Die dynamischen Lichtspiele zur Visualisierung von Benachrichtigungen, Anrufen oder der Musikwiedergabe sind nach wie vor mit an Bord - wenn auch in einer reduzierten, aufs Wesentliche konzentrierten Form mit weniger Einzelelementen als zuvor. Die Glyph-Leuchten befinden sich diesmal nur im oberen Gehäusebereich, was die Fokussierung auf den zentralen Kamera-Bereich zusätzlich unterstreicht.
Der wohl augenfälligste Unterschied zu den bisherigen Nothing-Geräten ist die Unibody-Rückabdeckung, die rechtwinklig auf den Aluminiumrahmen aufgesetzt ist. Die Konstruktion verleiht dem 190 Gramm schweren und 8,55 Millimeter schlanken Smartphone mehr Tiefe. Im Kontrast zur Rückseite des Nothing Phone (2) (unser Test), die flacher in den Rahmen übergeht, schmiegen sich die ausgeprägter abgerundeten Kanten des Phone (2a) geschmeidiger in die Handfläche. In der Hand fühlt es sich dadurch überraschend ausgewogen an.
Anstelle von Glas besteht die Rückseite des Phone (2a) aus einem robusten Polymer-Kunststoff. Der ist sie nach erster Einschätzung nicht kratzanfälliger als die Glasrückseite des Vorgängers, zieht jedoch Fingerabdrücke magisch an. Auf dem Modell in Weiß fallen die aber kaum auf. Der Schutz nach IP54 ist geblieben. Das Gerät ist somit vor Spritzwasser und Staub geschützt, nicht jedoch vor Untertauchen.
Die Bedienung mit einer Hand fällt dank der 76,32 Millimeter Breite überaus leicht - sowohl die Lautstärkewippen auf der linken als auch der Einschaltknopf auf der rechten Gehäuseseite sind gut erreichbar. Ganz wie es sich für ein griffiges Handling gehört. Überhaupt dominiert der ergonomische Formfaktor: Der 6,7 Zoll-OLED-Bildschirm ist flach gehalten und verzichtet bewusst auf eine Curved-Krümmung. Zwar fühlt sich der Displayschutz etwas rauer an, jedoch nur ein kleiner Wermutstropfen angesichts der insgesamt guten Haptik.
Doch nicht nur das Äußere, auch der Inhalt des Nothing Phone (2a) kann sich sehen lassen: Das Smartphone-Innere besteht zu großen Teilen aus recycelten Materialien. In einem speziellen Recycling-Verfahren werden sogar Produktionsabfälle aus der Nothing Ear-Linie direkt wieder in die Smartphone-Fertigung zurückgeführt.
In Sachen Farben bleibt Nothing puristisch und klassisch: Das Phone (2a) wird wahlweise in Schwarz oder Weiß (Weiß / Milchweiß) auf den Markt kommen. Im Lieferumfang befinden sich lediglich ein USB-C Ladekabel und eine SIM-Nadel - das Ladegerät selbst muss separat erworben werden. Eine Displayschutzfolie ist jedoch bereits vorinstalliert.
Nothing Phone (2a): Display, Leistung und Akku
Das Nothing Phone (2a) bringt ein 6,7 Zoll großes AMOLED-Display mit, das mit 1084 x 2412 Pixeln auflöst, eine Spitzenhelligkeit von 1.300 Nits erreicht und durch robustes Corning Gorilla Glass 5 geschützt wird. Die Leuchtkraft kann zwar nicht mit aktuellen Spitzenmodellen mithalten, reicht aber aus damit das Display im Freien lesbar bleibt.
Die Bildwiederholfrequenz passt das Phone (2a) dynamisch an. Je nach Inhalt zwischen 30 Hz, 60 Hz und 120 Hz. Um Flimmern bei niedriger Displayhelligkeit zu verhindern, setzt Nothing auf 2160 Hz PWM-Dimming.
Statt wie bisher auf Chips von Qualcomm, setzt Nothing beim Phone (2a) auf einen MediaTek Dimensity 7200 Pro. Keine schlechte Wahl, denn in Kombination mit Nothing OS 2.5.3 (Android 14), das übrigens mit drei Jahren Android-Updates und vier Jahre Sicherheitspatches unterstützt wird, läuft das Smartphone weitestgehend flüssig. Anspruchsvolle Mobile Games wie Genshin Impact sind damit spielbar, wenn auch mit reduzierter Grafik und dem ein oder anderen Ruckler.
Erhältlich ist das Phone (2a) in drei Speicherkonfigurationen, mit 8 GB oder 12 GB Arbeitsspeicher und 128 GB oder 256 GB internem Gerätespeicher. Konnektiv unterstützt es 5G-Mobilfunk (NSA & SA), Bluetooth 5.3, WiFi-6E und NFC. Es gibt einen In-Display-Fingerabdrucksensor, der zuverlässig funktioniert und Dual Stereo-Lautsprecher, die ordentlich laut werden können, allerdings etwas dumpf klingen.
Der 5.000 mAh Akku lässt sich mit bis zu 45 Watt in knapp einer Stunde vollständig aufladen. Wie so oft in dieser Preiskategorie, unterstützt auch das Phone (2a) kein kabelloses Laden. Die Laufzeit ist ordentlich: gute 1 1/2 Tage hält der Akku bei gängiger Nutzung (Telefonie, Web und Social Media) durch, bevor das Smartphone wieder an die Steckdose muss.
Nothing Phone (2a): Kamera
Interessant wird es bei der Kamera, denn Nothing versucht die Kameraqualität des Nothing Phone (2) auf das günstigere Phone (2a) zu bringen. Die Ultraweitwinkelkamera ist sogar identisch zum Phone (2). Obwohl die Spezifikationen der Hauptkamera auf dem Papier identisch erscheinen, unterscheidet sich das Phone (2a) in einem wesentlichen Punkt: Statt eines Bildsensors von Sony, wie er im Phone (2) verbaut ist, setzt Nothing hier auf einen Samsung ISOCELL-Sensor. Hier die Kameras im Überblick:
- eine optisch-stabilisierte 50 MP Hauptkamera mit f/1.88 Blende und 10-fach digitalem Zoom,
- eine 50 MP Ultra-Weitwinkelkamera mit f/2.2 Blende und 114° Weitwinkel,
- eine 32 MP Frontkamera mit f/2.2 Blende
Hier einige Testaufnahmen mit der Hauptkamera, die bei guten Lichtverhältnissen schöne Fotos aufnehmen kann, die dem teureren Nothing Phone (2) durchaus auf Augenhöhe begegnen. Die Betonung liegt allerdings auf kann, denn in kontrastreichen Szenen ist die Hauptkamera nicht gerade konsistent, weshalb man lieber einmal zu viel als einmal zu wenig auf den Auslöser drücken sollte.
Unter schlechten Lichtverhältnissen, nehmen auch die Details ab, was in verstärkter Weichzeichnung resultiert. In kontrastreichem Nachtszenen kommt es dann häufig zu ausgebrannten Spitzlichtern. Hier Fotos, die bei Nacht aufgenommen wurden.
Beim Heranzoomen empfiehlt es sich, nicht über den die 2-fache Vergrößerung hinauszugehen, denn alles darüber wird umso matschiger. Die maximale 10-fache Vergrößerung ist nahezu unbrauchbar.
Vorläufiges Fazit
Ich werde das Phone (2a) noch weiterhin im Alltag testen, aber soviel sei gesagt: Nothing bringt ein beeindruckendes Mittelklasse-Smartphone auf den Markt, das sich durch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet. Ein ausgefallenes Design, leistungsfähige Hardware und ein puristisches Betriebssystem machen das Nothing Phone (2a) zu einer attraktiven Option im Preissegment unter 400 Euro.
Allerdings muss bei der Kameraqualität der ein oder andere Kompromiss in Kauf genommen werden. Zwar entsprechen die Fotoaufnahmen im Großen und Ganzen dem Standard dieser Preisklasse, gelegentliche Inkonsistenzen bei Bildschärfe oder Dynamikumfang trüben das Gesamtbild etwas.
Nichtsdestotrotz ist Nothing dafür bekannt, die Leistung seiner Geräte kontinuierlich durch Software-Updates zu verbessern. Ähnliche Startschwierigkeiten bezüglich der Kamera-Performance wurden beim Phone (2) schnell behoben. Es bleibt also abzuwarten, ob die Entwickler die Kamera des (2a) in den nächsten Wochen durch gezielte Updates ebenso zügig optimieren können.
Für den attraktiven Preis von 329 Euro ist das Phone (2a) eine sehr interessante Option für preisbewusste Käufer, die dennoch keinerlei Kompromisse beim Style-Faktor eingehen möchten. Es ist ab dem 12. März im Handel erhältlich und bereits jetzt über nothing.tech vorbestellbar.
Mats
Zunächst Danke für den Test. Hat mir sehr geholfen. Ich schwankte noch zwischen einem Poco X6 Pro, aber es hat sich gelohnt zu warten. Das Nothing Phone 2a wird es werden. Eine Frage hätte ich aber noch. Und zwar würde ich das Smartphone gerne auch für mein Business nutzen. Kann ich mehrere Konten darauf anlegen?
Timo
Hi Mats,
klar das funktioniert ohne Probleme. Du hast die Möglichkeit über die Funktion “Mehrere Nutzer” private Bereiche anzulegen oder du kannst auch ganz einfach Apps klonen, falls du keine separate Benutzeroberfläche benötigst.