Design und Verarbeitung
Ich habe die Aluminium-Variante der Laifen Wave getestet und mein erster Eindruck war durchweg positiv. Das matte Finish wirkt nicht nur elegant, sondern fühlt sich in der Hand auch angenehm hochwertig an. Mit einer Länge von 142 mm ist die Wave deutlich kompakter als viele andere elektrische Zahnbürsten.
Besonders auf Reisen war das ein echter Vorteil. Die Zahnbürste passt problemlos in jeden Kulturbeutel und bleibt dank ihrer Größe gut verstaut, ohne im Handgepäck herumzufliegen. Noch praktischer wird sie durch den integrierten Flugmodus. Mit einem langen Druck auf den Einschalter oder über die App lässt sich die Zahnbürste deaktivieren, sodass sie nicht versehentlich im Gepäck anspringt.
Trotz der kompakten Bauweise liegt die Zahnbürste sicher in der Hand. Der breitere Griff sorgt für ein angenehmes Handling, selbst mit nassen Fingern. Neben der Aluminium-Ausführung gibt es die Zahnbürste auch in einer günstigeren und leichteren ABS-Version. Farblich zeigt sich Laifen kreativ. Von Lila, Pink und Cream bis zu Blau und Weiß ist die Auswahl groß. Ich persönlich hätte Schwarz als Option bevorzugt, doch die klassische Farbe fehlt überraschenderweise.
Die Bedienung ist schlicht gehalten. Ein berührungssensitiver Ein-/Ausschalter steuert die Zahnbürste, während drei LEDs die Modi und den Akkustatus anzeigen. Das wirkt zwar modern, hat aber seine Tücken. Möchte man den Modus wechseln, bleibt nur die Option, sich durch alle Einstellungen zu klicken oder die App zu verwenden. Gerade wenn es morgens schnell gehen soll, ist das nicht die eleganteste Lösung.
Reinigungsleistung und Putzverhalten
Mit 66.000 Schwingungen pro Minute und der 60-Grad-Oszillation liefert die Zahnbürste eine gründliche Reinigung, die deine Zähne nach jeder Nutzung glatt und poliert anfühlen lässt. Besonders der Super-Clean-Kopf war im Test mein Favorit, der auch die hartnäckigen Plaque-Bereiche gründlich säuberte.
Die hohe Leistung hat aber auch ihre Schattenseiten. Bereits auf der mittleren der insgesamt drei Stufen ist die Zahnbürste so stark, dass sie bei unvorsichtigem Handling buchstäblich von den Zähnen „springt“. Mir passierte es einmal, dass die Rückseite des Bürstenkopfes ziemlich hart gegen einen Zahn stieß. Das war nicht nur schmerzhaft, sondern fühlte sich an, als wäre mir beinahe etwas abgebrochen. Hier wäre definitiv ein Drucksensor von Vorteil gewesen, doch der fehlt leider komplett. Für Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch oder einer Neigung zu hartem Bürsten ist die Wave daher nur bedingt geeignet.
Um Einstellungen vorzunehmen, gibt es die Laifen-App (Android und iOS). Ist die Zahnbürste über Bluetooth verbunden, was im Test leider nicht immer auf Anhieb funktionierte, lassen sich die Vibrationsstärke, Oszillationsweite und Oszillationsgeschwindigkeit auf einer Skala von 1 bis 10 an die eigenen Vorlieben anpassen. Zusätzlich bietet die Zahnbürste einen Putz-Timer, einen Hochfrequenz-Modus und den bereits erwähnten Flugmodus.
Im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wie der Oral-B iO fehlen jedoch smarte Zusatzfunktionen. Die App bietet keine Analyse des Putzverhaltens, keine Tipps zur Verbesserung der Technik und auch keine Fortschrittsübersicht. Sie dient eher als digitaler Modus-Schalter. Das ist nützlich, aber weit entfernt von einer wirklich „smarten“ Ergänzung.
Einen klaren Pluspunkt verdient die Akkulaufzeit. Mit einer Ladung hält die Zahnbürste bei zweimal täglicher Nutzung bis zu 30 Tage durch. Nach meinem zweiwöchigen Test zeigte die Batterieanzeige noch immer Grün. Das Aufladen erfolgt über ein USB-Ladekabel mit magnetischem Stecker und dauert rund 2,5 Stunden. Allerdings vermisse ich eine Ladestation. Während des Ladens muss die Wave also hingelegt werden, was nicht immer optimal ist.
Verfügbarkeit der Bürstenköpfe und laufende Kosten
Ein wichtiges Thema bei jeder elektrischen Zahnbürste sind die Bürstenköpfe. Hier offenbart die Laifen Wave eine weitere Schwäche. Die mitgelieferten Köpfe bieten zwar für unterschiedliche Bedürfnisse passende Optionen, doch die Qualität lässt zu wünschen übrig. Bereits nach zwei Wochen sahen die Bürstenköpfe etwas mitgenommen aus. Normalerweise sollten Bürstenköpfe spätestens nach drei Monaten ausgetauscht werden, doch ich bin skeptisch, ob die Laifen-Köpfe überhaupt so lange durchhalten.
Noch problematischer ist die Verfügbarkeit der Ersatzköpfe. Die sind derzeit nur direkt bei Laifen erhältlich und selbst dort sind sie nicht immer vorrätig. Weder in lokalen Drogerien noch in größeren Online-Shops wie Amazon sind sie bisher zu finden. Das macht den regelmäßigen Austausch komplizierter, als er sein sollte.
Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick, denn auf die Laifen Wave passen auch Philips Sonicare Bürstenköpfe. Die sind nicht nur einfacher zu beschaffen, sondern in der Regel auch langlebiger und qualitativ hochwertiger. Wer trotzdem lieber die originalen Laifen-Köpfe verwenden möchte, der bekommt das Dreierpack im Laifen-Shop für 16 € oder das Sechserpack für 28 €.