Hinweis
Dieser Artikel basiert auf meinem vorläufigen Ersteindruck zum HONOR Magic 7 Pro nach ein paar Tagen Nutzung. Einige Aspekte, wie ausführliche Benchmarks, Langzeit-Akku-Tests oder tiefere Analysen der Kamera-Performance, werden im finalen Testbericht noch detailliert behandelt.
Design: Flaches Glas mit sanften Kurven
HONOR hat das Design des Magic 7 Pro überarbeitet und setzt neuerdings auf 2.5D Glas – ein flaches Glas mit leicht abgerundeten Kanten. Im Vergleich zum stärker gekrümmten Curved-Glas des Magic 6 Pro (zum Test) fühlt sich das neue Design praktischer an. Die minimal breiteren Bezel stören im Alltag nicht und ich hatte beim Tippen weniger Fehleingaben, ein Problem, das mich beim Vorgänger öfter gestört hat.
Das Gehäuse ist mit IP68/IP69 zertifiziert und damit bestens gegen Staub und Wasser geschützt. Praktisch, aber mit einem Haken. Durch die starke Verklebung wird die Reparierbarkeit erschwert – ein Punkt, den man bei der Kaufentscheidung bedenken sollte.
Mein Testgerät in der Farbe Schwarz hat sich als unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken erwiesen. Die Rückseite bleibt angenehm sauber, auch nach längerer Nutzung.
Wer es lieber bunter mag, bekommt das Magic 7 Pro auch in Breeze Blue, einem zarten Babyblau, oder in Lunar Shadow Grey, einem silbernen Grauton mit einem dezenten Muster, das im Licht schimmert und an Eis erinnert. Beide Farben geben dem Design eine frische Note und Abwechslung zum "veganen Leder" des Vorgängers.
Display: Sehr gute Lesbarkeit bei jedem Licht
Das Display des HONOR Magic 7 Pro zählt definitiv zu den Stärksten da draußen, auch wenn sich im Vergleich zum Magic 6 Pro nicht sonderlich viel geändert hat. Nach wie vor haben wir es mit einem 6,8-Zoll-OLED-Panel mit 1.280 x 2.800 Pixeln Auflösung, adaptiver Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz, 4320 Hz PWM-Dimmung, umfassender HDR-Unterstützung und zahlreichen Augenkomfort-Funktionen zu tun.
In der Spitze verspricht es bei HDR-Inhalten eine Helligkeit von 5000 nits und kann im Minimum auf 2 nits runterskalieren. Bei direktem Sonnenlicht bleiben Inhalte bestens ablesbar. Selbst im Skigebiet in Slowenien, wo das Licht auf den schneebedeckten Hängen extrem reflektiert wurde, war es kein Problem, Nachrichten zu lesen oder Fotos zu bearbeiten.
Was die Farbtreue, Kontraste und Blickwinkelstabilität angeht, hat HONOR hier ein absolutes Top-Panel verbaut. Insbesondere bei HDR-Inhalten zeigt sich eine schöne Dynamik des Displays, das Farben lebendig und detailliert darstellt.
Leistung: Volle Power
Der Snapdragon 8 Elite ist ein echtes Biest und das merkt man sofort. Apps starten blitzschnell, Animationen laufen flüssig und Spiele wie Genshin Impact bringen die Hardware nicht ins Wanken. Selbst nach einer Stunde intensiven Spielens blieb das Gerät zwar warm, aber nicht unangenehm heiß. Die Frames blieben stabil und die Performance war durchgehend auf Top-Niveau.
Im Alltag zeigte sich das Magic 7 Pro als absolut zuverlässig. Multitasking, Fotobearbeitung und KI-gestützte Anwendungen liefen ohne Verzögerung. Natürlich werden Benchmarks im finalen Test noch detaillierter beleuchtet, aber meinem ersten Eindruck nach gehört das Magic 7 Pro definitiv zu den schnellsten Smartphones, die ich bisher in der Hand hatte.
Software und KI: Clevere Helfer im Alltag
Zum Release hat das Magic 7 Pro bereits das aktuelle MagicOS 9.0 (Android 15) installiert. Sicherheits- und Systemupdates sind bis Januar 2030 garantiert, was einer Unterstützung bis zu Android 20 entspricht. Damit erfüllt HONOR bereits heute die Anforderungen der Ökodesign-Verordnung 2023/1670, die ab Sommer 2025 in Europa eine Update-Versorgung von mindestens fünf Jahren für Smartphones vorschreibt.
KI-Funktionen stehen bei MagicOS 9.0 besonders im Fokus. Gemini, Googles smarter KI-Assistent, der Nutzern kontextbasierte Hilfe bietet, ist bei HONOR neuerdings vorinstalliert. Es gibt aber auch einen eigenen KI-Bereich, der direkt in das System integriert wurde.
Beispielsweise wurde das mit dem Magic 6 Pro eingeführte Magic Portal weiter ausgebaut. Bildschirminhalte lassen sich neuerdings mit dem "Knöchelkreis" markieren und Magic Portal schlägt anschließend eine passende Interaktion oder Service vor. In meinem Fall war es die Kirche auf der Insel im Bleder See, die ich mit einem schnellen Foto und dem Magic Portal markierte. Der Vorschlag, die Google-Bildersuche zu nutzen, lieferte mir innerhalb von Sekunden hilfreiche Infos über das Bauwerk.
Weitere nützliche KI-Funktionen sind Magischer Text, mit dem sich Texte aus Bildern extrahieren und weiterverarbeiten lassen, oder KI-Übersetzungen, die Gespräche in Echtzeit transkribieren und übersetzen können. Aktuell werden aber nur 12 Sprachen unterstützt.
Mit AI-Vorschlägen analysiert das Gerät das Nutzungsverhalten und empfiehlt Apps, die genau in den aktuellen Kontext passen. Wer es noch futuristischer mag, kann auf intelligente Steuerungen zurückgreifen, die das Smartphone per Gesten oder sogar Eye-Tracking bedienen lassen.
Eine spannende Vorschau auf kommende KI-Funktionen gab HONOR mit der AI Deepfake Detection. Die Funktion analysiert Videocalls in Echtzeit und warnt vor sogenannten Deepfakes, also Videos, die mithilfe von KI manipuliert wurden, um beispielsweise Gesichter realistisch auszutauschen. Gerade in Zeiten zunehmender Manipulationen durch KI ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Übrigens laufen viele dieser KI-Funktionen lokal, also direkt auf dem Gerät und nicht etwa in der Cloud!
Kamera: Bewährtes Setup mit KI-Unterstützung
HONOR setzt beim Magic 7 Pro auf eine vertraute Dreifachkamera-Konfiguration, die vom Vorgänger größtenteils übernommen wurde. Um ein bisschen mehr aus dem Kamerasystem herauszuholen, bringt HONOR auch an dieser Stelle clevere KI-Verbesserungen ins Spiel.
- Hauptkamera (Weitwinkel): 50 MP Omnivision OV50H, variable Blende f/1.4–f/2.0, Laser-Autofokus, OIS, 4K @ 60 fps.
- Telekamera: 200 MP Samsung ISOCELL HP3, f/2.6, 3-facher optischer Zoom, multidirektionaler PDAF, OIS, 4K @ 60 fps.
- Ultraweitwinkelkamera: 50 MP Omnivision OV50D, f/2.0, 122° Sichtfeld, PDAF, 4K @ 60 fps.
- Frontkamera: 50 MP Sony IMX 816, f/2.0, Autofokus, 4K @ 60 fps.
Die Hauptkamera mit variabler Blende (f/1.4–f/2.0) liefert tolle Ergebnisse. Egal ob sonnige Tage in Slowenien oder schwierige Lichtverhältnisse – die Fotos sind detailreich, haben lebendige Farben und einen schön weiten Dynamikbereich. Besonders überzeugt hat mich, wie gut der Weißabgleich arbeitet. Selbst bei grellem Licht, wie auf den verschneiten Bergen, sehen die Bilder natürlich aus.
Hier eine wilde Auswahl an Bildern, die während des Slowenien-Trips entstanden sind:
Neu ist, dass HONOR die Telekamera nun offiziell mit einem 3-fachen optischen Zoom bewirbt, obwohl der Eindruck entsteht, dass es sich weiterhin um die gleiche Hardware wie beim Magic 6 Pro mit 2,5-fachem Zoom handelt.
Dank der AI-Unterstützung kommt jedoch ein neuer 100x AI-Zoom ins Spiel. Der lässt sich ab 30-facher Vergrößerung dazuschalten und versucht Bilder aufzupolieren. Das klappt in vielen Fällen sehr gut, manchmal sorgt es aber für skurrile Überarbeitungen. Für den Alltag bleiben die Zoomstufen bis etwa 6-fach am sinnvollsten. Hier gibt es saubere Details und eine stabile Performance.
Die Ultraweitwinkelkamera mit 50 MP zeigt sich ebenfalls solide, auch wenn sie bei schwierigen Lichtbedingungen nicht ganz mit der Hauptkamera mithalten kann. Die Farben sind stimmig und die Verzerrung am Bildrand hält sich angenehm in Grenzen.
Schließlich hätten wir vorne ebenfalls eine 50 MP Kamera für Selfies. Die damit aufgenommenen Bilder haben eine gute Dynamik, Farbwiedergabe und mit dem zusätzlichen Autofokus sind sogar Gruppen-Selfies kein Problem.
Spannend wird es bei den KI-Funktionen der Kamera. Neben dem erwähnten AI-Zoom gibt es den Harcourt-Modus im Porträtmodus, der die Lichtsetzung anpasst, um Studio-ähnliche Porträts zu erzeugen. Dazu kommen drei spezielle Beleuchtungsstile, die je nach Motiv unterschiedliche Stimmungen schaffen. Der AI-Portrait-Modus geht noch einen Schritt weiter. Er optimiert Hauttöne, Hintergrundunschärfe und Belichtung. Gesichter wirken dadurch lebendiger und präziser im Fokus.
Die Bildbearbeitung wurde durch den AI-Radierer ergänzt, der unerwünschte Objekte oder Personen aus Fotos entfernt. HONORs Lösung funktioniert tatsächlich in vielen Fällen besser als Googles Magic Eraser. Allerdings hängt die Qualität stark vom Motiv ab. Manchmal zaubert der Radierer etwas zu viel weg oder ergänzt Details, die eigentlich gar nicht da hingehören.
Akku: Stark, aber mit Kontroversen
Der Akku des HONOR Magic 7 Pro sorgt für Gesprächsstoff und das nicht ohne Grund. Während die globale Version des Smartphones mit einem 5850 mAh Akku ausgestattet ist, muss Europa mit 5270 mAh auskommen. Vermutlich liegen die Gründe in den strengeren Logistik- und Sicherheitsbestimmungen innerhalb der EU, die für größere Akkus teils striktere Vorgaben machen. HONOR hat sich hier offenbar für einen pragmatischen Ansatz entschieden, was jedoch für Stirnrunzeln bei europäischen Fans sorgt.
Trotz der reduzierten Kapazität liefert der Akku im Alltag eine gute Leistung. HONORs Smart Battery Management zeigt hier Wirkung, indem es den Energieverbrauch intelligent steuert. In Slowenien, wo ich das Smartphone nahezu nonstop für Fotos, GPS und Social Media genutzt habe, kam ich gut durch den Tag. Am Abend blieben mir noch 30% Restkapazität, um notfalls auch noch in die Nacht hinein durchzuhalten.
Aufgeladen wird der Akku mit 100W kabelgebundenem HONOR SuperCharge, das den Akku in knapp über 30 Minuten von 0 auf 100 Prozent bringt. Auch kabellos geht es mit 80W SuperCharge erfreulich schnell, allerdings benötigt man dafür ein kompatibles Ladegerät, das separat erhältlich ist. Reverse-Charging wird ebenfalls unterstützt, was praktisch ist, um andere Geräte wie Kopfhörer oder Smartwatches unterwegs mit Strom zu versorgen.
Olli
Ich finde das Design in Schwarz richtig schick. Schade, dass es den größeren Akku nur in Asien gibt. Weiß jemand, ob ein Import trotzdem Sinn macht? Das chinesische hat doch auch Satellitenkommunikation. Fehlt das auch im EU Modell?
Alex
Danke für den Hinweis auf die Updates. 5 Jahre Sicherheitsupdates klingen gut, aber was ist mit Android-Versionen? Gibt es da auch eine Garantie?
SV
Steht doch im Artikel. Es sind 5 Jahre für Systemupdates und 5 Jahre für Sicherheitspatches bis Android 20.