ELEGOO SatelLite – Was macht ihn besonders?
Mit SatelLite will ELEGOO mehr sein als nur ein Hardware-Hersteller. Der neue kostenlose Slicer soll nicht nur perfekt mit ELEGOO-Druckern funktionieren, sondern auch mit Geräten anderer Marken. Damit greift das Unternehmen etablierte Lösungen wie CHITUBOX und Lychee direkt an und das mit einem Funktionsumfang, den man sonst eher hinter einer Paywall erwarten würde. Werfen wir einen genaueren Blick auf die Features.
Ein Slicer nicht nur für ELEGOO-Drucker
Während viele Hersteller ihre eigene Software auf bestimmte Drucker beschränken, verfolgt ELEGOO einen offenen Ansatz. SatelLite ist nicht nur für die Mars-, Saturn- und Jupiter-Serie optimiert, sondern funktioniert auch mit Fremdgeräten. Damit richtet sich die Software nicht nur an eingefleischte ELEGOO-Fans, sondern an die gesamte Resin-3D-Druck-Community.
Pro-Features ohne Preisschild
Boolean-Operationen, Modellreparatur, Aushöhlen und präzises Schneiden – Funktionen, die in CHITUBOX oder Lychee nur in der Bezahlversion verfügbar sind, gibt es bei SatelLite kostenlos. Keine Werbung, keine Abo-Modelle, keine eingeschränkten Testversionen. Einfach installieren und loslegen. Damit hebt sich der Slicer klar von den Alternativen ab und könnte besonders für preisbewusste Maker interessant sein.

EVO-Support-Technologie für bessere Drucke
Support-Strukturen sind beim Resin-Druck eine Wissenschaft für sich. Sind sie zu schwach, fällt das Modell um. Sind sie zu massiv, lassen sie sich kaum entfernen. Hier setzt die neue EVO-Support-Technologie an, die laut ELEGOO mit einer über 90-prozentigen Erfolgsquote arbeitet und gleichzeitig doppelt so schnell ist wie herkömmliche Auto-Support-Systeme. Besonders für Einsteiger, die nicht Stunden mit manuellem Support-Setzen verbringen wollen, ein echtes Plus.
Material- und Modellbibliothek
Die integrierte Materialbibliothek bietet vorgefertigte Profile für ELEGOO-Resins. Kein umständliches Herumprobieren mehr, sondern einfach das passende Material auswählen und loslegen. Nutzer anderer Druckermarken können eigene Profile erstellen und mit der Community teilen. Zudem plant ELEGOO eine Modellbibliothek, die in Zukunft eine Sammlung vorgefertigter 3D-Modelle bieten soll.
Mehrere Drucker gleichzeitig steuern
Wer mehrere Resin-Drucker im Einsatz hat, kennt das Problem. Die meisten Slicer sind nicht auf Multi-Device-Management ausgelegt. SatelLite soll genau hier ansetzen und mehrere Drucker gleichzeitig verwalten können. Ein echter Vorteil für Kleinserien-Produzenten oder Maker mit parallelen Druckprojekten.

Exportformate ohne Einschränkungen
Statt sich auf ein eigenes Format festzulegen, unterstützt SatelLite neben .goo auch verschiedene andere Dateiformate. Dank UVTools-Integration gibt es sogar noch mehr Optionen. Das dürfte vor allem für Maker interessant sein, die mit Druckern verschiedener Hersteller arbeiten und flexibel bleiben wollen.
Auf dem Papier klingt das alles vielversprechend, aber wie schlägt sich der Slicer im echten Einsatz? Schauen wir uns die Installation und den ersten Praxis-Test an.
Installation & erster Eindruck – Wie gut kommt man mit SatelLite klar?
Ein neuer Slicer kann noch so viele Features haben – wenn die Einrichtung kompliziert ist oder die Benutzeroberfläche überladen wirkt, hält sich die Begeisterung schnell in Grenzen. ELEGOO verspricht eine einfache Bedienung, die sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Maker funktioniert.
Download & Installation
SatelLite steht auf der ELEGOO-Website zum kostenlosen Download bereit. Die Datei ist mit rund 400 MB nicht übermäßig groß, die Installation läuft ohne Überraschungen. Allerdings gibt es eine Hürde: Aktuell ist die Software nur für Windows verfügbar. Mac-Nutzer müssen sich gedulden oder mit einer virtuellen Maschine improvisieren.
Nach dem ersten Start wird ein Benutzerkonto benötigt, um Druckerprofile zu speichern und Updates zu erhalten. An sich kein Problem, aber ein optionaler Gastmodus wäre für Gelegenheitsnutzer eine nette Ergänzung gewesen.
Drucker-Einrichtung
SatelLite wirkt von Anfang an aufgeräumt, ohne überflüssigen Schnickschnack. Mit einem Tutorial kann man sich einmal durch den kompletten Workflow führen lassen. Dabei wird unter anderem festgelegt, welchen Drucker man nutzt. Die passenden Einstellungen für die meisten Geräte bekannter Marken sind bereits hinterlegt, inklusive automatischer Materialprofile.

Benutzeroberfläche
Wer bereits mit CHITUBOX oder Lychee gearbeitet hat, findet sich in SatelLite schnell zurecht. Die Menüstruktur ist klar, die wichtigsten Werkzeuge sind gut erreichbar. ELEGOO setzt auf eine Benutzeroberfläche mit großen Icons und durchdachten Tooltips.
Im Vergleich zu CHITUBOX wirkt SatelLite etwas moderner, verzichtet aber auf unnötige Spielereien. Lychee bietet zwar eine individuell anpassbare Oberfläche, versteckt viele Funktionen aber in verschachtelten Menüs. Hier hat SatelLite einen guten Mittelweg gefunden.

Import und Modellbearbeitung
SatelLite kommt mit allen gängigen 3D-Dateiformaten zurecht, darunter STL, OBJ und 3MF. Modelle lassen sich per Drag & Drop hinzufügen.
Grundlegende Funktionen wie Skalieren, Rotieren und Spiegeln sind direkt verfügbar. Zusätzliche Features wie Aushöhlen, Schneiden und Boolean-Operationen sind mit wenigen Klicks erreichbar und hier sogar kostenlos, anders als bei CHITUBOX oder Lychee.
Praxistest mit dem ELEGOO Mars 5 Ultra – Wie gut harmonieren Slicer und Drucker?
Theorie ist das eine, aber wie schlägt sich SatelLite in der Praxis? Um das herauszufinden, haben wir den Slicer mit dem ELEGOO Mars 5 Ultra getestet, einem der aktuell spannendsten Resin-3D-Drucker auf dem Markt. Mit 9K-Display, Auto-Leveling und Tilt-Release-Technologie bietet er eine starke Basis.

Automatische Modellreparatur – Eine clevere, aber nicht fehlerfreie Lösung
Für den Test haben wir ein Modell mit vielen feinen Strukturen und Überhängen gewählt. Sobald eine STL-Datei in SatelLite geladen wird, überprüft die Software das Modell auf Netzfehler, Löcher oder nicht wasserdichte Bereiche. Falls Probleme erkannt werden, bietet SatelLite eine automatische Reparatur an – eine Funktion, die besonders für Einsteiger nützlich ist.
Im Test zeigte sich, dass das in den meisten Fällen sehr gut funktioniert. Defekte oder nicht abgeschlossene Oberflächen werden zuverlässig geflickt, was späteren Druckfehlern vorbeugt. Besonders bei komplexen Strukturen oder organischen Formen ist die Reparatur ein echter Vorteil. In CHITUBOX Free müsste man entweder ein zusätzliches Tool wie Meshmixer nutzen oder auf die kostenpflichtige Version upgraden.

Aber: Bei bestimmten "Onepiece"-Modellen, also Figuren oder Designs, die als eine geschlossene Einheit angelegt sind, kann es passieren, dass einzelne Teile des Modells nach der Reparatur verschwinden. Hier sollte man das Ergebnis genau überprüfen, bevor man den Druck startet.
Slicing-Performance – Wie schnell ist SatelLite?
Das Slicing lief erstaunlich flüssig und rund 20 Prozent flotter als CHITUBOX, was sich vor allem bei komplexen Modellen bemerkbar macht. Lychee bleibt im reinen Slicing marginal schneller, doch während Lychee mehr Konfigurationen erfordert, liefert SatelLite direkt druckfertige Ergebnisse.

Auch der Schichtaufbau in der Vorschau wirkt klar und flüssig, ohne die Mikroruckler, die man bei anderen Slicern gelegentlich sieht. Der erste Eindruck: ELEGOO hat seine Algorithmen gut optimiert!
Der Mars 5 Ultra besitzt eine AI-Kamera. Über RTSP (Real-Time-Streaming-Protocol) lässt sich darauf zugreifen. Erreichbar ist die Kamera über RTSP://ipaddress:554/video.

EVO-Supports – Funktionieren sie wirklich so gut?
Eines der spannendsten Features von SatelLite sind die EVO-Supports, die Stützstrukturen mit einer angeblich über 90-prozentigen Erfolgsquote setzt. Das wollten wir genau wissen.

SatelLite analysiert zunächst das Modell, setzt die Supports automatisch und passt die Stärke je nach Bereich an. Das Ganze funktioniert deutlich schneller als bei CHITUBOX und Lychee. Wer es genauer haben will, kann die Supports noch nachbessern, aber schon die Auto-Version liefert stabile und gleichzeitig leicht entfernbare Stützstrukturen.
Lychee bietet mit Adaptive Supports eine ähnliche Technologie, allerdings mit längerer Rechenzeit. CHITUBOX ist in der kostenlosen Version dagegen eher rudimentär, hier müssen viele Stützstrukturen manuell angepasst werden.

Export & Druck – Funktioniert der Workflow?
Nach dem Slicing geht es an den Export. SatelLite unterstützt das .goo-Format, aber auch andere Formate, falls man mit mehreren Druckern arbeitet. Leider gibt es noch keine direkte WLAN-Übertragung zum Drucker, wie sie Lychee Pro bietet. Das Modell muss also klassisch per USB-Stick auf den Mars 5 Ultra geladen werden.

Sobald der Druck startet, fällt einem sofort die Kombination aus Tilt-Release und präziser Support-Struktur auf. Der Druck verläuft stabil, es gibt keine unerwarteten Ablösungen oder Fehler.
Nach etwa zwei Stunden Druckzeit ist das Modell fertig und es zeigt sich, dass SatelLite abliefert. Feine Strukturen werden sauber herausgearbeitet, ohne sichtbare Artefakte oder verzogene Bereiche. Die Übergänge zwischen den Schichten sind kaum sichtbar, was für ein gutes Anti-Aliasing spricht.

Die EVO-Supports lassen sich mit minimalem Kraftaufwand lösen und es gibt keine abgebrochenen Details oder unschöne Rückstände. Im direkten Vergleich mit CHITUBOX und Lychee fällt auf, dass SatelLite auf einem ähnlichen Level spielt, in vielen Fällen aber die bessere Balance zwischen Stabilität und leichter Entfernbarkeit der Supports findet.

SatelLite vs. CHITUBOX vs. Lychee – Der große Vergleich
Ein neuer Slicer ist immer nur so gut wie die Konkurrenz, die er herausfordert. CHITUBOX ist seit Jahren der Standard für viele Resin-3D-Drucker und Lychee hat sich als besonders einsteigerfreundliche Alternative etabliert. Kann ELEGOO SatelLite da mithalten oder vielleicht sogar mehr bieten?
1. Bedienung & Workflow – Wer ist am einfachsten zu nutzen?
Alle drei Programme setzen auf eine gut nachvollziehbare Benutzeroberfläche, aber es gibt deutliche Unterschiede:
- CHITUBOX wirkt funktional, aber mittlerweile etwas altbacken. Viele Profi-Funktionen sind versteckt oder nur in der kostenpflichtigen Pro-Version verfügbar.
- Lychee geht den entgegengesetzten Weg: Eine extrem aufgeräumte Oberfläche, aber mit vielen Features hinter einer Paywall. In der kostenlosen Version muss man mit Werbung leben.
- SatelLite kombiniert das Beste aus beiden Welten: Aufgeräumt, modern, aber trotzdem leistungsfähig. Besonders angenehm ist die UI mit großen Icons, die klar macht, wo welche Funktion liegt.
SatelLite ist moderner als CHITUBOX und zugänglicher als Lychee. Besonders für ELEGOO-Nutzer ist das ein klarer Vorteil.
2. Slicing-Geschwindigkeit – Wer ist am schnellsten?
Beim reinen Berechnen der Schichten gibt es kleine, aber messbare Unterschiede:
- CHITUBOX Pro bietet eine bessere Performance als die Free-Version, aber kostet.
- Lychee ist minimal schneller, benötigt aber oft mehr manuelle Anpassungen, um wirklich druckfertige Dateien zu erzeugen.
- SatelLite schlägt CHITUBOX Free in der Geschwindigkeit und ist insgesamt etwa 20 % schneller, besonders bei komplexen Modellen.
Lychee bleibt der schnellste Slicer, aber SatelLite ist verdammt nah dran und schlägt CHITUBOX Free problemlos.
3. Support-Generierung – EVO vs. Adaptive vs. Tree-Supports
Die Qualität der Stützstrukturen ist einer der entscheidenden Punkte für erfolgreiche Resin-Drucke.
- CHITUBOX Free setzt relativ rudimentäre Supports, die oft manuell nachbearbeitet werden müssen.
- Lychee Adaptive Supports sind flexibel anpassbar, aber brauchen lange zum Berechnen.
- SatelLite EVO-Supports liefern in kürzerer Zeit eine höhere Erfolgsquote und sind dabei einfacher zu entfernen.
SatelLite hat hier die Nase vorn. Besonders für Anfänger und Leute, die keine Lust haben, ihre Supports manuell zu setzen, ist EVO eine echte Verbesserung.
4. Export & Drucker-Kompatibilität – Wie flexibel sind die Slicer?
- CHITUBOX Free erlaubt nur begrenzte Exportformate, während die Pro-Version mehr bietet.
- Lychee bietet eine gute Auswahl an Formaten, aber in der Free-Version gibt es Einschränkungen.
- SatelLite unterstützt .goo und weitere Formate und lässt sich über UVTools erweitern.
CHITUBOX Free ist hier am eingeschränktesten. SatelLite und Lychee sind flexibler. SatelLite punktet vor allem mit der Open-Source-Anbindung über UVTools.
5. Funktionen & Paywalls – Was bekommt man gratis?
Hier wird es spannend.
- CHITUBOX Free ist in vielen Bereichen beschnitten. Viele Profi-Features sind nur in der kostenpflichtigen Version enthalten.
- Lychee bietet eine sehr gute Basis, aber hat Werbung und einige Funktionen sind nur in der Pro-Version nutzbar.
- SatelLite bietet ALLE Funktionen kostenlos, ohne Werbung oder versteckte Kosten.
SatelLite gewinnt dieses Duell haushoch.