Sunseeker V3: Erster Eindruck
Der Sunseeker V3 kommt sicher verpackt und mit einem überschaubaren, aber vollständigen Lieferumfang ins Haus. Neben dem Mähroboter selbst liegen zwei grüne Magnetscheiben für das Mehrzonen-Management, zweimal fünf Meter Magnetband zur Abgrenzung von No-Go-Bereichen, sechs Ersatzklingen, ein IP67-zertifiziertes Netzteil mit zehn Meter langem Verlängerungskabel, eine Kurzanleitung, ein ausführliches Handbuch sowie die Ladestation inklusive Bodenanker im Karton.

Alles drin, was man für den Start braucht, bis auf ein Dach für die Station. Das gibt es nur optional, zum Beispiel bei Bauhaus für 169 Euro. Bei Ersatzteilen und Zubehör gibt es keine Engpässe. Ersatzmesser (12 Stück für 15 Euro) oder zusätzliche Magnetscheiben (2 Stück für 29 Euro) sind ebenfalls direkt bei Bauhaus erhältlich.

Der Roboter selbst wirkt hochwertig verarbeitet, sportlich im Design und erinnert mit seiner markanten Binokular-Kamera sogar ein bisschen an „Nummer 5 lebt“. Damit die Kamera auch bei Schmuddelwetter den Durchblick behält, gibt es einen kleinen Scheibenwischer als nettes Detail. Mit 9,2 Kilo Gewicht lässt sich der V3 angenehm leicht bewegen. Unter dem Gerät arbeiten drei rotierende Messer, wie man es von vielen Mährobotern kennt. Zwei Antriebsräder sorgen seitlich für Vortrieb und vorne gibt es ein einzelnes Kontrollrad.

Bedient wird der Mäher unter einer kleinen Klappe. Dort sitzt ein Stellrad für die Schnitthöhe, die sich in neun Stufen von 20 bis 60 Millimeter, jeweils in 5-mm-Schritten, einstellen lässt. Die Schnittbreite ist auf 18 Zentimeter fixiert. Unterhalb des Stellrads befindet sich ein LED-Display mit vier Tasten. Ein/Aus, Start, Home und eine Bestätigungstaste. Am Display selbst lassen sich Verbindungsstatus (Bluetooth/WLAN), Akkustand und Zeitplan ablesen.

Außerdem mit an Bord sind ein großer Notaus-Knopf und ein Regensensor.
Sunseeker V3: Installation
Der Sunseeker V3 macht seinem „Ready-to-Go“-Ansatz alle Ehre. Die Ladestation wird mit den beiliegenden Bodenankern fixiert, was in der Theorie schnell erledigt ist. In der Praxis sollte man aber vorsichtig sein. Die Anker sind ziemlich empfindlich und so sind mir auf hartem Lehmboden direkt zwei der Anker gebrochen. Besser also mit einem Hammer leicht reinklopfen, statt mit dem Fuß nachzuhelfen. Robuste Schraubheringe wären hier definitiv die bessere Lösung gewesen.

Für den Betrieb muss kein Begrenzungskabel verlegt werden. Auch auf Barken oder andere Hilfsmittel zur Navigation verzichtet der Sunseeker V3. Die Orientierung übernimmt allein die Binokular-Kamera in Kombination mit der Vision-AI. Die Einrichtung per App ist schnell und unkompliziert. Eine Kartierungsfahrt wie bei anderen Modellen ist nicht nötig. Vom Auspacken bis zur ersten Fahrt hat es bei mir keine 15 Minuten gedauert.

Wer mehrere Gartenabschnitte mähen oder bestimmte Bereiche wie Beete oder Spielzonen aussparen will, kommt um die mitgelieferten Magnetplatten und das Magnetband nicht herum. Die grünen Markierungen signalisieren dem Roboter, wo er stoppen oder in einen anderen Bereich wechseln soll. Technisch funktioniert das super, optisch muss man sich allerdings mit dem recht knalligen Grün arrangieren. Die Teile sind recht groß und im gepflegten Garten nicht unbedingt unauffällig.

WLAN braucht der Roboter nur, wenn man ihn von unterwegs steuern möchte. Für alles, was man direkt im Garten macht, reicht die Bluetooth-Verbindung aus. Das WLAN ist übrigens überraschend stark. Während mein Smartphone im Garten schon längst das WLAN verliert, bleibt der V3 noch stabil verbunden.
Was Diebstahlschutz angeht, muss man auf GPS oder eine integrierte eSIM verzichten. Eine Ortung im Falle eines Diebstahls ist also nicht möglich. Immerhin schützt ein PIN-Code vor unbefugter Nutzung. Dieser muss direkt am Gerät eingegeben werden, was zumindest eine gewisse Grundsicherheit bietet.

Bevor der Sunseeker V3 zur ersten Runde ansetzt, sollte der Rasen nicht höher als 8 Millimeter sein. Ist das Gras zu lang, kann es passieren, dass sich der Roboter anfangs etwas schwertut. Ein kurzer Vorschnitt sorgt für einen reibungslosen Start.
Sunseeker V3: Praxistest
Sunseeker App
Im Alltag zeigt der Sunseeker V3 was in ihm steckt, und das ganz ohne Schnickschnack. Die Sunseeker App (Android und iOS) ist übersichtlich, wenn auch optisch eher schlicht gehalten. Übersetzungen wirken hier und da etwas holprig, aber funktional passt alles. Es gibt ein Arbeitsprotokoll, das genau auflistet, was der Roboter wann gemacht hat, sowie Push-Benachrichtigungen bei Statusänderungen. Auch ein Zeitplan lässt sich schnell erstellen. Der ist zwar nicht besonders umfangreich, aber funktioniert.
Per virtuellem Joystick lässt sich der Sunseeker V3 über die App fernsteuern. So kann man ihn zielsicher an eine bestimmte Stelle lotsen, etwa wenn er mal feststeckt oder gezielt ein Bereich bearbeitet werden soll. Was fehlt, ist eine Live-Ansicht der Kamera oder eine Karte, wie sie manche Konkurrenzmodelle bieten. Das hätte die manuelle Steuerung noch smarter gemacht.

Rasenmähen, Navigation und Hindernisse
Beim Mähen selbst fährt der Roboter im Zufallsmodus über den Rasen. Das wirkt zwar chaotisch, funktioniert in der Praxis aber erstaunlich gut. Ungemähte Stellen gab es bei täglicher Mäharbeit keine. Nur ein schönes Schnittmuster bleibt dabei aus.

Engstellen ab 80 Zentimeter kann der Sunseeker V3 problemlos durchfahren und Steigungen bis 22 Grad (42 %) nimmt er ebenfalls locker. Die Lautstärke ist angenehm niedrig, sodass man ihn auch sonntags ohne schlechtes Gewissen losschicken kann.
Unebenheiten im Rasen steckt der V3 ebenfalls gut weg. Bei kleineren Senken kann es jedoch passieren, dass er kurz hängen bleibt. Im Test kam das hin und wieder vor, allerdings konnte er sich immer wieder von selbst befreien. Problematischer sind hohe Unkräuter oder bewachsene Randsteine, die die Kamera-Navigation verwirren können. Die sollte man möglichst sauber halten.
An Rasenrändern fährt er erfreulich präzise entlang. In der App lässt sich einstellen, wie nah er an die Kante ranfahren soll. Auf niedrigster Stufe sind es rund 5 Zentimeter, was im Test ziemlich gut funktioniert hat.

Die Hinderniserkennung über Vision AI ist eine der großen Stärken des V3. Spielzeug oder herumliegende Äste erkennt der Mähroboter zuverlässig und umfährt sie ohne Probleme. Zusätzlich ist er mit einem Stoßsensor ausgestattet, der greift, wenn er doch mal etwas übersieht. In dem Fall stoppt er, setzt ein Stück zurück und korrigiert seine Route, ähnlich wie ein Saugroboter.
Akku
Der Akku hält in der Praxis rund 65 Minuten. Fällt der Ladestand unter 30 %, fährt der V3 automatisch zur Ladestation zurück, lädt etwa 30 Minuten nach und setzt seine Arbeit danach fort. Im Test hat das jedes Mal reibungslos geklappt.

Reinigung
Auch bei der Reinigung zeigt sich der V3 von seiner unkomplizierten Seite. Einmal von unten mit dem Gartenschlauch abspritzen reicht völlig aus. Die Klingen lassen sich mit einem einfachen Kreuzschlitzschraubendreher in wenigen Minuten tauschen.