Test: BALMUDA Rain
Gerade im Winter haben viele Haushalte mit trockener Heizungsluft zu kämpfen. Dabei fällt die Luftfeuchtigkeit im Raum gerne mal unter 30 Prozent, was wiederum trockene Schleimhäute hervorruft und Erkältungskrankheiten fördert. Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte zwischen 40-50 Prozent betragen. Um solche Werte zu erreichen, empfiehlt sich ein Luftbefeuchter wie der BALMUDA Rain.
Modernes Design
Wenn man das Wörtchen „Luftbefeuchter“ hört, werden viele höchstwahrscheinlich an einen dieser kompakten Ultraschallbefeuchter denken. Ganz anders ist der Rain, der mit Maßen von 35 x 35 x 37.4 cm und einem Eigengewicht von stolzen 5.7kg alles andere als kompakt ist.
Genauso eigen ist auch das Design des Rain. BALMUDA zieht den Vergleich zur eleganten Vase. Besucher, die den Rain über die letzten Wochen hinweg begutachten durften, sahen darin ein klobiges Etwas, eine Urne, aber auch in der Tat eine Vase. Das Design ist jedoch Geschmackssache, weshalb ich hierauf nicht näher eingehen werde. Vielen gefällt das Design des Rain, vielen auch nicht.
Festhalten lässt sich jedoch, dass das Design tatsächlich durchdacht ist. Schwer zugängliche Ecken gibt es wegen des runden Aufbaus nicht, sodass sich kein hartnäckiger Schmutz festsetzen kann.
Der BALMUDA Rain im Alltag
Aufbau und Auffüllen des Rain
Aus der Packung genommen ist der Rain blitzschnell einsatzbereit. Die obere Bedieneinheit mit dem Display und dem Steuerungsring kann vom unteren Wasserbehälter mit Filtersystem durch bloßes aufheben abgenommen werden. Die Anleitung erklärt im Detail, wie man die Filter zusammensetzt. Platzieren sollte man den Rain im seitlichen 30cm Abstand und 120cm oberen Abstand zu Wänden und Gegenständen.
Befüllt wird der BALMUDA Rain direkt über die leicht gekrümmte Oberseite. Wie bei einer Vase das Wasser eingießen, fertig! Das kleine Display unter der Oberseite gibt Auskunft zum Füllstand. Der Behälter hat ein Fassungsvermögen von 5 Litern Wasser. Öle und sonstige Zusätze sind tabu! Die Verwendung von destilliertem Wasser ist nicht zwangsläufig notwendig. Im Langzeittest ergaben sich durch die Verwendung mit Leitungswasser keine Nachteile. Man sollte aber durchaus den lokalen Härtegrad des Wassers im Blick behalten. Sollte sich im Rain kein Wasser befinden, oder neigt sich der Wasserstand dem Ende zu, schaltet der Luftbefeuchter automatisch ab.
Bedienung des Rain
Die Bedienung erfolgt durch Drehen und Klicken des Steuerungsrings an der Oberseite. Das mittig der Oberseite befindliche OLED-Display liefert Informationen zum Betriebszustand. In übersichtlicher Darstellung werden der Wasserstand, die aktuelle Luftfeuchtigkeit im Raum, der Betriebsmodus und die Luftvolumenstufe angezeigt. Die Betriebsmodi unterteilen sich wiederum in einen automatischen Modus, der den Luftfeuchtigkeitspegel je nach Einstellung zwischen 40-60 Prozent hält, und den manuellen Modus, der nach insgesamt fünf Luftvolumenstufen die Raumluftfeuchtigkeit steuert. Ein 24h-Timer mit 1 Stunden Abstand ist zusätzlich programmierbar.
Die Powertaste und eine darüberliegende 24h-Timer-Taste befinden sich rückseitig am Rain. Hält man die Powertaste im eingeschalteten Zustand 2 Sekunden gedrückt, aktiviert sich die Kindersicherung, welche die Bedienung sperrt. Sämtliche Eingaben werden durch einen Bedienton bestätigt. In den Einstellungen können unter anderem die Displayhelligkeit und die Lautsprecherlautstärke angepasst werden. Bei Nichtbedienung dunkelt das Display automatisch ab.
Betrieb und Lautstärke des Rain
Der BALMUDA Rain eignet sich vor allem für große Wohnflächen. Mit bis zu 600 ml/h (Stufe 5), hält das Gerät die Luftfeuchtigkeit im Raum aufrecht. Die Luftbefeuchtung erfolgt durch ein natürliches und besonders energiesparendes Verdampfungsverfahren.
Im Test durfte sich der Rain in einem 40m² Raum mit 35% Luftfeuchtigkeit austoben. Im automatischen Modus, mit voreingestelltem 50% Luftfeuchtigkeitspegel, dauert es ungefähr 30 Minuten um 50% Luftfeuchtigkeit zu erreichen. Der Rain schaltet dabei sehr schnell auf Betriebsstufe 4, die deutlich hörbar ist. Auf Betriebsstufe 1-2 ist der Luftbefeuchter kaum hörbar. Ab Betriebsstufe 3 steigert sich die Betriebslautstärke deutlich. Ein andauernder Betrieb auf Stufe 4 und 5 kann durchaus als störend empfunden werden!
Der Energieverbrauch liegt laut BALMUDA zwischen 2 und 23 Watt. Das entspricht auch in etwa den im Test erfassten Werten. Dabei wurden im Standby 3 Watt, auf Stufe 1 niedrige 5 Watt und auf Stufe 5 lediglich 26 Watt gemessen.
Filtersystem und Reinigung des Rain
BALMUDA empfiehlt den Hauptfilter alle 6 Monate auszutauschen. Ersatzfilter kosten ungefähr 45€. Während des Betriebs informiert der Rain über eine anstehende Reinigung, die je nach Nutzungsintensität monatlich durchgeführt werden sollte. Unangenehme Gerüche sind im Langzeittest übrigens nicht aufgetreten.
Die Reinigung des Hauptfilters kann völlig unkompliziert mit warmem Wasser, Zitronensäure und Backpulver / Natron durchgeführt werden. Der Enzym-Vorfilter wird durch bloßes Absaugen mit dem Staubsauger gereinigt. Die Silberionen-Patrone wird unter fließendem Wasser abgewaschen.