Test: BlitzHome BH-AF2
Vermutlich hat jeder diesen einen Freund, der ständig von seiner Heißluftfritteuse schwärmt. Kaum stehen in Öl frittierte Pommes auf dem Tisch, geht die Diskussion los. Ein Argument nach dem anderen stellt die klassische Fritteuse in den Schatten. Fans der fettarmen Zubereitung vergöttern regelrecht ihre „Heißluftfritte“. Ich selbst habe bei diesen Diskussionen immer nur still zugehört. Pommes gabs bei mir bislang nur aus dem Backofen oder frittiert von der Bude.
Schließlich hatte ich selbst die Gelegenheit, mich von der fettarmen Heißluftfritteuse überzeugen zu lassen. Genaugenommen geht es um den BlitzHome BH-AF2 AirFryer der Banggood Eigenmarke BlitzWolf / BlitzHome. Eins sei gesagt. Es gibt viele Vorteile, aber auch einige Nachteile!
Design und Verarbeitung
Die BlitzHome BH-AF2 zählt zu den Modellen mit geschlossener Garschublade (20,5 x 20,5 x 11 cm), die man zum Befüllen einfach herauszieht. Das Fassungsvermögen beträgt 5 Liter, was in etwa einer Portionsgröße für 3-4 Personen entspricht. Ein Drehelement, welches die Speisen während der Zubereitung wendet, gibt es nicht. Stattdessen ist im Lieferumfang ein einsetzbares Gitter enthalten, das eine gleichmäßige Heißluft-Zirkulation ermöglichen soll. So kommt heiße Luft auch von unten bei.
Mit einer Höhe von 36,10 cm, einer Breite von 27,10 cm und einer Tiefe von 30,60 cm nimmt die BlitzHome Heißluftfritteuse nicht allzu viel Platz in der Küche ein. Das Gesamtgewicht, der nahezu komplett aus hitzebeständigem Kunststoff gefertigten Heißluftfritteuse, liegt bei knapp 6 kg. Der Innenraum ist komplett mit Metall verkleidet, was laut BlitzHome für eine bessere Hitzereflektion sorgen soll. Die Verarbeitungsqualität des Geräts geht für den Preis in Ordnung.
Auf der Oberseite hätten wir schließlich noch das digitale Bedienfeld, das sich komfortabel via Berührung bedienen lässt. Sichtbar wird das Bedienfeld erst, wenn man die Fritteuse einschaltet. Zu den Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten später mehr.
Funktionen & App
Strenggenommen funktioniert die BlitzHome BH-AF2 nach demselben Prinzip wie ein Umluftofen. Nur eben im Mini-Format. Warme Luft wird durch eine Heizspirale erzeugt und mit Hilfe eines Ventilators gleichmäßig im Garraum verteilt. Bei einer maximalen Leistungsaufnahme von 1500 Watt liegt die Höchsttemperatur der BH-AF2 Heißluftfritteuse bei 200 °C. Alle Funktionen hier im Überblick:
- Zubereitungsprogramme:
- Pommes (200°C – 20 Minuten)
- Kuchen (160°C – 40 Minuten)
- Süßkartoffeln (200°C – 30 Minuten)
- Steak (180 °C – 13 Minuten)
- Drumsticks (200°C – 20 Minuten)
- Chicken Wings (200°C – 20 Minuten)
- Fisch (180 °C – 10 Minuten)
- Shrimps (160 °C – 10 Minuten)
- Timer: 0 – 60 Minuten
- Temperatur: 80 – 200 °C in 5er Schritten
Ein kleines „Highlight“ des BlitzHome BH-AF2 AirFryers ist die App-Unterstützung, worüber sich die Heißluftfritteuse bequem aus der Ferne bedienen lässt. Der Verbindungsaufbau zwischen App und Fritteuse erfolgt über WLAN. Die BlitzHome App gibt es für Android und iOS Geräte in den jeweiligen App-Stores.
Hinweis
Die Einrichtung hat im Test nicht auf Anhieb funktioniert, weil die Fritteuse nicht von der App erkannt wurde. Das Problem lag darin, dass man die Fritteuse zunächst in den WLAN-Verbindungsmodus setzen muss (Einschalttaste gedrückt halten) und anschließend nochmal den Verbindungsschritt wiederholen muss.
Erst dann wird die BlitzHome BH-AF2 von der App erkannt und lässt sich einrichten. In der Bedienungsanleitung wurde dieser zweite Schritt nicht erklärt.
Sämtliche Funktionen, die man direkt über das Bedienfeld der Heißluftfritteuse vornehmen kann, lassen sich auch über die App steuern. Man kann das Zubereitungsprogramm wählen, den Timer stellen, die Temperatur regulieren oder die Zubereitung pausieren bzw. das Gerät komplett ausschalten.
Zubereitung & Geschmack
Die Zubereitung mit der BlitzHome BH-AF2 geht einfach von der Hand. Gitter in den Garkorb einsetzen, Pommes, Chicken Wings, Schnitzel oder was das Herz begehrt in den Behälter füllen, Programm wählen und Start drücken.
Anschließend hört man, wie der Ventilator Fahrt aufnimmt. Die Temperatur hat die Heißluftfritteuse schnell erreicht. Heiße Restluft wird nach hinten hin abgegeben. Während des Betriebs ist die Fritteuse zwar hörbar, die Lautstärke ist aber keineswegs unangenehm.
Die Zubereitungszeit ist geringer als im Backofen, aber etwas höher als aus der klassischen Fritteuse. Chicken Nuggets, die laut Verpackung 15 Minuten benötigen, waren in der BlitzHome Heißluftfritteuse schon na ca. 10 Minuten von allen Seiten gleichmäßig goldbraun. Das eingesetzte Gitter sorgt in der Tat für eine gleichmäßige Luftzirkulation, sofern der Behälter nicht bis oben hin vollgepackt ist.
Bei einer großen Portion Pommes macht sich der fehlende Dreharm bemerkbar. Eine gleichmäßige Bräune erreicht man nur dann, wenn man mehrmals von Hand durchmischt bzw. die Garschublade gut schüttelt. Nimmt man die Garschublade heraus, wird das Zubereitungsprogramm automatisch pausiert und mit erneutem einsetzen wieder fortgesetzt. Das ist praktisch und erspart anschließendes Herumhantieren mit dem Bedienfeld.
Schutz vor eifrigen Kinderhänden bietet der Sicherheitsknopf am Handgriff. Erst wenn man diesen drückt, lässt sich die Schublade herausnehmen. Beim Einsetzen rastet die Schublade ein und es erfolgt ein kurzer Piepton, der das Fortsetzen des Automatikprogramms signalisiert.
Ganz ohne Fett geht es bei manchen Gerichten dann doch nicht. Je nachdem ob frische- oder TK-Pommes sollte man einige Tropfen Öl untermischen. Dann gelingen die Pommes deutlich besser und kommen eher an Pommes aus der Öl-Fritteuse heran. Aber auch nur fast. Richtig frittiert schmeckts wieder anders, denn Öl ist bekanntlich ein Geschmacksträger. In Öl frittierte Pommes sind nach persönlichem Empfinden etwas geschmacksintensiver und krosser. In Sachen Knusprigkeit und Geschmack würde ich die Pommes aus der Heißluftfritteuse zwischen Backofen und klassischer Fritteuse einordnen.
Im Test wurden aber nicht nur Pommes zubereitet. Schnitzel, Chicken Nuggets, aber auch TK-Gerichte, die normalerweise für den Backofen gedacht sind, wie z.B. Ofenkäse oder Schlemmerfilets gelingen in der BlitzHome BH-AF2 Heißluftfritteuse. Die Garzeit fällt im Vergleich zum Backofen auch bei diesen Gerichten etwas kürzer aus. Eine herkömmliche TK-Pizza passt leider nicht in den Garkorb. Allerdings lassen sich Piccolinis sehr gut darin zubereiten. Damit nichts anbrennt, ist der Garkorb mit einer Antihaftbeschichtung versehen. Einen Warmhaltemodus (40 °C), den viele Konkurrenzmodelle besitzen, gibt es leider nicht.
Ein weiterer Aspekt, bei dem ich die Heißluftfritteuse der klassischen Fritteuse vorziehen würde, ist der Geruch. Zwar riecht es auch bei der Heißluftfritteuse, es entsteht aber nicht dieser typisch ölige Pommesbudengeruch, der sich mehrere Tage in der Küche festsetzt.
Reinigung
Nach dem Kochen steht wie immer die Reinigung an, die man meist ungerne erledigt. Die BlitzHome BH-AF2 ist allerdings schnell sauber gemacht. Die Garschublade bekommt man durch ihre Antihaftbeschichtung unter Wasser und mit etwas Spüli schnell sauber. Theoretisch kann man die Schublade und das Gitter auch in der Spülmaschine mitlaufen lassen.
Den Innenraum der Heißluftfritteuse hat man mit Wasser schnell ausgerieben. Dort setzt sich aber sowieso kaum Schmutz an. Gleiches gilt für die Heizspirale, die man einfach erreicht und somit im Handumdrehen abgerieben bekommt.