Test: devolo WiFi 6 Repeater 5400
Obwohl WiFi 6 bereits Ende 2019 eingeführt wurde, ist der aktuelle WLAN-Standard in vielen Haushalten noch nicht angekommen. Wenn der Router funktioniert und über Jahre hinweg noch mit Updates versorgt wird, sehen viele keinen Grund für einen Wechsel.
Immerhin ist die 2017 erschiene AVM FRITZ!Box 7590 (ohne AX) auch 2023 noch einer der am weitesten verbreiteten Router in Deutschland. Für den Test habe ich genau dieses Szenario gewählt und und mir die Frage gestellt, ob es sich lohnt, das in die Jahre gekommene Heimnetzwerk mit Hilfe des devolo WiFi 6 Repeater 5400 auf WiFi 6 zu upgraden.
Design, Anschlüsse und Lieferumfang
Repeater werden häufig direkt in die Steckdose gesteckt, was bei benachbarten Steckdosen oftmals zu Platzproblemen führt. Der 188 x 231 x 92 mm große devolo WiFi 6 Repeater 5400 wird stattdessen aufgestellt und über ein externes 12V 1,5A Netzteil mit Strom versorgt. Das sorgt für mehr Möglichkeiten bei der Ausrichtung im Raum.
Das Gehäuse ist schlicht und integriert sich gut in unterschiedliche Einrichtungsstile. Platzieren lässt sich der Repeater entweder stehend oder liegend. Auf einer der kürzeren Seiten befinden sich zwei herausziehbare Füßchen, damit der schmale Repeater etwas sicherer steht. Eine Wandbefestigungsmöglichkeit gibt es nicht.
An der Front hätten wir eine 4-stufige LED-Statusanzeige, die unter anderem die Signalstärke zum Router anzeigt. Ein Blick auf die Rückseite präsentiert die Reset-Taste, den Add-Taster, zwei Gigabit Ethernet-Anschlüsse und die Stromanschlussbuchse.
Im Lieferumfang befindet sich nur das Nötigste. Enthalten sind der Repeater und das Netzteil. Ein LAN-Kabel, das für die Verwendung als Access Point von Vorteil gewesen wäre, fehlt leider. Außerdem wird auf ein gedrucktes Benutzerhandbuch verzichtet. Stattdessen liegt eine minimalistische Kurzanleitung bei. Das ausführliche Benutzerhandbuch stellt devolo in digitaler Form zur Verfügung (Link).
Einrichtung
Der WiFi 6 Repeater 5400 kann entweder als Repeater oder Access Point betrieben werden. Im Repeater-Modus wird ein bereits bestehendes WLAN-Signal empfangen und verstärkt. Als Access Point ist der devolo WiFi 6 Repeater 5400 per Kabel mit dem Netzwerk (im Normalfall mit dem Router) verbunden und erzeugt einen eigenen WLAN-Zugangspunkt.
Eine einfache und schnelle Möglichkeit den Repeater einzurichten, ist die devolo Home Network App. Die App steht für Android und iOS Geräte im jeweiligen Store zum Download bereit.
Die Einrichtungsschritte werden über die App verständlich erklärt und in 2 Minuten ist der Repeater in Betrieb.
Alternativ zur App gibt es die devolo Cockpit Software für Windows, Mac und Linux, mit der sich sämtliche devolo Netzwerkgeräte verwalten lassen. Die Software bietet allerdings nur wenige Funktionen und dient viel mehr als Shortcut für die Weboberfläche. Die Konfiguration als Repeater oder Access Point sowie alle weiteren Einstellungsmöglichkeiten werden über die Weboberfläche vorgenommen.
Zu guter Letzt gibt es noch die "Add-Taste", die den Repeater über WPS in das bereits existierende WLAN einfügt. An dieser Stelle ein kurzer Überblick zu den wesentlichen Funktionen des WiFi 6 Repeater 5400:
- WLAN-ax-Empfang: Hohe Geschwindigkeit mit bis zu 5400 Mbit/s
- Crossband Repeating: Parallele Nutzung der 2,4 GHz und 5 GHz WLAN-Frequenzen
- Beamforming: Fokussierung des WLAN-Signals auf bestimmte Endgeräte
- Mesh-WLAN: Flächendeckend gleichbleibende Datenübertragungsraten (nur mit anderen devolo Geräten)
- WPA3-Verschlüsselung: Erhöhte Sicherheit durch einen modernen Verschlüsselungsstandard
- Access Point Modus: Kindersicherung, Gast-WLAN, Zeitsteuerung und Config Sync
Praxistest
Um mein bereits existierendes WiFi 5 Netzwerk auf WiFi 6 zu "upgraden", habe ich den devolo WiFi 6 Repeater 5400 per Kabel mit einem der LAN-Ports meiner FRITZ!Box 7590 verbunden und über die Weboberfläche als Access Point eingerichtet.
Durch die Abwärtskompatibilität von WiFi 6 könnte man den Repeater auch im Repeater-Modus in das bestehende WiFi 5 Netzwerk einbinden und dieses verstärken, allerdings würde man dann nicht von den Vorteilen des WiFi 6 Standards profitieren.
Mit dem Netzwerkanalyse-Tool "iPerf" habe ich die Performance der FRITZ!Box 7590 mit dem devolo WiFi 6 Repeater 5400 verglichen. Der iPerf Server wurde auf der FRITZ!Box ausgeführt und als iPerf Client wurde ein WiFi 6 taugliches Google Pixel 7 Pro eingesetzt.
Die Tests liefen 120 Sekunden lang bei einem Intervall von 10 Sekunden. Hier die durchschnittlichen Messergebnisse nach jeweils 3 Testdurchgängen, unterteilt nach Raum und WLAN-Frequenz.
devolo WiFi 6 Repeater 5400 | FRITZ!Box 7590 | |
5 GHz (Büro) | 586 MBit/s | 279 MBit/s |
2,4 GHz (Büro) | 103 MBit/s | 110 MBit/s |
5 GHz (Wohnzimmer) | 538 MBit/s | 225 MBit/s |
2,4 GHz (Wohnzimmer) | 87 MBit/s | 97 MBit/s |
5 GHz (Schlafzimmer) | 525 MBit/s | 139 MBit/s |
2,4 GHz (Schlafzimmer) | 80 MBit/s | 94 MBit/s |
Die Ergebnisse zeigen, dass der devolo WiFi 6 Repeater 5400 die Netzwerkbandbreite durchaus verbessern kann. Sofern das Endgerät WiFi 6 nutzt, steigt die Übertragungsgeschwindigkeit im 5 GHz Netz um mehr als das Doppelte und auch die Signalstärke fällt höher aus. Anders sieht es hingegen im 2,4 GHz Netz aus. Hier hat die FRITZ!Box 7590 die Nase vorn.
Sehr ähnliche Werte liefert auch die Bandbreitenmessung mit einem WiFi 5 Endgerät im 5 GHz Netz. Die Geschwindigkeit des WiFi 6 Repeater 5400 bewegt sich dabei auf dem Niveau der FRITZ!Box 7590.
Erwähnenswert ist außerdem der Stromverbrauch. Im Schnitt lag dieser bei 7 Watt und damit sogar unter der von devolo angegebenen Leistungsaufnahme. Bei einem Strompreis von 0,34 Cent pro kWh lägen die jährlichen Kosten im Dauerbetrieb bei rund 21 Euro.