Design und Verarbeitung
Optisch haben die MR3 bei mir sofort gepunktet. Die kupferfarbenen Akzente, die sowohl an der Staubschutzkappe des Tieftöners als auch am Lautstärkeregler zu finden sind, wirken edel und verleihen den Lautsprechern eine moderne Note. Gerade im Vergleich zu den MR4, die eher funktional und minimalistisch aussehen, fällt der Unterschied sofort auf.
Mit 27,5 x 13,5 x 18,5 cm und 3,9 kg sind die MR3 etwas kompakter und leichter als ihre Vorgänger. Das abnehmbare Netzkabel ist eine willkommene Verbesserung. Insbesondere, wenn man die Lautsprecher häufiger umstellen oder transportieren muss.
Das MDF-Gehäuse ist weiterhin solide verarbeitet und reduziert Vibrationen effektiv. Auf der Unterseite verhindern Schaumstoffpolster ein Verrutschen. Dennoch würde ich jedem empfehlen, die Lautsprecher auf Ständern zu platzieren. Das verbessert die Klangausrichtung und minimiert Störgeräusche durch den Untergrund.
Anschlüsse und Funktionen
Die MR3 setzen auf eine vielseitige Anschluss- und Steuerungsmöglichkeit. Neben RCA- und TRS-Eingängen, die auch bei den MR4 vorhanden waren, bringen sie erstmals Bluetooth 5.0 ins Spiel. Diese Funktion erleichtert den Alltag erheblich. Ich konnte die Lautsprecher problemlos mit meinem Smartphone und Laptop koppeln. Die Verbindung war stabil, selbst wenn ich zwischen den Räumen gewechselt habe. Für den schnellen Wechsel von Studioarbeit zu entspanntem Musikhören ist Bluetooth ein echter Gewinn.
Zur Steuerung unterstützen die MR3 die neue Edifier ConneX App. Folgende Funktionen sind möglich:
- Equalizer und Klangprofile: Schnell zwischen Klangprofilen wechseln oder individuelle Anpassungen vornehmen.
- Raumkompensation: Mit Funktionen wie Desktop Control oder Low-Cut-Filter kann der Klang an unterschiedliche Umgebungen angepasst werden.
- Bluetooth-Wiedergabe: Steuerung der Verbindung direkt über die App.
Trotz ihrer Möglichkeiten ist die App in der Praxis eher ein nettes Gimmick als ein Muss. Für präzise Klangoptimierungen über Bluetooth ist sie nützlich, doch im Alltag greift man lieber direkt zu den physischen Bedienelementen der Lautsprecher.
Klangqualität – Wie gut sind die MR3 wirklich?
Studio-Monitore müssen vor allem eines: präzise klingen. Die MR3 treten hier in große Fußstapfen, denn die MR4 hatten mich in dieser Hinsicht umgehauen. Die MR3 kommen klanglich nah an die MR4 heran, weisen jedoch leichte Unterschiede auf, die je nach Anwendung mehr oder weniger ins Gewicht fallen.
Tiefen
Die Basswiedergabe der MR3 ist straff und präzise. Sie reicht bis 52 Hz hinab, was für Lautsprecher dieser Größe beachtlich ist. Besonders bei Tracks wie „Time“ von Pink Floyd kommen die tiefen Frequenzen gut zur Geltung. Die Bassline bleibt klar definiert und verliert auch bei höherer Lautstärke nicht an Präzision. Dennoch fehlt den MR3 der letzte Tiefgang, den die MR4 bieten. Bei bassintensiven Genres wie Hip-Hop oder elektronischer Musik merkt man, dass die MR4 mehr Volumen und Punch liefern. Die MR3 hingegen wirken im Bassbereich etwas kontrollierter und weniger dominant, was für Studio-Anwendungen ein Vorteil sein kann.
Mitten
In den Mitten zeigen die MR3 ihre Stärke. Stimmen und Instrumente werden klar und natürlich wiedergegeben. Bei „May It Be“ von Enya steht die Stimme deutlich im Vordergrund, während die orchestrale Begleitung sauber getrennt bleibt. Diese Präzision macht die MR3 zu einer guten Wahl für Sprachaufnahmen oder akustische Musik. Die Mitten der MR4 sind minimal voller, was bei komplexen Mixes einen kleinen Vorteil bietet. Die Unterschiede sind hier jedoch eher subtil und fallen nur im direkten Vergleich auf.
Höhen
Die Höhen sind bei den MR3 sauber und angenehm. Feine Details wie das Klingen von Becken oder die Klarheit von Saiteninstrumenten kommen gut zur Geltung, ohne je scharf oder überbetont zu wirken. Besonders bei Tracks mit komplexen Höhen wie „Shine On You Crazy Diamond“ von Pink Floyd zeigen die MR3 eine gute Performance. Im Vergleich zu den MR4 fehlt jedoch ein Hauch von Brillanz. Die MR4 separieren die feinen Details in den Höhen noch etwas besser, was gerade bei langen Hörsessions im Studio entscheidend sein kann.
Raumklang und Bühne
In puncto Raumdarstellung liefern die MR3 eine solide Performance. Die Bühne wirkt breit genug, um Instrumente sauber zu platzieren. Besonders bei akustischen Stücken wird die Stereobreite gut genutzt. Die Tiefenstaffelung ist ebenfalls gelungen, auch wenn die MR4 hier einen kleinen Vorteil haben. Bei komplexen Mixes, etwa bei orchestralen Passagen oder aufwendig produzierten Tracks wie „No Quarter“ von Led Zeppelin, fällt auf, dass die MR4 eine größere räumliche Präzision bieten. Die MR3 wirken im direkten Vergleich etwas flacher.
MR3 oder MR4: Was passt besser zu dir?
Die Wahl zwischen MR3 und MR4 hängt stark von deinen Bedürfnissen ab. Wenn du Studio-Monitore suchst, die präzise und neutral klingen, sind die MR4 die bessere Wahl. Sie bieten minimal mehr Tiefgang, brillantere Höhen und eine bessere räumliche Darstellung.
Die MR3 sind hingegen ideal, wenn du mehr Flexibilität möchtest. Bluetooth und die App-Steuerung machen sie alltagstauglicher und vielseitiger. Für die meisten Anwendungen liefern sie einen ausgezeichneten Klang, der für Arbeit und Freizeit gleichermaßen geeignet ist.