HONOR Magic 5 Pro im Test: Das bisher Beste HONOR-Smartphone

HONOR Magic 5 Pro: Design und Verarbeitung

Das Design des HONOR Magic 5 Pro greift viele Merkmale aus früheren Modellen auf. Weich geformte Rundungen, ein filigraner Griff und eine klare, moderne Linienführung charakterisieren den ästhetischen Stil dieses Smartphones. Das markanteste Designmerkmal bleibt die kreisrunde Kameraeinheit auf der Rückseite, die sich elegant und nahtlos aus der Rückseite hervorhebt.

Mit einer Größe von 162,9 x 76,7 x 8,77 mm und einem Gewicht von 219 g zählt das HONOR Magic 5 Pro zu den größeren Modellen auf dem Markt. Das kurvige Design und das hohe Gewicht sorgen allerdings für ein angenehmes und qualitativ hochwertiges Handgefühl. Durch die große Kameraeinheit ist das Gerät etwas kopflastiger als manch anderes Modell. Auf flacher Fläche liegt es außerdem nicht plan auf und wippt minimal, je nachdem wo man das Display berührt.

Farblich beschränkt sich HONOR in Europa auf "Black" und "Meadow Green". Auf anderen Märkten ist das Smartphone in weiteren Farben, wie z.B. einem orangenen Leder, erhältlich. Mein Testgerät in schwarzer Klavierlackoptik zeigte sich überaus anfällig für Fingerabdrücke. Bereits nach dem ersten Auspacken war die Rückseite davon gepflastert. Im Gegensatz dazu soll das Smartphone im matten Meadow Green zwar weniger anfällig für Fingerabdrücke sein, dafür aber auch rutschiger in der Hand liegen.

Unabhängig von der Farbe besteht die Rückseite aus gehärtetem Glas, das schwungvoll in den Aluminiumrahmen übergeht. Nähere Angaben zum verwendeten Glastyp macht HONOR leider nicht. Es ist aber durchaus robust, sodass ich nach einem Monat hüllenloser Verwendung keinen einzigen Kratzer erkennen konnte. Wie sein Vorgänger, das HONOR Magic 4 Pro, ist auch dieses Modell nach IP68 staub- und wasserdicht.

Am Layout der Bedienelemente hält HONOR ebenfalls fest. Die Lautstärkewippe und der Ein-/Ausschalter sind auf der rechten Rahmenseite platziert und einfach zu erreichen. Unten befindet sich der SIM-Tray, der zwei Nano-SIM-Karten aufnehmen kann. Oben gibt es schließlich noch einen Infrarot-Sender, mit dem sich unter anderem Fernseher steuern lassen.

Bevor wir uns das Display genauer ansehen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf das mitgelieferte Zubehör. HONOR liefert das Smartphone mit einer durchsichtigen TPU-Schutzhülle, einem 66-Watt-Schnellladegerät und einem USB-A auf USB-C Kabel aus. Eine dünne Schutzfolie ist bereits auf dem Display angebracht, allerdings begann sich diese bereits nach dem Testmonat an den Seiten zu lösen.

HONOR Magic 5 Pro: Display

Bei einem Bildschirm-Gehäuse-Verhältnis von 92,33 Prozent nimmt das 6,81-Zoll-Curved-Display nahezu die gesamte Vorderseite ein. Das Displayglas, auch hier nicht näher benannt, verläuft zu den Seiten hin gewölbt, was zum angenehmen Handgefühl beiträgt. In der oberen linken Ecke des Displays ist eine pillenförmige Aussparung eingelassen, über die sich die Geschmäcker streiten. Darin untergebracht sind die Frontkamera und der 3D-Tiefensensor.

Bildschirmhelligkeit

Obwohl das Display in seiner Struktur dem des HONOR Magic 4 Pro sehr ähnlich ist, hat HONOR einige Verbesserungen vorgenommen. Die größte davon ist die höhere Displayhelligkeit, die allgemein bis zu 1.300 nits erreicht und im Freien oder bei der Wiedergabe von HDR-Inhalten sogar an die 1.800 nits herankommt. Das bietet einen deutlichen Vorteil für die Lesbarkeit im Sonnenlicht, was der Test im Freien auch bestätigen konnte.

Das Hochfrequenz-PWM-Dimming wurde ebenfalls verbessert und auf 2.160 Hz erhöht. Dadurch wird das Bildschirmflackern bei niedrigen Helligkeitsstufen minimiert, was wiederum zur Vermeidung von Augenbelastung beiträgt. Ich bin normalerweise anfällig dafür, mit dem HONOR Magic 5 Pro hatte ich allerdings keine Probleme.

Intelligente Bildschirmauflösung

Die native Auflösung des OLED-Panels beträgt weiterhin 1312 x 2848 Pixel, was einer Pixeldichte von 460 PPI entspricht. Es gibt zwar eine Menge Flagship-Phones, die eine höhere Auflösung bieten, aber der Unterschied ist mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar und höhere Auflösungen verbrauchen tendenziell mehr Energie.

In den Display-Einstellungen kann man zwischen vier verschiedenen Auflösungsstufen wählen - Hoch (1312 x 2848), Standard (1148 x 2492), Niedrig (984 x 2136) und Intelligent, welche die Auflösung automatisch herunterreguliert, um Akkuleistung zu sparen.

Farben

Darüber hinaus kann das Display des HONOR Magic 5 Pro eine 10-Bit-Farbtiefe mit über einer Milliarde Farben darstellen. Es unterstützt sowohl den DCI-P3 als auch den sRGB Farbraum. Der Farbmodus kann in den Einstellungen zwischen Normal und Lebhaft gewechselt werden, wobei das Smartphone automatisch zum optimalen Farbraum wechselt.

Meiner persönlichen Einschätzung nach ist die Farbdarstellung knackig, aber nicht zu übertrieben. Ein nachgemessener DeltaE-Wert von 1,7 bei Standardeinstellungen (sRGB) belegt die präzise Farbwiedergabe des Displays.

Bildwiederholrate

Zudem beeindruckt das LTPO-Display mit seiner dynamischen Steuerung der Bildwiederholrate von 1 Hz bis 120 Hz. Beim HONOR Magic 4 Pro hat die dynamische Anpassung nicht immer zuverlässig funktioniert. Mit dem HONOR Magic 5 Pro hat sich das deutlich gebessert und während meiner Nutzung kam es zu keinen sichtbaren Verlangsamungen in der Darstellung.

Neben der dynamischen Bildwiederholrate bietet das HONOR Magic 5 Pro zusätzliche Flexibilität, indem Nutzern die Möglichkeit gegeben wird, die Bildwiederholrate in den Einstellungen auf einen festen Wert zu setzen. Es ist möglich, 60 Hz, 90 Hz oder 120 Hz einzustellen, je nachdem, welches Nutzererlebnis bevorzugt wird.

Eine niedrigere Bildwiederholrate wie 60 Hz kann dazu beitragen, den Akku zu schonen, da weniger Bilder pro Sekunde gerendert werden müssen. Andererseits bieten höhere Bildwiederholraten von 90 Hz oder 120 Hz ein flüssigeres und ansprechenderes visuelles Erlebnis, besonders bei der Nutzung von Anwendungen oder Spielen, die hohe Bildwiederholraten unterstützen.

Bildverbesserer

Ebenso überzeugt das HONOR Magic 5 Pro beim Streamen von HDR-Inhalten. Es bietet eine offizielle HDR10+-Zertifizierung und Unterstützung für Widevine L1 DRM, womit es für Netflix und andere Streaming-Anbieter bestens gerüstet ist.

Funktionen wie der Bildraten-Booster (MEMC) und der Videooptimierer (SDR zu HDR) runden das Paket ab. MEMC steht für Motion Estimation, Motion Compensation und ist eine Technologie, die künstlich Frames zu Videos hinzufügt, um sie flüssiger wirken zu lassen. Der Videooptimierer (SDR zu HDR) ist in der Lage, Standard Dynamic Range (SDR) Inhalte aufzuwerten, um sie wie HDR-Inhalte erscheinen zu lassen, was das Betrachten von älteren oder weniger hochwertigen Videos verbessern kann.

HONOR Magic 5 Pro: Performance

Das HONOR Magic 5 Pro setzt auf den aktuellen Snapdragon 8 Gen 2 Chipsatz, der beachtliche Geschwindigkeit und Leistung ins Spiel bringt. Der Octa-Core-Prozessor unterteilt sich in eine 1+2+2+3-Konfiguration. Das bedeutet, dass der Prozessor einen primären 3.2GHz Cortex-X3 Kern, zwei 2.8 GHz Cortex-A715 Leistungskerne, zwei weitere 2.8GHz Cortex-A710 Leistungskerne und drei 2.0GHz Cortex-A510 Energieeffizienzkerne enthält.

Zur CPU gesellt sich eine Adreno 740 GPU, die mit Ray Tracing ein spannendes Feature für die Zukunft der mobilen Spiele beherrscht.

In Europa ist das Smartphone nur in der Speicherausführung mit 12 GB RAM und 512 GB Speicher erhältlich. In anderen Regionen gibt es das Gerät auch mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher und sogar in einer limitierten Edition mit gigantischen 16 GB RAM. Verbaut wurde LPDDR5X RAM und UFS4.0 Speicher, was für schnellste Lese- und Schreibgeschwindigkeiten und damit für eine besonders flüssige Leistung sorgt.

In Benchmarks liefert das HONOR Magic 5 Pro solide Ergebnisse, wenn auch die Konkurrenz mit gleichem Chipsatz teilweise etwas schneller unterwegs ist. Am Beispiel von AnTuTu konnte ich nach mehreren Durchgängen etwa 112.000 Punkte erzielen. Im Vergleich dazu erzielen Konkurrenten, wie beispielsweise die aktuelle Xiaomi 13 Reihe, etwa 125.000 Punkte.

Viel wichtiger ist die Alltagsleistung und da gibt das HONOR Magic 5 Pro eine hervorragende Figur ab. Das Smartphone lief immer flüssig und zeigte in Mobile Games genügend Grafikleistung für ein flüssiges Spielerlebnis.

Zu kämpfen hatte das Gerät im Stresstest. Bereits nach kurzer Zeit wurde die Leistung gedrosselt, sodass nach 45 Minuten Dauerlast teilweise nur noch 52 Prozent der eigentlichen CPU-Leistung abrufbar waren. Im Alltag machte dieses "Thermal-Throttling" allerdings keinen spürbaren Unterschied.

HONOR Magic 5 Pro: Software

Das HONOR Magic 5 Pro läuft auf MagicOS 7.1, einem proprietären Android-System, das auf aktuellem Android 13 aufbaut. Obwohl noch Spuren der gemeinsamen Vergangenheit mit Huaweis EMUI zu finden sind, hat sich MagicOS losgelöst und unterscheidet sich nun in einigen Aspekten. Relevantester Unterschied ist die vollständige Unterstützung der Google-Apps-Suite.

HONORs Update-Politik hat sich in den letzten Jahren den großen Smartphone-Marken angenähert. Demnach wird das HONOR Magic 5 Pro insgesamt drei OS-Updates und fünf Jahre Sicherheits-Patches bekommen. Beim Verteilen der Sicherheits-Updates hinkt HONOR allerdings noch ein wenig hinterher, sodass meist erst im Folgemonat der Patch des vergangenen Monats ausgeliefert wird.

MagicOS 7.1 ist trotz seiner vielfältigen UI-Erweiterungen übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet. Nutzer von Huaweis EMUI werden sich besonders schnell zurechtfinden. Einige der bemerkenswertesten Merkmale von MagicOS sind der hauseigene Sprachassistent "YOYO", die Funktion "Magischer Text", womit sich Text aus Bildern und Dokumenten extrahieren lässt und die zahlreichen Anpassungsoptionen in Bezug auf Schriftarten, App-Icons und Hintergründen.

HONOR Magic 5 Pro: Konnektivität

Das HONOR Magic 5 Pro überzeugt durch eine breite Palette aktueller Konnektivitätsstandards mit Wi-Fi 7, Bluetooth 5.2, NFC und Dual-SIM 5G.

Für Mobilfunkverbindungen bietet es eine weitreichende Frequenzabdeckung bis zum sub-6GHz-Bereich. Eine Kompatibilität mit den schnelleren 5G-mmWave-Netzen fehlt jedoch. Die Empfangsleistung und Sprachqualität bei Telefonaten sind in beide Richtungen hervorragend. Außerdem werden Sprachanrufe über mobile Daten und WiFi (VoLTE & VoWiFi) unterstützt, was im Telekom-Netz ohne Probleme funktionierte.

Die Funktion "AI Privacy Call" des HONOR Magic 5 Pro verbessert die Privatsphäre, indem Telefonate nicht von Außenstehenden mitgehört werden können. Eingeführt wurde der "AI Privacy Call" bereits mit dem HONOR Magic 4 Pro, wo er allerdings nicht ganz reibungslos funktionierte. Mit dem HONOR Magic 5 Pro wurde die Funktion zwar weiter verbessert, in unmittelbarer Nähe kann man trotzdem noch Telefonate belauschen.

Im gängigen WLAN-Frequenzbereich bei 2,4 und 5 GHz hat das HONOR Magic 5 Pro eine starke Verbindungsleistung und hohe Datenraten gezeigt. Allerdings scheint es keine Unterstützung für den 6 GHz-Bereich zu geben, denn zu diesem wollte sich das Smartphone nicht verbinden.

Zum Navigieren greift das Smartphone auf die Satellitensysteme GPS, Glonass, Beidou und Galileo zurück, was in einer schnellen und genauen Standortbestimmung resultiert. Der eingebaute E-Kompass sorgt zudem für eine präzise Ausrichtung.

HONOR Magic 5 Pro: Fingerabdruckscanner und Gesichtserkennung

Neben den klassischen Entsperrmethoden lässt sich das HONOR Magic 5 Pro auch biometrisch entsperren. Eine Option ist der optische Fingerabdruckscanner, der sich unsichtbar unter dem Display versteckt. Obwohl das HONOR Magic 4 Pro hier noch einen höherwertigen Qualcomm 3D Sonic Sensor verwendete, konnte ich das HONOR Magic 5 Pro immer zuverlässig und schnell entsperren.

Eine weitere Option ist die 3D-Gesichtsentsperrung, die ebenso effizient funktioniert. Nach der einmaligen Einrichtung entsperrt die Gesichtserkennung das Smartphone selbst unter schlechten Lichtbedingungen zuverlässig.

HONOR Magic 5 Pro: Audio

Das HONOR Magic 5 Pro liefert in Sachen Klangqualität eine herausragende Leistung. Es verfügt über eines der lautesten Lautsprechersysteme, die in einem Smartphone zu finden sind.

Mit einem Stereo-Setup, bestehend aus zwei Lautsprechern – einem oben und einem unten –, liefert es eine außerordentlich gute Audioqualität, die durch DTS:X Ultra-Sound weiter verbessert wird. Die beiden Lautsprecher sind perfekt ausbalanciert und liefern einen beeindruckenden Klang mit hervorragender Stimmwiedergabe und ausreichendem Bass.

Für die Nutzer von Bluetooth-Kopfhörern bietet das HONOR Magic 5 Pro zusätzlichen Mehrwert. Es unterstützt die nahezu verlustfreien Audio-Codecs LDAC und aptX (HD), die das Hörerlebnis zusätzlich steigern.

HONOR Magic 5 Pro: Akku

Der Akku des HONOR Magic 5 Pro hat eine beachtliche Größe von 5.100 mAh und ist damit nochmal ein gutes Stück größer als der 4.600 mAh Akku des HONOR Magic 4 Pro. Hinzu kommt, dass der Snapdragon 8 Gen 2 deutlich effizienter arbeitet, als der Snapdragon 8 Gen 1 des Vorgängers.

Diese positiven Veränderungen resultieren in einer beeindruckenden Akkulaufzeit: In der Regel musste ich das Smartphone nur alle zwei Tage aufladen. Vielnutzer (Games und Streaming) laden ungefähr alle 1 bis 1 1/2 Tage. Obwohl die Ladeleistung von 100 Watt auf 66 Watt für kabelgebundenes und 50 Watt für kabelloses Laden reduziert wurde, bleibt das Aufladen des Geräts dennoch angenehm schnell.

Innerhalb von nur 15 Minuten lädt das Smartphone bereits zur Hälfte auf, und in 45 Minuten ist der Akku komplett geladen. Im Vergleich dauert ein kompletter Ladevorgang des HONOR Magic 4 Pro nur 30 Minuten. Das ist zwar 15 Minuten weniger, im Alltag gestört hat mich die minimal längere Ladezeit des HONOR Magic 5 Pro allerdings nicht. Umgekehrtes Laden wird ebenfalls unterstützt und kann in den Einstellungen aktiviert werden.

HONOR Magic 5 Pro: Kamera

Das Highlight des HONOR Magic 5 Pro ist seine Kamera, die HONOR treffend als das "Auge der Muse" bezeichnet. Das Kamerasystem setzt sich aus den folgenden Sensoren zusammen:

• 50 MP Sony IMX878 Hauptkamera | f/1.6 Blende, 1/1.12" Sensorgröße und 1.4 μm Pixelgröße
• 50 MP OV64B Ultraweitwinkelkamera | f/2.0 Blende, 1/2.5" Sensorgröße und 122° Ultraweitwinkel
• 50 MP Sony IMX858 Persikopkamera | f/3.0 Blende, 1/2.51" Sensorgröße, 0.64 μm Pixelgröße, 3,5-fach optischer Zoom, 100-fach digitaler Zoom, OIS

Im Vergleich zum Vorgängermodell hat HONOR einige wesentliche Verbesserungen an der Hauptkamera des Magic 5 Pro vorgenommen. Der maßgeschneiderte Sony IMX878-Sensor mit seiner großen f/1.6 Blende sorgt für ausgezeichnete Lichtaufnahmefähigkeiten und wird jetzt auch optisch stabilisiert (OIS), was eine deutliche Verbesserung darstellt.

Die Kameraausstattung beinhaltet außerdem ein 8x8 dToF-Laserfokussystem, das für den Autofokus und die Tiefenkartierung zuständig ist. Zudem wurde ein Single-LED-Blitz, ein Flimmersensor und ein Multispektrum-Farbsensor integriert.

Hauptkamera

Die Hauptkamera des HONOR Magic 5 Pro zählt zweifellos zu den besten Smartphone-Kameras, die derzeit erhältlich sind. Besonders beeindruckend an den Fotos, die das HONOR Magic 5 Pro aufnimmt, ist die fortschrittliche Bildverarbeitung. Dem Smartphone gelingt es, selbst feine Details bravourös darzustellen - eine Aufgabe, bei der viele Kameras mit kleineren Quad-Bayer-Sensoren oft scheitern.

Die Farbwiedergabe ist realistisch, und der Weißabgleich nahezu fehlerfrei. Der Kontrast ist in allen Bildern hoch und der Dynamikbereich ist gut ausbalanciert. Hier eine Auswahl von Testaufnahmen, die ich in unterschiedlichen Szenarien aufgenommen habe:

Auch unter schwierigen Lichtbedingungen bleibt die Aufnahmequalität der Hauptkamera auf einem sehr guten Niveau. Wird es der Kamera zu dunkel, schaltet sie automatisch einen Nachtmodus hinzu, der sich vom manuell in der App wählbaren Nachtmodus allerdings nicht unterscheidet. Die Testaufnahmen wurden bei abendlicher Dämmerung und bei Nacht aufgenommen:

Trotz der schwierigen Bedingungen bleiben die Details der Bilder scharf, die Farben realistisch und das Bildrauschen minimal. Je nach Situation kann der Nachtmodus dazu führen, dass Fotos zu sehr künstlich beleuchtet werden und an Realitätsnähe verlieren.

Periskopkamera

Die Periskopkamera des HONOR Magic 5 Pro bietet optischen Zoom bis zum 3,5-fachen und digitalen Zoom bis zum 100-fachen. Bis zu einer Zoomstufe von 3,5-fach sind die Ergebnisse beeindruckend, mit hoher Detailgenauigkeit, korrekter Farbgebung und Belichtung. Durch die Brennweite kann es vorkommen, dass Details etwas unscharf erscheinen, wenn man das Objektiv über den 2-fachen Zoom hinaus näher an das Motiv heranführt.

Nach der 3,5-fachen Vergrößerung nimmt die Qualität der Aufnahmen langsam ab und übersteigt bei 10-facher Vergrößerung die Grenze, ab der man noch von guter Bildqualität sprechen kann. Die 50-fache oder 100-fache Vergrößerung ist zwar eine nette Spielerei, dabei bleibt es aber auch. Hier kann das HONOR Magic 5 Pro nicht mit den Zoomfähigkeiten eines Samsung Galaxy S23 Ultra mithalten.

Ultraweitwinkelkamera

Die Ultraweitwinkelkamera des HONOR Magic 5 Pro überzeugt ebenfalls. Die Schärfe der Fotos ist gut ausbalanciert und die Ecken sind gut korrigiert. Bildrauschen ist kaum wahrnehmbar, während die Farben lebendig und lebensecht erscheinen. Der Kontrast könnte etwas stärker sein, aber der Dynamikbereich ist insgesamt bemerkenswert.

Ein weiteres Feature der Ultraweitwinkelkamera ist der Super-Makro-Modus, der automatisch durch die Kamera-App aktiviert wird, sofern er benötigt wird. Der Wechsel funktioniert mehr oder weniger zuverlässig, lässt sich aber auch manuell auslösen. Der Modus bietet 1-fachen und 2-fachen Zoom, allerdings wird bei der 2-fach-Option nur künstlich hochskaliert, was die Gesamtqualität der Fotos beeinträchtigt.

Die Makroaufnahmen sind ansprechend. Sie bieten eine detaillierte und scharfe Bildmitte mit einem guten Kontrast und einem üppigen Dynamikbereich.

Frontkamera

Die Frontkamera ist mit einem 12-MP-Sensor ausgestattet, der über ein 18-mm-Weitwinkelobjektiv mit einer Blende von f/2,4 verfügt. Wie bei vielen Frontkameras in Smartphones üblich, ist der Fokus fixiert.

Es stehen allerdings drei Brennweiten zur Auswahl, die den Aufnahmewinkel entsprechend 18 mm, 21 mm und 26 mm korrigieren. Die beste Qualität liefert der 18-mm-Modus mit hoher Detailauflösungen, großartiger Schärfe und natürlicher Motivwiedergabe. In den beiden anderen Modi verlieren die Fotos durch die Skalierung etwas an Schärfe.

Video

Das HONOR Magic 5 Pro bietet vielfältige Videofunktionen, die im Allgemeinen gute Ergebnisse liefern. Alle Kameras ermöglichen die Aufnahme von Videos mit einer Auflösung von bis zu 4K. Die Hauptkamera und die Periskopkamera unterstützen 4K-Videos mit einer Bildrate von 60 Bildern-pro-Sekunde.

Die mit der Hauptkamera aufgenommenen 4K-Videos zeichnen sich durch viele Details, hervorragende Schärfe, naturgetreue Farben und einen guten Dynamikbereich aus. Bei schlechten Lichtverhältnissen kann es zwar zu leichtem Rauschen kommen, der spezielle Nachtmodus für Videos kann hier jedoch Abhilfe schaffen. Er erweitert den Dynamikumfang, verbessert die Farbwiedergabe und reduziert das Rauschen, allerdings auf Kosten der Auflösung, die in diesem Modus auf 1080p bei 30 Bildern-pro-Sekunde reduziert wird.

Die Periskopkamera ermöglicht es, Videos mit einer 4- bis 10-fachen Vergrößerung aufzunehmen. Die Qualität der Videos hängt jedoch stark von der gewählten Vergrößerung ab. Bei einer 4-fachen Vergrößerung sind die Videos noch gut, mit einer angemessenen Detailgenauigkeit und einem guten Kontrast. Schlechter sieht es bei einer 10-fachen Vergrößerung aus. Hier verliert das Bild deutlich an Details.

Videos, die mit der Ultraweitwinkelkamera aufgenommen werden, können ebenfalls überzeugen. Allerdings ist die Auflösung auf 4K mit einer Bildrate von 30 Bildern-pro-Sekunde begrenzt. Die Frontkamera bietet zusätzlich die Unterstützung von 1080p-Videos mit einer Bildrate von 60 Bildern-pro-Sekunde. Dieses vielseitige Videoset macht das HONOR Magic 5 Pro zu einer ausgezeichneten Wahl für alle, die gerne hochwertige Videos mit ihrem Smartphone aufnehmen möchten.

Videofunktionen

Zum Abschluss ist zu erwähnen, dass das Honor Magic 5 Pro auch einige bemerkenswerte Videofunktionen bietet. Ein Highlight ist der "Film-Modus", der spezielle filmische Funktionen für Videoaufnahmen bereitstellt. In diesem Modus wird das Seitenverhältnis von 16:9 auf 21:9 erweitert, um einen cineastischen Look zu erzeugen. Er bietet außerdem einen Zeitlupeneffekt, ermöglicht 4K-HDR-Aufnahmen und stellt vorgefertigte Look-Up-Tabellen (LUTs) zur Verfügung, um die Farbgebung des Videos zu beeinflussen.

Zusätzlich zum Film-Modus gibt es auch einen "LOG-Modus". Dieser Modus nimmt Videos in 10-Bit bei einer Auflösung von 4K und Bildraten von 24, 30 oder 60 Bildern pro Sekunde auf. Der LOG-Modus ist besonders nützlich für Videofilmer, die eine größere Flexibilität bei der Nachbearbeitung ihrer Aufnahmen wünschen, da er einen größeren Dynamikbereich und mehr Details in den Schatten und Lichtern beibehält.