Test: JIMMY HW8 Pro
Egal ob Wischsauger, Saugwischer oder Hartbodenreiniger – wie man dieses Gerät auch nennen mag, es hat ein Ziel: Saugen und Wischen in einem Arbeitsschritt gleichzeitig zu erledigen.
Der JIMMY HW8 Pro ist der erste Wischsauger der chinesischen Haushaltsmarke JIMMY, die durch Akkusauger mit guter Preis-Leistung in den vergangenen Jahren Bekanntheit erlangte. Leistungsmerkmale des JIMMY Wischsaugers sind:
- Eine 300W Leistung mit 15.000 Pa Saugkraft
- Ein austauschbarer 3000 mAh Akku mit bis zu 35 Minuten Laufzeit
- Eine präzise Wasserverteilung mittels Sprühfunktion
- Ein Zwei-Tanksystem mit Frisch- und Schmutzwassertank
- Eine LED-(Akku, Saugstufe, Fehler)-Anzeige
- Eine Selbstreinigungsfunktion
JIMMY HW8 Pro: Design und Verarbeitung
Wer die Akkusauger von JIMMY kennt, der wird auch den JIMMY HW8 Pro der Marke direkt zuordnen können. Typisch für JIMMY ist das Design eher futuristisch als dezent. Auffällig ist der Kunststoff im glänzenden Metallic-Look und das lilafarbene Saugrohr. Die gleichen Farben hat man schon bei vielen anderen JIMMY Akkusaugern (z.B. JIMMY JV85 Pro) verwendet.
Das Gewicht ist ordentlich und liegt mit leeren Wassertanks bereits bei 5,43 kg. Sind die Tanks voll, kommt man sogar auf fast 6 kg. Die Verarbeitungsqualität ist gut, wenn auch der viele Kunststoff keinen sonderlich hochwertigen Eindruck hinterlässt.
JIMMY HW8 Pro: Aufbau und Funktionsweise
Der Aufbau des Wischsaugers unterscheidet sich vom klassischen Akkusauger. Beim Akkusauger befinden sich Motor und Staubbehälter meist oben in Griffnähe. Hier spielt sich alles weiter unten ab. Dort hätten wir einmal einen Wassertank für sauberes Wasser (0,45 Liter) und auf der gegenüberliegenden Seite einen Tank, in dem das schmutzige, aufgesaugte Wasser (0,35 Liter) landet. Ein Filter im Schmutzwassertank verhindert, dass dort grober Schmutz wie Haare oder Staub hineingelangen. Zum Reinigen lassen sich beide Tanks entfernen.
Vorne über dem Schmutztank befindet sich das OLED-Display. Darüber behalten wir den Akkustand, den Reinigungsmodus und Fehlercodes im Blick. Das lilafarbene Saugrohr geht schließlich in den angewinkelten Handgriff über. Beim Umgreifen befinden sich in Daumennähe die Einschalttaste und die Saugstufentaste. Auf Knopfdruck kann man zwischen zwei Saugstufen (bis 15.000 Pa Saugkraft) wechseln. In der Nähe des Zeigefingers haben wir den „Abzug“ für die Sprühdüse, worüber wir die Wasserabgabe kontrollieren können.
JIMMY HW8 Pro: Praxistest
Startklar in wenigen Handgriffen
Schauen wir uns als Nächstes an, wie sich der JIMMY HW8 Pro in der Praxis schlägt. Getestet wurde der Wischsauger auf Fliesen und Laminat. Lässt man die Soft-Walze trocken, könnte der Wischsauger theoretisch auch zum Saugen von Teppichen genutzt werden. Erfahrungsgemäß funktioniert eine Soft-Walze auf Teppichen allerdings nicht ganz so gut wie eine Bürstenwalze.
Bereit zum Wischen ist der Wischsauger nach nur wenigen Handgriffen. Den Frischwasserbehälter befüllen, anschließend einstecken und schon kann es losgehen. Dass der Tank richtig sitzt, macht sich durch ein hörbares Einrasten bemerkbar. Neben klarem Wasser lassen sich auch Reinigungszusätze ins Wasser füllen. Trotzdem sollte man bei der Wahl des Putzmittels vorsichtig sein, weil die feine Sprühdüse leicht verkleben kann. Umso erfreulicher ist es, dass JIMMY eine 500-ml-Flasche mit Reinigungsmittel in den Lieferumfang gepackt hat.
Gute Wischleistung
Zum Loswischen müssen wir jetzt nur noch die Einschalttaste betätigen. Schon beginnt sich die Soft-Walze zu drehen. Automatisch wird die rotierende Soft-Walze nicht benässt. Wasser wird nur dann abgegeben, wenn wir den Sprühabzug betätigen. Dann schießt ein feiner Wasserstrahl aus der Sprühdüse, der breitflächig vor dem Wischer landet.
Wie gut oder schlecht man das findet, ist Geschmackssache. Die Wasserabgabe per Sprühkopf ist an sich gut, weil man so selbst entscheiden kann, wie viel Wasser auf den Boden gelangt. Gerade bei hartnäckigem Schmutz kann das von Vorteil sein. Allerdings schießt der Sprühstrahl teilweise so weit nach vorne, dass nicht nur der Boden, sondern auch Wände, Fußleisten, Möbel und Co. Wasserspritzer abbekommen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Das hohe Gesamtgewicht des Wischsaugers sorgt für eine stabile Bodenlage mit angenehmer Wendigkeit. Man spürt regelrecht, wie der Wischsauger durch den hohen Ansaugdruck und die rotierende Bürste vorangetrieben wird. Das Kopfgelenk des Wischkopfs lässt sich ohne viel Kraftaufwendung manövrieren. Schwierig wird es allerdings in Ecken und unter Möbeln, wo sich in der Regel häufiger mal Schmutz ansammelt. Bauformbedingt stößt der JIMMY HW8 Pro dort an seine Grenzen.
Schmutz und Flecken entfernt der JIMMY HW8 Pro ziemlich gut. Soßen- oder Wasserflecken in der Küche bekommt man meistens schon mit einem Wisch entfernt. Aber auch hartnäckige Flecken lassen sich mit dem Wischsauger problemlos entfernen. Möchte man eine kurze Wischpause einlegen, dann kann man den Wischsauger einfach in aufrechter Position parken. Der JIMMY HW8 Pro ist nämlich im Gegensatz zu vielen Akkusaugern selbststehend.
Praktische Selbstreinigung
Ein praktisches Zusatz-Feature ist die Selbstreinigung der Soft-Walze, die einem das händische Auswringen erspart. Hierfür stellen wir den Wischsauger einfach in die Ladestation und drücken die Saugstufentaste für 3 Sekunden. Anschließend schießt Frischwasser aus der Sprühdüse, das sicher in der Auffangschale der Ladestation landet, von der rotierenden Soft-Walze aufgefangen wird und schließlich in den Schmutztank befördert wird.
Ganz ohne eigenes Zutun geht es dann aber doch nicht. Beide Wasserbehälter sollte man nach jedem Putzen entnehmen und ausspülen. Auch den Schmutzfilter sollte man unbedingt von Haaren und Flusen befreien. Ansonsten kann es sehr schnell anfangen zu müffeln. Ist die Soft-Walze nach der Selbstreinigung trotzdem noch verschmutzt, was im Test übrigens kaum vorgekommen ist, lässt sich diese mit einem Klick aus dem Wischkopf herausnehmen.
Mäßige Akkulaufzeit
Ein Kritikpunkt des JIMMY HW8 Pro ist die mäßige Akkulaufzeit. Meine 75 m² Wohnung konnte ich mit einer Akkuladung gerade so komplett wischen. Auf normaler Saugstufe hält der Akku ungefähr 30 Minuten. Auf hoher Saugstufe sind es dann nur noch 10 Minuten. Je nachdem, wie oft man die Saugstufe während des Putzvorgangs ändert, pendelt man bei ungefähr 20 Minuten Akkulaufzeit.
Wer eine größere Wohnfläche besitzt, kommt um einen Ersatzakku (Link) kaum herum. Ein solcher Ersatzakku ist mit gut 80 Euro zwar nicht gerade billig, erspart einem aber in Etappen zu putzen. Die Ladezeit von ca. 5 Stunden ist dabei nicht zu unterschätzen. Geladen wird der Wischsauger über die im Lieferumfang enthaltene Ladestation.