Jya Fjord & Fjord Pro
Wer sich die norwegischen Fjorde vorstellt, denkt garantiert an kristallklares Wasser, Natur pur und ganz viel saubere Luft zum Durchatmen. Das muss sich wohl auch das Team von Jya bei der Namensgebung des Jya Fjord und Fjord Pro gedacht haben.
Mit Norwegen hat die schwer auszusprechende Marke reichlich wenig zu tun. Genauer handelt es sich um eine Untermarke von Smartmi, einem in China ansässigen Unternehmen, das vor allem für Luftreiniger und Ventilatoren bekannt ist und unter anderem auch für Xiaomi produziert.
Wie sich der Jya Fjord vom Jya Fjord Pro unterscheidet, kannst du der folgenden Tabelle entnehmen.
Modell | Jya Fjord | Jya Fjord Pro |
CADR | 450 m³/h | 550 m³/h |
Fläche | 31 - 54 m² | 39 - 66 m² |
Filter | 1. HEPA 13 2. Jya NanoGuard 3. Aktivkohlefilter 4. UV-C Desinfektion | 1. HEPA 13 2. Jya NanoGuard 3. Aktivkohlefilter |
Lautstärke | 18,8 - 66 dB(A) | 34 - 64 dB(A) |
Sensoren | Partikel, Gas, Temperatur & Feuchtigkeit | Partikel, Gas, Temperatur & Feuchtigkeit |
Display | OLED-Touchdisplay | OLED-Touchdisplay |
App | Smartmi Link | Smartmi Link |
Smart Home | HomeKit, Alexa, Assistant | HomeKit, Alexa, Assistant |
Nennleistung | 48W | 65W |
Maße | 29 x 26 x 53,5 cm | 31 x 30 x 71,6 cm |
Gewicht | 6,5 kg | 10,3 kg |
Unboxing
Starten wir in den Test. Der Jya Fjord wird gut und sicher verpackt geliefert. Bereits beim Öffnen des Kartons wird man von der Kurzanleitung begrüßt, die man einfach auf den Klappdeckel gedruckt hat. Fehler bei der Inbetriebnahme sollten so gar nicht erst passieren können.
Zusätzlich ist eine ausführliche Bedienungsanleitung im Lieferumfang enthalten. Im Übrigen enthält der Lieferumfang ein abnehmbares Netzteil (24V 2.2A). Mehr ist nicht enthalten, braucht es für die Verwendung aber auch nicht.
High-End Design
Luftreiniger sind in den meisten Fällen keine Schmuckstücke, die man gerne zur Schau stellt. Häufig in wuchtige Gehäuse verpackt, nehmen Luftreiniger viel Platz ein und sind optisch oftmals ein Dorn im Auge. Jya schlägt – zumindest was das Design betrifft – einen etwas anderen Weg ein. Ästhetik spielt bei den Produkten von Jya eine wichtige Rolle. Das zeigen auch die zahlreichen Design-Awards, die der Jya Fjord bereits für sich beanspruchen konnte.
Eleganz beginnt bereits bei der Farbgebung. Statt herkömmlichem Weiß hat man sich für die Farbe „Space Gray“ entschieden, die dem Luftreiniger einen hochwertigen, metallenen Look verleiht und sehr gut zu verschiedenen Einrichtungsstilen passt.
Das Gehäuse des Jya Fjord (Größe: 29 x 26 x 53,5 cm, Gewicht: 6,5 kg) besteht größtenteils aus Kunststoff. Statt typischer Ansaugschlitze setzt man auf eine perforierte Gehäusefront und Rückseite, worüber die Umgebungsluft eingesaugt wird. Zu den Seiten hin ist das Gehäuse geschlossen.
Der Deckel bzw. Luftauslass des Jya Fjord lässt sich über seitliche Griffe abnehmen. So erhält man Zugriff auf den Filter im Inneren, der sich schnell und einfach herausnehmen lässt. Der Deckel selbst ist auf der Vorderseite mit einem OLED-Touchdisplay ausgestattet. Darüber ist der Jya Fjord aus nächster Nähe bedienbar. Auf der Rückseite befinden sich die Einschalttaste und die Kontaktpunkte der Sensorik (Partikelsensor, Gassensor sowie Temperatur- und Feuchtigkeitssensor).
Kaum sichtbare Rollen auf der Unterseite machen den Luftreiniger im Raum manövrierbar. Die Rollen laufen angenehm sauber und omnidirektional, also in alle Richtungen. Der 24V Stromeingang befindet sich rückseitig unten. An der Verarbeitungsqualität des Jya Fjord gibt es nichts auszusetzen.
Inbetriebnahme, Bedienung und App
Die Inbetriebnahme des Jya Fjord ist vollkommen unkompliziert. Den Luftreiniger mit 20 cm Abstand zu anderen Objekten platzieren. Stecker rein, Einschalttaste auf der Rückseite drücken und schon legt der Luftreiniger los.
OLED-Touchdisplay
Über das OLED-Display behält man die PM 2,5, TVOC und PM 10 Werte im Blick, die im automatischen Wechsel angezeigt werden. Anhand der Farben Grün, Gelb, Orange und Rot erkennt man die derzeitige Luftqualität, bezogen auf die einzelnen Messwerte. Der PM 2.5 Wert ist zusätzlich in µg/m² angegeben.
Per Wischgeste lässt sich das Display des Jya Fjord bedienen. Das funktioniert präzise und schnell. Mit einem Wisch nach rechts gelangen wir zur Auswahl der insgesamt vier Luftreinigungsmodi. Zur Auswahl stehen die Modi „Schlafen“, „Automatisch“, „Gesundheit“ und „Turbo“.
Ein weiterer Wisch und wir erhalten einen Überblick zur Restlebenszeit des Filters in Prozent. Den Status des Filters können wir dort auch resetten.
Weitere Einstellungsmöglichkeiten, die wir über das OLED-Touchdisplay vornehmen können, umfassen das WLAN (Reset), die Displayhelligkeit und den UV-Filter, der sich ein- und ausschalten lässt. Wischen wir ganz nach links, zeigt der Jya Fjord die aktuelle Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit an.
Smartmi Link App
Den Jya Fjord remote, also aus der Ferne zu bedienen, ist ebenfalls möglich. Hierfür müssen wir uns die „Smartmi Link App“ über Google Play (Link) oder den AppStore von Apple (Link) herunterladen.
Nutzer eines Android-Geräts müssen sich für die App-Einrichtung ein Smartmi Link Konto anlegen. Nutzer eines iOS-Geräts können den Jya Fjord auch als Gast einrichten.
Die Verbindung zwischen App und Luftreiniger wird per WLAN (2,4 GHz 802.11 b/g/n) hergestellt. Hierzu müssen die heimischen WLAN-Zugangsdaten mit der App geteilt werden, damit sich der Jya Fjord mit dem WLAN verbindet.
Die App bietet im Gegensatz zur reinen OLED-Bedienung einige Vorteile. Dazu zählen ein Timer, womit sich der Luftreiniger nach Zeitplan ein- und ausschalten lässt, eine Kindersicherung, die das Touchdisplay sperrt und eine Möglichkeit, den Tastenton zu deaktivieren, denn standardmäßig gibt der Luftreiniger bei jeder Aktion einen Signalton ab.
Ansonsten bietet die App alle Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten, die auch über das Touchdisplay bereitstehen.
Praktisch ist der Modus „Handbuch“, der vermutlich einem Übersetzungsfehler zum Opfer gefallen ist und eigentlich „Manuell“ heißen sollte. Hierüber können wir die Reinigungsleistung anhand der Raumfläche in m² festlegen. Stufenlos wählbar sind Raumflächen von 2 m² bis 54 m².
Die Raumluftqualität wird farblich und in den Bewertungsskalen „Sehr gut“, „Gut“, „Mittel“ und „Schlecht“ angezeigt.
Für TVOC und PM 2.5 wird außerdem ein Verlauf erzeugt, der die Messdaten nach Tag, Woche und Monat filtert. Komischerweise gibt es für PM 10 keine Verlaufsansicht.
Google Home, Apple HomeKit und Alexa
Neben der Smartmi Link App lässt sich der Jya Fjord mit Google Home, Apple HomeKit und Amazons Alexa verknüpfen. Im Test hat die Verknüpfung mit Google Home und Alexa auf Anhieb funktioniert. Hierfür wird allerdings ein Smartmi Link App Konto benötigt.
Filtern, Reinigen und Überwachen
„NanoGuard“-Filter
Beim Filtern der Luft setzt der Jya Fjord auf ein 4-Filter-System, wohingegen der Jya Fjord Pro in 3-Stufen die Luft filtert bzw. reinigt. Beide Modelle verwenden an erster Stelle einen groben HEPA-Filter, der große Partikel wie Staub und Pollen aufhält. Auf zweiter Stufe befindet sich ein „NanoGuard“-Filter, der Partikel bis 0,1 µm stoppt. Gerüche und Gase werden durch einen Aktivkohlefilter beseitigt. Der vierte Filter des Jya Fjord ist der UV-Filter, dem wir weiter unten einen eigenen Abschnitt gewidmet haben.
Die Lebensdauer eines Filters beginnt bei 300 Tagen. Über das Touchdisplay oder die App, bekommt man die Restlebenszeit des Filters angezeigt. Nach dreiwöchigem Tagesbetrieb und meist sehr guter Luftqualität empfiehlt uns der Jya Fjord den Filter in 283 Tagen zu wechseln. Man kann also davon ausgehen, dass der Filter auch länger als 300 Tage halten kann, bei schlechter Luftqualität aber auch eine geringere Lebenszeit möglich ist. Ersatzfilter sind im offiziellen Jya Shop für 59 Euro (Link) erhältlich.
CADR, Sensorik und Lautstärke
Der Jya Fjord hat eine CADR (Clean Air Delivery Rate) von 450 m³/h und eignet sich für Räume mit bis zu 54 m² Fläche. Der etwas größere Jya Fjord Pro hat eine CADR von 550 m³/h und reinigt damit bis zu 66 m².
Eine umfangreiche Sensorik, bestehend aus einem Partikelsensor, einem Gassensor und einem Temperatur- bzw. Feuchtigkeitssensor überwacht ständig die Luftqualität.
Die Lautstärke bewegt sich je nach Reinigungsstufe zwischen 18,8 dB(A) im Schlafmodus und bis zu 66 dB(A) auf höchster Stufe. Im Schlafmodus oder auf niedriger Stufe ist die Lautstärke derart gering, dass man lediglich ein ganz leises Surren wahrnimmt, das nach kurzer Zeit völlig untergeht. Bei laufendem Gerät zu schlafen, ist also ohne Probleme möglich.
Im Test wurde der Jya Fjord die meiste Zeit im Automatikmodus betrieben. Anhand der Messdaten entscheidet der Jya Fjord (Pro) automatisch, wann die Reinigungsleistung erhöht werden muss. Sofern ohne Testlabor nachvollziehbar funktioniert das zuverlässig.
Bei geöffnetem Fenster stieg der angezeigte Feinstaubanteil im Raum und der Jya Fjord erhöhte die Leistung. Gleiches Bild beim Kochen. Hier stieg der TVOC, der wiederum die Leistung des Luftreinigers erhöhte.
UV-Sterilisation
Wesentlicher Unterschied des Jya Fjord zum Jya Fjord Pro ist die UV-Sterilisation, die zusätzlich Viren und Bakterien zu 99,95% aus der Luft entfernt. Auch Coronaviren haben hier theoretisch keine Chance! Wie gut der UV-Filter des Jya Fjord in der Praxis funktioniert, lässt sich unter den hiesigen Testbedingungen nicht nachvollziehen.
Man riecht nichts, man schmeckt nichts und man sieht nichts! Vertrauen wir mal darauf, dass der UV-Filter so funktioniert, wie von Jya vorgesehen.
Mehr Informationen zur Marke: https://eu.jyalife.com/
Beate
Hallo und vielen Dank für den Review. Ihr habt mir bei meiner Entscheidung schon sehr viel weitergeholfen. Werdet ihr zum Fjord Pro auch noch einen Bericht online stellen? Bin mir aktuell noch uneins, welchen ich nehmen sollte.