MBrush / PrinCube Test – Mobiler Mini Drucker

Aktualisiert von Timo Altmeyer am 7. Oktober 2024

Überall und zu jeder Zeit, egal welche Oberfläche mit Logos, Emojis und Texten bedrucken. Das verspricht der handgeführte Farbdrucker des Unternehmens „TheGodThings“. Bekannt wurde das Gadget als „PrinCube“. Wir haben uns den baugleichen MBrush besorgt und nachgesehen, was der weltkleinste Farbdrucker tatsächlich draufhat.

6.3

Unsere Bewertung
MBrush / PrinCube The World's Smallest Mobile Color Printer

Einleitung: MBrush / PrinCube

Im Oktober 2019 ist auf der Crowdfunding Plattform Indiegogo der PrinCube aufgetaucht. Innerhalb von nur 20 Minuten war das Projekt finanziert und konnte bis heute mehr als 4 Millionen Euro sammeln. Erste Backer haben ihren PrinCube bereits im Dezember erhalten. Aktuell wird die zweite Charge an die fast 30.000 Backer verteilt.

Neben dem PrinCube gibt es noch den baugleichen MBrush. Selbst die Verpackung ist bis auf den Produktnamen identisch.

Design und Funktionsweise

MBrush Lieferumfang

Sowohl in der Größe, als auch im Gewicht, ist der MBrush ein Winzling. Mit Maßen von 72 x 68 x 51 mm passt er perfekt in die Handfläche. Dort gehört er auch hin, denn zum Drucken muss der Drucker in die Hand genommen und über die zu bedruckende Oberfläche bewegt werden. Der Druckkopf wird also nicht durch den Drucker selbst, sondern vom Nutzer gesteuert.

MBrush Vorderseite

Die Orientierung erfolgt mit Hilfe eines optischen Sensors, der sich direkt neben dem Druckkopf befindet. Dadurch weiß der Drucker, wo er den Druck begonnen hat, ob er pausiert wurde und wann der Druck beendet ist. Für ein sauberes, unverzerrtes Resultat, werden unterschiedliche Ziehgeschwindigkeiten selbstverständlich berücksichtigt. Zwei gummierte Rollen sorgen dafür, dass der MBrush besser über Oberflächen gleitet.

MBrush Unterseite mit abgenommenem Deckel

Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt gut. Der Lieferumfang beinhaltet den Drucker, eine Farbpatrone, ein USB-C Kabel, einen Tattoo-Aufsatz und zwei Führungsstreifen.

Inbetriebnahme

Wie ein herkömmlicher Drucker, verlangt auch der MBrush eine Druckerpatrone. Passend sind so genannte Druckkopfpatronen vom Typ HP 62XL. Der Druckkopf ist also direkt mit dem Tintenbehälter verbunden und wird beim Wechsel ebenfalls mit ausgetauscht. Mit einer Patrone lassen sich laut dem Hersteller bis zu 400 DIN A4 Seiten bedrucken. Über die Verfügbarkeit der Patronen muss man sich keine Gedanken machen. Der Typ ist weit verbreitet und liegt preislich zwischen 15 und 45 Euro.

MBrush geöffnet mit Patroneneinschub

Die Druckerpatrone ist im Handumdrehen eingesetzt. Die durchsichtige Klappe des MBrush öffnen, Patrone einsetzen und die Klappe wieder schließen. Schon ist der mobile Drucker startklar.

MBrush Interface

Die Bedienung des MBrush erfolgt über ein Webinterface. Man benötigt keine App und muss auch keine Software herunterladen. Um das Webinterface aufzurufen, wird lediglich ein WLAN-fähiges Gerät mit Webbrowser benötigt. Für den Zugriff baut der MBrush ein eigenes WLAN auf, zu dem man verbinden muss. Ein QR-Code auf der Innenseite des Druckers leitet automatisch zum Webinterface weiter. Alternativ lässt sich das Webinterface über die lokale IP 192.168.44.1 aufrufen.

Das Interface gewinnt sicherlich keinen Designaward, ist aber übersichtlich aufgebaut. Die zahlreichen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten wirken auf den ersten Blick etwas überfordernd. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran. Die meisten der Einstellungsmöglichkeiten muss man für einen einfachen Druck gar nicht anrühren.

Zum Drucken muss man ein neues Projekt anlegen. Dem lassen sich Bilder, Texte oder Emojis hinzufügen. Die Bilder sollten sich allerdings bereits auf dem Smartphone befinden. Im WLAN des MBrush hat man nämlich keinen Internetzugriff. Sobald man das Projekt erstellt und den Druckbereich ausgewählt hat, kann man es per Knopfdruck an den Drucker übertragen. Projekte gehen übrigens nicht verloren. Ein Klick auf Save und das Projekt wird auf dem internen Speicher des MBrush gespeichert. Die Einstellungsmöglichkeiten sind umfänglich. Es gibt allgemeine Druckeinstellungen, Farbeinstellungen und Geräteeinstellungen, unter anderem zur Sicherheit des WLAN.

Drucken mit dem MBrush

Auf der Oberseite des MBrush befindet sich der Druckknopf. Drückt man diesen für eine Sekunde, schaltet der Drucker in den Kontrolldruckmodus. In diesem Modus werden lediglich Teststreifen (Cyan, Magenta und Gelb) gedruckt.

MBrush Druckerpatrone Typ HP 62XL

Um ein Projekt zu drucken, muss die Taste nur ganz kurz gedrückt werden. Seitlich der Taste befinden sich LEDs, die von Weiß auf Grün wechseln. Schon ist der Drucker bereit zum Druck. Jetzt den Drucker auf die zu bedruckende Oberfläche setzen und gleichmäßig von links nach rechts bewegen. Wer lieber von rechts nach links druckt, kann die Druckrichtung in den Einstellungen tauschen. Die Druckbreite beträgt 14 mm. In die Länge kann bis zu 1.3 m gedruckt werden.

Druckqualität

Mit dem MBrush zu drucken ist kein Kinderspiel und verlangt einiges an Übung! Die ersten Druckversuche waren entweder mit Streifen durchzogen, an den Rändern ausgefranst, verzerrt oder farblich verfälscht. Das Problem ist der Druckkopf, der trotz Abdeckung sehr schnell eintrocknet. Selbst zwischen zwei Druckvorgängen, kann es schon zum Eintrocknen kommen.

So sieht es aus, wenn man mit dem MBrush auf Papier druckt.
So sieht es aus, wenn man mit dem MBrush auf Papier druckt.

Um ein sauberes Ergebnis zu erhalten, sollte man vor jedem Druckvorgang den Druckkopf reinigen. Das funktioniert entweder mit dem Reinigungstool, das sich im abnehmbaren Deckel des Druckers befindet, oder mit einem leicht angefeuchteten Tuch. Bei hartnäckigen Fällen lohnt es sich, den Druckkopf für längere Zeit auf einem feuchten Tuch einzuweichen.

Die besten Ergebnisse erzielt man auf hellen, unbeschichteten Oberflächen, insbesondere auf Materialen wie Papier, Pappe und Holz. Auf dunklen Oberflächen kommt die Farbe nicht zur Geltung. Reflektierende Oberflächen verwirren den optischen Sensor, was meistens in einem verzerrten Druck endet. Außerdem sollte man unbedingt beachten, mit welcher Tinte man druckt. In der beiliegenden Druckerpatrone befindet sich wasserlösliche Farbe. Auf glatten, nicht aufnehmenden Oberflächen, zieht die Farbe nicht ein.

Das Drucken von Tattoos verlangt noch mehr Übung und nur in den seltensten Fällen bekommt man ein einigermaßen erkennbares Druckergebnis. Zwar liegt hierfür extra ein „Tattoo-Aufsatz“ bei, aber selbst dieser führt zu keinem besseren Resultat. Mehrschichtiges Drucken (Multi-line Photo Printing)  größerer Bilder wird unterstützt. Es ist aber sehr schwer, ein lückenloses Bild zu erzielen.

Akku

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Akku. Verbaut ist ein nicht austauschbarer 900 mAh Akku. Der MBrush lässt sich mit einem herkömmlichen 5V Smartphone-Ladegerät aufladen. Am Drucker befindet sich eine USB-C Buchse. Ein vollgeladener Akku genügt um 6 Stunden am Stück zu drucken. Im Standby hält der Akku bis zu einem Jahr, was wir aus zeitlichen Gründen allerdings nicht nachprüfen konnten. Geladen ist der Akku in ungefähr 2 Stunden.

MBrush / PrinCube

6.3

POSITIV

Handliches Design

Gute Verarbeitungsqualität

Verfügbarkeit der Druckerpatronen

Webinterface mit vielen Einstellungsmöglichkeiten

Logos, Emojis und Texte überall drucken

Langanhaltender Akku

NEGATIV

Schmales Druckbild

Druckkopf trocknet schnell ein

Stark schwankende Druckqualität

FAZIT

Der MBrush ist eine nette Spielerei, mehr aber auch nicht. Für ernsthafte Drucke eignet sich der Drucker nur bedingt, da in den meisten Fällen kein perfektes Druckergebnis erzielt wird.

Besonders frustrierend ist der schnell eintrocknende Druckkopf, den man vor jedem Druckvorgang unbedingt reinigen sollte.

PREISVERGLEICH

  • Günter Knott

    Den Drucker gekauft bis jetzt nicht zum laufen gebracht denn die IP Adresse scheint nicht zu gehen, aber woher bekommt man eine neue IP Adresse.

  • Habe schon lange einen bezahlbaren elektronischen Stempel gesucht und MBrush erfüllt diese Anforderung mit Preisen von aktuell weniger als 80 EUR inkl Tintenpatrone und Versand ganz klar. Bei mir funktioniert er auf Papier perfekt, nur eben ist er viel besser als alte Stempel, weil ich nun alle Motive mit einem Stempel abdecken kann. Auch die Qualität ist gegenüber konventionellen Stempeln um Welten besser und mehrfarbig geht da ja gar nicht. Absolut genial ist die Bedienung sowohl von PC Widnows / Linux / Mac als auch Smartphone / Tablet ohne App. Befriedigt vielleicht Designfreaks nicht, aber für alle anderen ist die Bedienung einfach und intuitiv. Ein Stempeldesign mit graphischen Elementen lässt sich leicht mit wenigen Klicks erstellen. Klare Kaufempfehlung als Stempel, solange man nicht die eierlegende Wollmilchsau sucht.

  • Habe den Drucker gekauft und muss nun leider enttäuscht feststellen das es keine wasserfeste Farbe dafür gibt.
    Zwar sollte es diese geben, aber irgendwie klappt es nicht.
    im Shop bestellt und dann stattdessen einen Drucker bekommen.
    In China überall ausverkauft.
    Auch gibt es den Drucker und MBrush für 99$ und von Princube für 200$.
    Egal wo ich gesucht habe, die angenlich wasserfeste Tinte ist nicht zu bekommen.
    Und bei MBrush steht auch nichts davon, sondern sort soll man vorher lackieren, etc… witzlos.
    Im großen und Ganzen komme ich mir schwer verarscht vor.

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