Nubia Z17 Lite Test – Das (fast) perfekte Smartphone um 200€!

Aktualisiert von Timo Altmeyer am 6. Oktober 2024

Das Nubia Z17 Lite ist ein randloses Mittelklasse-Smartphone der ZTE-Tochter „Nubia“, welches als „Lite“-Variante ergänzend zum, im Sommer 2017 erschienenen, Nubia Z17 veröffentlicht wurde. Wie sich das Smartphone schlägt, dazu mehr in diesem Testbericht!

8.2

Unsere Bewertung
Nubia Z17 Lite Test / Review

Vorwort: Nubia Z17 Lite

Auf dem hiesigen Markt sind Smartphones von Nubia eher unbekannt. Bekannter ist allerdings ZTE, ein weltweit führender Hersteller von Mobilgeräten, dem Nubia als Tochterunternehmen zugehörig ist. Die zuletzt erschienenen Nubia Smartphones überzeugten vor allem durch eine hervorragende Hardwareausstattung, eine gute Verarbeitungsqualität und ein überaus ansprechendes Design. Viele Smartphones des Herstellers sind jedoch hauptsächlich für den chinesischen Markt bestimmt. Auch das Nubia Z17 Lite ist bisher nur in China erschienen. Wie bereits das Vorgängermodell Nubia Z17 zeigte, ist aber auch durchaus mit einem globalen Start zu rechnen, weshalb wir das chinesische Modell mit internationaler ROM bereits vorab einem Test unterzogen haben.
Das Nubia Z17 Lite im Test - Erste Erfahrungen zum Smartphone

 

Design, Verarbeitung und Lieferumfang

Nubia legt beim Aussehen seiner Smartphones viel Wert auf ein edles und vor allem hervorstechendes Design. Genauso verhält es sich beim Nubia Z17 Lite. Das Smartphone ist im so genannten Unibody-Design gehalten. Gehäuserückseite und Gehäuserahmen sind aus einem Stück gefertigt und bilden eine Einheit. Das Gehäusematerial ist Aluminium. Erhältlich ist das Smartphone in den Farben Schwarz, Schwarz-Gold und Blau.

Nubia Z17 Lite Review - Von oben seitlich

Aufgebaut ist das Nubia Z17 Lite folgerndermaßen:

Mit der Frontseite begonnen, sticht bereits eine erste, optische Besonderheit ins Auge. Das Z17 Lite ist eines der wenigen Smartphones, dessen Display tatsächlich bis zum inneren Gehäuserand reicht und durch das zusätzliche Curved-Glass einen hervorragenden bezel-less Look hinterlässt. Unterhalb des 5.5 Zoll großen Displays hat Nubia 3 kapazitive Bedientasten platziert. Mittig befindet sich eine kreisrunde Home-Taste, die im markanten Rot erstrahlt. Diese dient gleichzeitig als Benachrichtigungs-LED und leuchtet bei eingehenden Benachrichtigungen pulsierend rot. Die links und rechts daneben befindlichen Bedientasten leuchten bei Betätigung ebenfalls rot auf. Oberhalb des Displays ist mittig die Ohrmuschel platziert. Links daneben hat Nubia die 16 Megapixel Frontkamera untergebracht.

Nubia Z17 Lite Review - Frontseite

Gehäuserahmen und Gehäuserückseite bilden wie bereits erwähnt eine Einheit und sind zumindest bei unserem Testexemplar im matten Schwarz gehalten. Die Haptik fällt positiv aus, auch wenn das Smartphone etwas rutschig in der Hand liegt. Rechterhand des Gehäuserahmens befinden sich die Power-Taste und die Lautstärkewippe. Linkerhand der SIM-Slot, der mit zwei Nano-SIM-Karten bestückt werden kann. Auf eine 3.5 mm Klinken-Audiobuchse verzichtet Nubia. Ein entsprechender Adapter 3.5 mm Kline auf USB-C liegt bei. Demzufolge ist die Rahmenunterseite mittig mit einer USB-C Buchse ausgestattet. Links und rechts daneben befinden sich Lautsprecheröffnungen, wobei nur eine auch tatsächlich als Lautsprecheröffnung fungiert (Mono). Hinter der anderen Öffnung verbirgt sich stattdessen das Mikrofon. Ein weiteres, geräuschreduzierendes Mikrofon ist innerhalb der Rahmenoberseite platziert.

Kommen wir noch zur Gehäuserückseite. Markant ist hierbei der goldfarbene Nubia Schriftzug. Darüber befindet sich ein kreisrunder Fingerabdruckscanner mit abgeschrägter und ebenfalls goldfarbener Kante. Zu guter Letzt befinden sich rückseitig noch eine duale Hauptkamera mit hervorstechender, roter Umrandung und ein rechts daneben befindlicher LED-Blitz.

Nubia Z17 Lite Review - Rückseite

Die Verarbeitungsqualität des Nubia Z17 Lite ist erstklassig. Der Lieferumfang beinhaltet das Smartphone, ein Ladegerät, ein USB-C Kabel, einen 3.5 mm Klinken-Audio auf USB-C Adapter, eine SIM-Nadel und eine Bedienungsanleitung.

Nubia Z17 Lite Lieferumfang

Display

Das Nubia Z17 Lite ist ein fast-randloses Smartphone, das durch besonders geringe Bezel auffällt. Der optische Effekt erinnert dabei fast schon an ein Curved Display der aktuellen Samsung Galaxy S-Modellreihe, obwohl Nubia kein Curved Display verbaut hat. Stattdessen lässt Nubia die Displayfläche bis zum inneren Gehäuserand reichen. Der Curved Effekt wird durch ein zu den Rändern hin gekrümmtes Displayglas hervorgerufen. Ein Nachteil hiervon ist, dass durch das Curved Glass, das im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones bereits über dem Display in die Krümmung übergeht, ein deutlicher Regenbogeneffekt mit leichter Verzerrung sichtbar wird. Im Alltag ist dieser Effekt allerdings nicht weiter störend.

Ausgestattet ist das Smartphone mit einem 5.5 Zoll Display vom Typ In-Cell. Bei einem In-Cell Display sind das LCD und der Touchscreen ohne Zwischenschicht miteinander verbunden. Dadurch können Panels noch dünner gefertigt werden, was oftmals auch in einem dünneren und leichteren Smartphone resultiert. Die Auflösung des Displays liegt bei 1920 x 1080 Pixel. Durch die dadurch erreichte Punktdichte von 403 PPI sind einzelne Pixel mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen.

Die Darstellung überzeugt durch satte Farben, wenn auch mit leichtem Blaustich, der im Alltag allerdings weniger auffällt, einen sehr guten Kontrast und eine hohe Blickwinkelstabilität. Innerhalb der Displayeinstellungen kann die Farbdarstellung zusätzlich individuell angepasst werden. Die maximale Leuchtdichte des Displays liegt bei etwa 445 cd/m². Selbst bei stärkerem Lichteinfall bleibt das Display noch gut lesbar.

Der Touchscreen arbeitet präzise und erkennt bis zu 10 gleichzeitige Eingaben. Durch das beschichtete und auch gehärtete Corning Gorilla Glass ist für eine gute Gleitfähigkeit und einen Schutz vor Kratzern gesorgt.

Leistung

Im Gegensatz zu vielen anderen Smartphone-Herstellern aus China, die meistens auf Prozessoren von MediaTek setzen, verbaut Nubia Prozessoren von Qualcomm. Das Z17 Lite ist mit einem Qualcomm Snapdragon 653 ausgestattet. Dieser Mittelklasse-Prozessor besitzt 4 Cortex A72 und 4 Cortex A53 Prozessorkerne, die mit bis zu 1.95 GHz takten. Nach der so genannten big.LITTLE Architektur unterteilen sich die Kerne wiederum in zwei Cluster, einen Leistungs- und einen Energiespar-Cluster. Ziel dieser “heterogeneous computing architecture” ist eine effizientere Leistungsverteilung. Die Speicherausstattung fällt üppig aus und beläuft sich auf einen 6GB LPDDR3 Arbeitsspeicher und einen 64GB eMMC5.1 Flash-Speicher. Eine Speichererweiterung mittels MicroSD-Speicherkarte ist nicht vorgesehen. Der Grafikprozessor des System-on-Chip ist eine Adreno 510 GPU.

Im Alltag erweist sich das Nubia Z17 Lite als überaus performant. Die Arbeitsspeichergeschwindigkeit von 8787 MB/s ist trotz LPDDR3 Modul erstklassig und übertrifft dabei sogar so manch anderes Smartphone mit LPDDR4X Arbeitsspeicher. Der Wechsel zwischen Apps gelingt fließend auch mit zahlreichen, gleichzeitig geöffneten Apps kommt das Smartphone problemlos zurecht. Der interne eMMC5.1 Flash-Speicher liefert eine magere, aber noch durchschnittliche Schreib- und Lesegeschwindigkeit von 153 MB/s bzw. 186 MB/s. Auch im Gaming gibt das Nubia Z17 Lite eine gute Figur ab. Spiele wie z.B. Asphalt 8 sind flüssig spielbar und Bildeinbrüche gehören eher zur Seltenheit an. Eine überstarke Hitzeentwicklung tritt nicht auf.

Trotz der guten Alltagsperformance, gibt es Auffälligkeiten bei den Bechmarktests. Ein Test mit Geekbench 4 hat gezeigt, dass das Smartphone die Prozessorleistung nicht vollständig ausschöpft. Gerade im Multicore-Test werden unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt, die fast 50% unter den Messergebnissen anderer Smartphone-Modelle mit identischer Ausstattung liegen. Allen Anschein nach handelt es sich hierbei allerdings um ein softwareseitiges Problem. Ein Blick in die Geekbench Testergebnis-Datenbank verrät, dass das Nubia Z17 Lite mit früheren Firmware-Versionen durchaus bessere Ergebnisse erzielt hat. Sollte der Fehler mit zukünftigen Updates behoben sein (aktuell V1.03), wird dieser Passus selbstverständlich korrigiert!

Benutzeroberfläche

Als Benutzeroberfläche kommt die Hersteller-ROM „Nubia UI 5.0“ zum Einsatz. Wie bei vielen anderen Smartphone-Herstellern, basiert die Benutzeroberfläche zwar auf Android 7.1.1, weicht aber optisch und teilweise auch funktional stark von Stock-Android ab.

Dem Design des Smartphones angepasst, verwendet Nubia UI 5.0 Custom Icons im gold-schwarzen Kachel-Look. Möchte man das Aussehen ändern, steht es natürlich frei einen beliebigen Theme-Launcher zu installieren. Einen App-Drawer gibt es nicht. Apps werden stattdessen auf Seiten abgelegt.

Ebenfalls angepasst wurde der Schnellzugriff. Der Schnellzugriff auf Einstellungen und Benachrichtigungen wurde dabei getrennt. Ein Wisch von oben nach unten öffnet ein Benachrichtigungsfenster. Ein Swipe von unten nach oben öffnet den Schnellzugriff zu Apps und Einstellungen. Funktionale Erweiterungen sind unter anderem verschiedene Gesten- und Smart-Sensing-Möglichkeiten. Apps lassen sich beispielsweise durch einen 3-Finger-Wisch wechseln. Smart Sensing ermöglicht unter anderem durch Schütteln des Gerätes Benachrichtigungen und zuletzt geöffnete Apps mit einem Mal zu schließen. Edge-Gesten werden durch einen Wisch über den Displayrand ausgelöst um beispielsweise die Helligkeit anzupassen, um vordefinierte Apps zu starten und zu wechseln oder aber um den Speicher zu bereinigen. Als Sicherheitsfeature lassen sich Apps individuell sperren. Für eine verbesserte Energieverwaltung kann die zugesicherte Leistung jeder App angepasst werden.

Ein Problem das viele Nubia Smartphones teilen, ist die unübersichtliche Lage zu ROMs. Bis auf wenige Modelle des Herstellers, die auch auf dem internationalen Markt erschienen sind, produziert Nubia hauptsächlich für den chinesischen Markt. Dementsprechend werden viele Geräte mit chinesischer Benutzeroberfläche ausgeliefert, die zwar meist einen Sprachwechsel erlaubt, allerdings keine Google Apps, insbesondere den Google Play Store, vorinstalliert hat. Die Google Play Services müssen also per Sideload auf dem Smartphone installiert werden, was bereits beim größeren Nubia Z17 zu zahlreichen Problemen führte.

Unser Testexemplar wurde bereits mit einer internationalen und somit auch mehrsprachigen ROM inklusive Google Apps ausgeliefert. Ein Sideload der Google Play Services war somit nicht notwendig. Allerdings handelt es sich bei vielen, für den internationalen Markt angepassten ROMs um so genannte „Shop-ROMs“, die der Verkäufer entsprechend anpasst und installiert.

Kamera

Das Smartphone ist rückseitig mit einer dualen Hauptkamera ausgestattet. Die Sensoren unterteilen sich in einen Sony IMX258 Farbsensor und einen weiteren Sony IMX258 Sensor, der als “Hilfssensor” jedoch nur monochrome, also einfarbige Aufnahmen aufnimmt. Die Blende der Hauptkamera gibt Nubia mit f/2.2 an. Weitere Ausstattungsmerkmale sind ein Phase Detection Autofocus (PDAF) und ein zweifarbiger LED-Blitz.

Der Bildsensor der Frontkamera stammt von Samsung und löst mit 16 Megapixel auf. Durch den Weitwinkel von 80° wird ein besonders großer Bildbereich eingefangen. Die Blende der Frontkamera beträgt f/2.0.

Praxistest der Hauptkamera

Mit Blick darauf, dass das Nubia Z17 Lite nur im Mittelklassebereich anzusiedeln ist, liefert die Kameraausstattung des Smartphones eine überzeugende Aufnahmequalität. Im Vordergrund steht dabei vor allem Nubias „NeoVison 7.0“, ein speziell für Nubia Smartphones maßgeschneidertes Kamerasystem, das zahlreiche Aufnahmemöglichkeiten bietet und mit smarter KI Aufnahmen verschönert.

Bildaufnahmen überzeugen durch eine kräftige, aber dennoch natürliche Farbwiedergabe. Kleinste Details kommen knackig zur Geltung und selbst zu den Bildrändern hin macht sich kaum eine Bildunschärfe bemerkbar. Bei schlechten Lichtverhältnissen bleibt zwar die Farbwiedergabe einigermaßen gut erhalten, über die Bilder legt sich jedoch ein deutlich sichtbares Bildrauschen, das mit einem ebenfalls deutlichen Detailverlust einhergeht. Dennoch liefert das Nubia Z17 Lite gerade im Vergleich zu anderen Mittelklasse-Smartphones selbst bei schlechten Lichtverhältnissen eine noch akzeptable Aufnahmequalität. Mit aktuellen Flaggschiffmodellen kann diese verständlicherweise jedoch nicht mithalten.

Der Phase Detection Autofocus (PDAF) arbeitet präzise und fokussiert binnen kürzester Zeit. Die Auslösezeit fällt durchschnittlich aus. Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt die Auslösezeit zu, was teils zu verwackelten Bildaufnahmen führen kann. Eine optische Bildstabilisierung (OIS) ist nicht vorhanden. Stattdessen setzt Nubia auf eine fest integrierte elektronische Bildstabilisierung (EIS). Über den monochromen Bildsensor ist es möglich echte Schwarzweißaufnahmen anzufertigen. Zoomen ist mit einer bis zu 8-fachen (digitalen) Vergrößerung möglich.

Natürlich darf bei einem Smartphone mit Dual-Kamera ein Bokeh- bzw. Tiefeneffektmodus (Vordergrund scharf – Hintergrund verschwommen) nicht fehlen. Dieser ist beim Nubia Z17 Lite sehr stark von den Lichtverhältnissen abhängig. Bei besonders guten Lichtverhältnissen werden Details sauber extrahiert. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird der Unschärfebereich jedoch zunehmend unpräzise. In der Bildbearbeitung kann der Unschärfebereich nachträglich angepasst werden.

Für einen verbesserten Dynamikumfang sorgt der HDR-Modus. Dieser lässt sich ein- und ausschalten, kann aber auch in einen automatischen Modus versetzt werden. Ist der Auto-HDR-Modus aktiv, entscheidet NeoVision, wann es sinnvoll ist, die HDR-Funktion hinzuzuschalten. Im Test erwies sich der Auto-HDR-Modus als äußert effektiv und zauberte dabei kontrastreiche Bildaufnahmen ganz ohne abgesoffene Schatten oder ausgefressene Lichter. Selbst freihändige HDR-Aufnahmen sind trotz fehlender optischer Bildstabilisierung (OIS) kein Problem. Kleinste Kamerabewegungen verzeiht der Auto-HDR-Modus des Nubia Z17 Lite.

Videos nimmt die Hauptkamera mit maximaler 4K Auflösung (3840 x 2160) bei 30 Bildern-pro-Sekunde auf. Mit einer Auflösung von 1080p werden sogar flüssige 60 Bilder-pro-Sekunde erreicht. Bildeinbrüche bei zunehmend schlechteren Lichtverhältnissen treten nicht auf. Die Bildwiederholrate bleibt konstant. Die Videoaufnahmequalität punktet genauso wie die Fotoaufnahmequalität durch eine angenehmen Farb- und Detailwiedergabe. Erst bei schlechteren Lichtverhältnissen nimmt auch im Videomodus das Bildrauschen deutlich zu. Der Autofokus arbeitet präzise und fokussiert binnen kürzester Zeit ohne nachträglich zu pulsieren. Die Tonaufnahmequalität überzeugt.

Kamera-App

Die Kamera-App des Nubia UI 5.0 zählt zu den besten und funktional umfangreichsten Kamera-Apps. Allein im allgemeinen Bildaufnahmemodus stehen 16 verschiedene Effekte und Voreinstellungen zur Auswahl. So lässt sich beispielsweise Lichtmalerei auf Knopfdruck anfertigen, Sternenhimmel können im speziellen Sternenhimmelmodus eingefangen werden oder man fertig Aufnahmen mit Klon-Effekt oder Bildüberlappung an. So genannte „Wigglegrams“, 3D-Aufnahmen die man hauptsächlich von iPhone Nutzern kennt, können mit der Nubia Kamera-App ebenfalls aufgenommen werden. Insgesamt 9 Farbfilter sorgen für einen Instagram-ähnlichen Effekt. Eine integrierte Bildbearbeitung ermöglicht eine umfangreiche, nachträgliche Bearbeitung der geschossenen Aufnahmen.

Der Pro-Kameramodus erlaubt Einstellungsmöglichkeiten zur Belichtungszeit, (1/60000 – 2 Sek.), dem Weißabgleich (2250 – 7750 K), dem ISO (100 – 12800) und dem Fokus. Bildaufnahmen können zudem im verlustfreien Digital-Negative-Format (DNG) gespeichert werden.

Praxistest der Frontkamera

Auch bei der Frontkamera hat sich Nubia nicht lumpen lassen und dem Z17 Lite einen 16 Megapixel Samsung Bildsensor verpasst. Zur genauen Sensorbezeichnung macht der Hersteller keine Angaben. Geht man allerdings davon aus, dass einer der üblichen Samsung ISOCELL Sensoren verbaut wurde, die normalerweise bei vielen Mittelklasse-Smartphones nicht als Frontkamera, sondern als Hauptkamera agieren, so wäre das Nubia Z17 Lite vergleichsweise gut ausgestattet.

Die Aufnahmequalität der Frontkamera ist hervorragend und übertrifft sogar so manches Smartphone deutlich höherer Preisklassen. Fotos nimmt die Frontkamera mit angenehmer Schärfe auf. Farben werden akkurat eingefangen. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen fängt die Frontkamera genügend Details ein um brauchbare Selfies anzufertigen. Gleiches gilt für Videos, die die Frontkamera mit maximaler 1080p Auflösung aufnimmt. Einen automatischen Fokus gibt es nicht. Stattdessen bedient sich die Frontkamera einem "Infinity Focus". Für Selfie-Fanatiker gibt es zudem einen „Beauty Face“ Modus, der das Gesicht schmälert und stufenlos weichzeichnet.

Konnektivität

Telefonie

Das Nubia Z17 Lite findet sich zwar im 2G, 3G und 4G Mobilfunk zurecht, wie so häufig wird jedoch das hierzulande vielfach für LTE genutzte Band 20 nicht unterstützt. Nutzen lässt sich das Smartphone simultan mit 2 Nano-SIM-Karten (Dual-SIM). Das Mobilfunkverhalten ist bezogen auf Telefonie, als auch mobiles Surfen überaus solide. Die Gesprächsqualität ist sowohl über den Ohrhörer, als auch über die Freisprechfunktion, nicht zu beanstanden.

WLAN und Bluetooth

Das Smartphone unterstützt die WiFi Protokolle 802.11 /b/g/n/ac. Im WLAN erreicht das Z17 Lite einen ordentlichen Datendurchsatz. Verbindungsreichweite und Verbindungsstabilität sind überdurchschnittlich und somit nicht zu beanstanden. Bluetooth wird mit Version 4.2 unterstützt. Auch hier zeigt das Smartphone eine überzeugende Verbindungs- und Übertragungsqualität.

GPS und Sensoren

Zu kritisieren ist die Navigationstauglichkeit des Nubia Z17 Lite. Zwar gelangen viele Satelliten in Sichtweite und ein GPS-Fix wird vergleichsweise schnell gefunden, die Genauigkeit der Positionsbestimmung lässt jedoch zu wünschen übrig. Egal ob beim Navigieren durch die Stadt oder auf dem Land, die Signalstärke fällt vergleichsweise niedrig aus, wodurch es während des Navigieren häufiger zu Abweichungen kommen kann.

Die sensorische Ausstattung beläuft sich auf einen Abstandssensor, ein Gyroskop, einen Beschleunigungssensor, einen E-Kompass und einen Umgebungslichtsensor. Rückseitig befindet sich zudem ein Fingerabdrucksensor, der das Smartphone ohne größere Verzögerung entsperrt und durch eine hohe Erkennungsrate überzeugt. Mit an Bord ist auch NFC.

Audio

Dem Trend folgend, kommt auch das Nubia Z17 Lite ohne 3.5 mm Audiobuchse aus. Kopfhörer bzw. externe Lautsprecher lassen sich kabelgebunden nur über die USB-C Buchse des Smartphones verbinden. Ein USB-C auf 3.5 mm Klinke-Audioadapter ist im Lieferumfang enthalten. Die Klangqualität über den Adapter lässt keine Wünsche offen.

Der Klang über den Mono-Lautsprecher überzeugt ebenfalls. Die maximale Lautstärke ist angemessen, ohne dabei zu verzerren. Über den Lautsprecher abgespielte Musik klingt kraftvoll und klar.

Akku

Der fest verbaute Akku besitzt eine Kapazität von 3200 mAh. Die nachgemessene Kapazität entspricht der Angabe des Herstellers. Im Alltag erweist sich das Nubia Z17 Lite als überaus sparsam. Das eigens in Nubia UI 5.0 eingebaute „Power Management“ hat den Akkuverbrauch sehr gut im Griff und sorgt für eine gerechte Leistungsverteilung ohne die Performance zu beeinträchtigen.

Nubia Z17 Lite - Akkutest und Ladekurve

Bei normaler Nutzung kann das Smartphone problemlos 1 ½ Tage ohne nachladen zu müssen genutzt werden. Selbst eine Laufzeit von 2 Tagen ist bei herkömmlicher Nutzung durchaus möglich. Für ein schnelles Laden wird Qualcomms Quick Charge 3.0 unterstützt. Ein entsprechendes Ladegerät liegt der Global Version des Smartphones allerdings nicht bei. Mit dem mitgelieferten Ladegerät ist das Smartphone nach 2 ½ Stunden komplett aufgeladen. Aber selbst mit verschiedenen Quick Charge 3.0 kompatiblen Ladegeräten war innerhalb des Testphase keine bessere Ladezeit erreichbar. Zwar wurde mit einer geringfügig höheren Spannung und Stromstärke geladen, im Ergebnis lag die Ladezeit mit knapp 2 Stunden nur 30 Minuten unter der Ladezeit mit einem herkömmlichen Ladegerät.

Nubia Z17 Lite

8.2

POSITIV

Ansprechendes Design

Sehr gute Verarbeitungsqualität

Sehr gutes, fast-randloses Display

Alltagsperformance

Hauptkamera bei guten Lichtverhältnissen

Frontkamera im Allgemeinen

Umfangreiche Kamera-App

Gute Mobilfunk-Empfangsqualität

Präziser Fingerabdruckscanner

Gute Akkulaufzeit

NEGATIV

Keine Speichererweiterung

Verzicht auf 3.5 mm Klinke-Buchse

Prozessorleistung nicht vollständig ausgeschöpft

Hauptkamera bei schlechten Lichtverhältnissen

Schwacher GPS-Empfang

Kein LTE Band 20

Schwächelnde Quick Charge 3.0 Unterstützung

FAZIT

Das Nubia Z17 Lite ist ein gelungenes Mittelklasse-Smartphone das sich von vielen Konkurrenzmodellen der gleichen Preisklasse deutlich abhebt. Zu kritisieren gibt es an diesem Smartphone recht wenig, überzeugt es vor allem durch ein ansprechendes Design samt guter Verarbeitungsqualität, ein fast-randlosen Display, eine gute Alltags-Performance, eine überzeugende Kameraausstattung und eine insgesamt gute Akkulaufzeit. Abstriche gibt es, wie so oft bei Smartphones aus China, bei der Mobilfunkunterstützung, denn gerade das hierzulande häufiger anzutreffende LTE Band 20 wird nicht unterstützt.

PREISVERGLEICH

Hinterlasse hier deinen Kommentar