Erster Eindruck zum Optoma HD27
Mit einer Größe von 23 x 29.8 x 9.65 cm und einem Gewicht von 2.38 kg gehört der Optoma HD27 zu den kompakteren Heimkino-Lösungen. Das vollweiße Kunststoffgehäuse ist unauffällig und optisch ansprechend zugleich. Die Verarbeitung ist gelungen und in keinster Weise zu bemängeln. Trotz der kompakten Bauform kann der Beamer natürlich auch an der Decke befestigt werden. Eine Halterungsmöglichkeit befindet sich auf der Gehäuseunterseite. Für einen sicheren Stand sorgen stattdessen höhenverstellbare Gummipolster.
Sämtliche Anschlussmöglichkeiten sind rückseitig platziert und gut erreichbar. Neben zwei HDMI Buchsen, wobei die zweite Buchse auch die Mobile High-Definition Link (MHL) Schnittstelle für Mobilgeräte unterstützt, besitzt der Beamer noch einen Klinke-Audioausgang, einen 3D-Sync Port, eine USB-Typ-A Buchse sowie einen 12V Ausgang. Leider verzichtet Optoma beim HD27 auf weitere Videoschnittstellen wie z.B. DVI oder VGA. Ebenso wäre ein weitere USB Anschlussmöglichkeit wünschenswert gewesen.
Der Zubehör-Lieferumfang ist überschaubar. Neben einem A/C Netzkabel liegen noch eine Fernbedienung samt Batterien, sowie eine Anleitung in Druckform und als CD-Version bei. Zusätzliche Anschlusskabel sind nicht enthalten.
Hardware
Der Optoma HD27 ist ein Full-HD DLP Beamer mit .65“ DC3 DMD Chip von Texas Instruments. Die maximal mögliche Helligkeit gibt der Hersteller mit 3.200 ANSI Lumen an. Das Konstrastverhältnis liegt bei 25.000:1. Die Lebensdauer der Lampe reicht von 5000 bis 8000 Stunden, je nachdem welcher Anzeigemodus verwendet wird. Durch „Optomas Amazing Colour“ arbeitet der Projektor mit dem Rec.709 Farbschema, wodurch noch sattere und auch akkuratere Farben wiedergegeben werden. Die „Dynamic Black Technologie“ passt den Kontrast bestmöglich an die jeweilige Szene an.
Ein Zoom-Objektiv ermöglicht eine akkurate Darstellung aus geringen und gleichzeitig auch großen Projektionsabständen. Bildgrößen von 0.71 bis 7.75 Metern stellen für den Optoma Projektor kein Problem dar. Eine WLAN Funktion ist nativ nicht vorhanden. Mit dem Optoma HDCast Pro Dongle lässt sich der Beamer aber zur smarten Streamingbox umwandeln. Content kann so kabellos zwischen dem Beamer und einem mobilen Gerät oder Computer ausgetauscht bzw. gestreamt werden.
Inbetriebnahme und Bedienoberfläche
Die Inbetriebnahme des Optoma HD27 stellt auch für den technischen Laien kein Problem dar. Ist der Beamer mit dem Strom verbunden und hat man ein Abspielgerät angeschlossen, ist der Projektor nach dem Einschalten und einer kurzen Aufwärmphase startklar.
Bedienung
Bedienen lässt sich der Beamer direkt über das Gerät selbst oder über die enthaltene Fernbedienung. Die Fernbedienung ist griffig und die auf den Tasten aufgedruckten Bezeichnungen verständlich. Durch die beleuchteten Tasten lässt sich die Fernbedienung auch im Dunkeln problemlos einsetzen. Unvorteilhaft ist die Platzierung des IR-Empfängers. Steht man wenige Meter hinter dem Beamer, funktioniert die Fernbedienung wegen eines fehlenden, rückseitigen Empfängers nicht.
Auf der Gehäuseoberseite des Beamer befinden sich nochmals die wichtigsten Bedientasten. Insgesamt 3 LED Indikatoren geben den Betriebsmodus visuell wieder. Die Bedienung des Optoma HD27 gestaltet sich als einfach und hürdenfrei.
Einstellungsmenü
Das Einstellungsmenü ist übersichtlich aufgebaut. Es gibt 3 Einstellungskategorien, die sich in Anzeige-, Audio- und Systemeinstellungen unterteilen. Zusätzlich gibt es noch einen Punkt „Infos“, der unter anderem Angaben zur gewählten Auflösung, der Quelle oder aber den Lampenstunden liefert.
Anzeigeeinstellungen
Der Menüpunkt „Anzeige“ unterteilt sich nochmals und verschiedene Unterkategorien. Unter den Bildeinstellungen lassen sich bereits vorgegebene Anzeigemodi wählen. Je nachdem ob man den Beamer für Heimkino-Anwendungen einsetzt oder aber zur bestmöglichen Darstellung von Präsentationen, aus 5 vorgegebenen und einem Benutzerdefinierten-Modus lässt sich für jedes Anwendungsgebiet ein passender Anzeigemodus wählen. Einstellungen zum Kontrast, der Helligkeit, dem Farbton oder aber der Schärfe können nachträglich individuell und für jeden Anzeigemodus entsprechend angepasst werden.
Ebenfalls aktivieren lässt sich hier der 3D Modus. Wählen kann man zwischen DLP-Link und VESA. Aktiviert man den 3D Modus sind weitere Einstellungen zum Format (z.B. Side-by-Side), der 3D-Sync-Umkehr und dem 3D-2D Wechsel möglich. Weitere Anzeigeeinstellung gibt es für das Seitenverhältnis (16:9, 4:3, LBX, Native und Auto), zur Rendermaske, dem Zoom, Image-Shift und der Trapezkorrektur.
Audioeinstellungen
Hier lässt sich der integrierte Lautsprecher des Optoma HD27 stummschalten, als auch gibt es Einstellungsmöglichkeiten zur Lautstärke des Lautsprechers.
Systemeinstellungen
Die Kategorie „Systemeinstellungen“ lässt keine Wünsche offen. Hier lassen sich unzählige Einstellungen zum Beamer selbst vornehmen. Unter anderem gibt es hier Einstellungsmöglichkeiten zur Projektorposition, es gibt Lampen- und Filtereinstellungen, Strom- und Sicherheitseinstellungen und noch weitere tiefgreifende Systemeinstellungen, unter anderem zur Systemsprache oder aber z.B. dem Menü selbst. Interessant ist die Möglichkeit gleich 3 individuelle Benutzertasten anzulegen. Funktionen, die einem wichtig erscheinen, über die Fernbedienung aber nicht direkt auswählbar sind, können so auf eine der 3 Tasten programmiert werden.
Heimkinotauglichkeit
Nach dem Start befindet sich der Beamer im so genannten „Vivid Modus“. In diesem Modus überzeugt der Optoma HD27 durch besonders helle und kräftige Farben, wobei der Weißwert etwas zum Blau hin tendiert. Im „Kino Modus“ wird das Bild überaus dynamisch dargestellt. Farben wirken vor allem warm und auch insgesamt überzeugt hier die akkurate Farbwiedergabe durch den unterstützen Rec.709 Standard. Viele Heimprojektoren haben das Problem einen satten Schwarzwert zu erzeugen. Oftmals tendiert das dargestellte Schwarz eher zum Grau. Auch bei diesem Beamer erscheint das Schwarz mit den Werkseinstellungen leicht gräulich. Aktiviert man zusätzlich zum Kino-Modus die „Dynamic Black“ Funktion, wird ein doch recht guter Schwarzwert erreicht. Überzeugen kann der Optoma HD27 durch seine hohe Helligkeit. Selbst im nicht ganz abgedunkelten Raum und bei durchschnittlicher Bildfläche, wird im Standard-Modus ein ansehnliches Bild projiziert.
Lüftergeräusche sind im Standard-Betrieb wahrnehmbar, halten sich aber in einem noch passablen Rahmen und beeinträchtigen keinesfalls das Filmerlebnis. Aktiviert man den Eco-Modus, reduziert sich zwar die Helligkeit, dafür gibt der Lüfter fast keine Geräusche mehr von sich. Auch sonst ist der Eco-Modus hervorragend abgestimmt, die Darstellung bleibt auf gutem Niveau und mit ein wenig Einstellungsgeschick, lässt sich ein ordentliches Bild hervorzaubern. Der integrierte Lautsprecher ist für ein Heimkinoerlebnis weniger geeignet. Zwar erreicht der Lautsprecher eine ordentliche Lautstärke, kraftvolle Klänge sind aber nicht zu erwarten. Für das ein oder andere Public Viewing im Garten oder um den Beamer mal eben mit zu Freunden zu nehmen, genügt der Lautsprecher.
Gamingtauglichkeit
Ein weiterer Anzeigemodus ist der „Gaming Modus“. Im Verbund mit einem PC oder einer Konsole und ausgewähltem Gaming Modus, erzeugt der Optoma HD27 ein überaus helles Bild mit vergleichsweise kühlen Farben. Der Input-Lag fällt vergleichsweise gering aus und hat sich nur beim Wechsel von einem reaktionsfreudigem Gaming-Monitor bemerkbar gemacht.
3D-Modus
Im Test haben wir uns natürlich auch den 3D-Modus des Optoma HD27 näher angesehen. Auswählen lassen sich hier gleich zwei 3D-Modi. Neben DLP-Link gibt es noch den hauseigen VESA 3D-Modus. Mit der passenden Optoma ZD302 DLP-Link 3D-Brille war ein überzeugendes 3D-Erlebnis zu erzielen. Beachten sollte man allerdings, dass die Brille doch ordentlich abdunkelt und man den Beamer auf alle Fälle im Standard-Modus betreiben sollte. Ein „Ghosting Effekt“, also ein versetztes Bild zum Hauptbild, ist zur keiner Zeit aufgetreten.