Test: Redmi Note 9 Pro
Erst vor wenigen Wochen hat Xiaomi das Redmi Note 9S vorgestellt. Jetzt schickt Xiaomi das Redmi Note 9 Pro Global ins Rennen. Die wesentlichen Unterschiede sind die Unterstützung von NFC, eine 64 MP Hauptkamera und schnelles 30 Watt Fast-Charging.
Design, Verarbeitung und Lieferumfang
Das Design eines Smartphones ist für viele Nutzer genauso wichtig, wie eine gute Hardwareausstattung. Xiaomis junge Marke Redmi ist darauf bedacht, dem Nutzer ein bestmögliches Designerlebnis zu bieten. Das zeigten bereits zuvor erschienene Redmi Modelle, die sich besonders farbenfroh und effektvoll in Szene setzten.
Eine ähnliche Strategie verfolgt Redmi mit der Note 9 Series. Das Redmi Note 9 Pro ist in den Farben „Glacier White“, „Interstellar Grey“ und „Tropical Green“ erhältlich. Drei Farben, die dem Smartphone eine ganz besondere Eleganz verleihen. Für den Test liegt uns das Smartphone in der aktuell noch nicht erhältlichen Farbe „Aurora Blue“ vor.
Das Redmi Note 9 Pro ist folgendermaßen aufgebaut:
Auf der Vorderseite erwartet uns ein 6,67 Zoll großes DotDisplay, was übersetzt so viel wie „PunktDisplay“ bedeutet. Der Name rührt von der Platzierung der Frontkamera. Regelrecht ausgestanzt ist die Kamera direkt in das Display eingelassen. Diese, auch als „Punch-Hole“ bekannte Lösung der Kameraplatzierung, gilt als besonders platzsparend.
Die seitlichen Bezel, die das Display umgeben, fallen mit 3 mm (links, rechts und oben) und 5 mm (unten) angenehm schmal aus. Im oberen Abschnitt befindet sich die längliche und kaum sichtbare Ohrmuschel. Eine winzige Benachrichtigungs-LED (weiß) wurde direkt in die Ohrmuschel integriert. Das Displayglas ist an den Rändern mit einer dezenten Krümmung (2.5D Curved) versehen.
Dem Display folgt der Übergang in den mattierten Kunststoffrahmen. Der Rahmen ist farblich an die Rückseite angepasst und lässt nicht auf Anhieb erkennen, dass es sich „nur“ um Kunststoff handelt. Um den Rahmen herum befinden sich zahlreiche Features.
Die physischen Bedientasten sind auf der rechten Rahmenseite untergebracht und umfassen eine Lautstärkewippe sowie eine Power-Taste. Beide Tasten sind sehr gut mit einer Hand erreichbar. Eine erste Besonderheit ist der Fingerabdruckscanner, der in die Power-Taste integriert ist. Gegenüberliegend befindet sich der SIM-Slot, der zwei Nano-SIM-Karte und eine zusätzliche MicroSD-Speicherkarte fasst.
Oben befindet sich beim Redmi Note 9 Pro ein IR-Blaster. Dieser ermöglicht die Steuerung von Fernsehgeräten. Rechts daneben befindet sich eines der insgesamt zwei Mikrofone. Unten am Rahmen hätten wir mittig die USB-C Buchse. Freunde kabelgebundener Kopfhörer dürfen sich über eine 3.5 mm Klinken-Buchse freuen. Rechts neben der USB-C Buchse befindet sich das zweite Mikrofon. Wiederum daneben hätten wir den Medienlautsprecher.
Kommen wir zum optischen Highlight des Redmi Note 9 Pro. Front- und Rückseite bestehen aus besonders kratzresistentem Corning Gorilla Glass 5. Die glänzende Rückseite entspringt schwungvoll dem matten Gehäuserahmen. Das Smartphone tritt elegant in Erscheinung und verzichtet auf aufdringliche Farbspielereien. Allerdings hat die stark glänzende Rückseite auch einen Nachteil. Schmutz und Fingerabdrücke sind bereits mit der ersten Berührung sichtbar.
Haptisch liegt das 165.75 x 76.68 x 8.8 mm große Smartphone gut in der Hand. Obwohl das Smartphone größtenteils aus Glas besteht, fühlt es sich griffig an. Hinzukommt das vergleichsweise hohe Gewicht von 209g, das ein angenehm wertiges Gefühl mitgibt. Die sogenannte P2i Nano-Beschichtung der Rückseite wirkt wasserabweisend und ermöglicht eine Verwendung auch bei Regen.
Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend. Der Lieferumfang umfasst das Redmi Note 9 Pro, ein USB-C Kabel, eine SIM-Nadel, eine Schutzhülle und ein 33W Schnellladegerät. Leider können wir hierzu keine näheren Infos liefern, da wir unser Testgerät ohne zusätzlichen Lieferumfang erhalten haben.
Display
Das Redmi Note 9 Pro hat ein 6,67 Zoll Display mit 2400 x 1080 Pixel Auflösung verbaut. Mit 395 DPI ist die Darstellung gestochen scharf. Der Displaytyp ist IPS. Diese LCD-Technologie ist bekannt für eine hohe Farbgenauigkeit, weite Betrachtungswinkel und einen guten Kontrast.
Im so genannten Kino-Format (Seitenverhältnis von 21:9) ist das Smartphone ein bisschen länger und schmäler als andere Modelle. Wer also gerne Spielfilme auf seinem Smartphone schaut, kann diese in voller Breite genießen.
Die maximale Displayhelligkeit gibt Xiaomi selbst mit 450 cd/m² an. Weitere Merkmale des IPS-Panels sind ein Kontrastverhältnis von 1500:1 und eine NTSC-Farbraumabdeckung von 84 Prozent.
Displaymessung
Die Messungen erfolgten zunächst auf den Werkseinstellung. Der Farbmodus ist dabei auf „Automatisch“ eingestellt, die Farbtemperatur auf „Standard“. Anhand der folgenden Messergebnisse ist zu erkennen, dass der Weißpunkt von D65 abweicht und einen leichten Blaustich aufweist. Das gibt aber keinen Grund zur Sorge, denn ein Weißpunkt jenseits der D65 ist von vielen Herstellern gewollt. Ein leicht erhöhter Blauanteil sorgt für ein brillantes Weiß und eine hellere Darstellung.
In diesem Modus konnten wir eine maximale Leuchtdichte von 420 cd/m² ermitteln. Der Schwarzwert liegt bei 0.38 cd/m². Daraus resultiert ein durchschnittliches Kontrastverhältnis von 1100:1. Eine Farbmessungen gegen sRGB und DCI-P3 ergeben ein durchschnittliches Delta E von 4,99 bzw. 4,74. Delta E beschreibt die Farbabweichung zweier Farben. Ein durchschnittlicher Delta E zwischen 4 und 5 ist ein auf Werkseinstellungen akzeptabler Wert. Viele Smartphones kommen „Out-of-the-Box“ mit leicht übersättigten Farben.
Interessant wird es, sobald wir „Warm“ als Farbtemperatur des Redmi Note 9 auswählen. Farben treten deutlich wärmer in Erscheinung und wir nähern uns D65. Die Leuchtdichte reduziert sich in diesem Modus auf 400 cd/m². Messungen gegen sRGB und DCI-P3 ergeben einen Delta E von 3,59 bzw. 2,93. Für ein Mittelklasse-Smartphone sind das hervorragende Werte!
Die Ausleuchtung des Panels ist gleichmäßig. Zu den Rändern hin gibt es kleinere (messbare) Abweichungen, die allerdings den Rahmen des Üblichen nicht übersteigen.
Display im Alltag
Das Display des Redmi Note 9 Pro konnte nicht nur in unseren Messungen überzeugen, sondern auch im Alltag. Die maximale Displayhelligkeit erreicht zwar kein Flaggschiff-Niveau, genügt aber um das Display auch bei Sonnenschein ablesen zu können. Die Blickwinkelstabilität ist gut. Besonders flache Blickwinkel führen zu keiner sichtbaren Farb-, Helligkeits-, oder Kontrastveränderung.
Einzig woran wir uns störten, ist der leichte Schatten, den die Kameraaussparung wirft. Je nachdem wie man auf das Display blickt, kommt dieser mal mehr, mal weniger stark zur Geltung.
Displayeinstellungen und Funktionen
Die Darstellung ist in vielerlei Hinsicht einstellbar. Ein automatischer Helligkeitsmodus passt die Displayhelligkeit an das Umgebungslicht an. Der Umgebungslichtsensor arbeitet schnell und präzise. Zur farblichen Anpassung stehen 3 Farbprofile, 3 Temperaturprofile und ein Farbrad zur Verfügung.
Ein akkuschonender Dark Mode ist in das System integriert und über die Displayeinstellungen aktivierbar. Ebenfalls mit an Bord ist ein Lese- bzw. Nachtmodus, der blaues Licht filtert. Das Display ist sogar TÜV Rheinland geprüft und besitzt ein entsprechendes Eyesafe Gütesiegel.
Ein für ein Mittelklasse-Smartphone eher ungewöhnliches Feature ist die Unterstützung von HDR10 Inhalten. YouTube oder Netflix lassen sich in HDR genießen, auch wenn die maximale Displayhelligkeit hier der limitierende Faktor ist.
Touchscreen
Der Touchscreen reagiert schnell und erkennt Eingaben präzise. Das Gorilla Glass 5 ist zusätzlich mit einer Beschichtung versehen, die für eine bessere Gleitfähigkeit sorgt und Fingerabdrücke mindert.
Leistung
Qualcomm Snapdragon 720G
Unter der Haube werkelt einer der derzeit aktuellsten Mittelklasse-Mobilprozessoren. Der Qualcomm Snapdragon 720G ist ein 8-nm Chip mit zwei schnellen Cortex-A76 Kernen (2,3 GHz) und vier sparsamen Cortex-A55 Kernen (1,8 GHz). Das „G“ im Namen steht für „Gaming Performance“. In Kombination mit der Adreno 618 GPU sind selbst aktuelle Mobile Games ohne Ruckler spielbar.
Das Redmi Note 9 Pro ist mit einem 6GB LPDDR4X Arbeitsspeicher und einem 64GB oder 128GB UFS2.1 Datenspeicher erhältlich. Der Datenspeicher lässt sich mit einer MicroSD-Speicherkarte um zusätzliche 512GB erweitern.
Benchmark
Mit einer AnTuTu Punktzahl von über 278.000 Punkten, ist das Redmi Note 9 Pro eines der schnelleren Mittelklasse-Smartphones. Gute Ergebnisse erreicht das Smartphone auch in anderen Benchmarktests, die vor allem die Adreno 618 GPU des Chips beanspruchen.
Die Speichergeschwindigkeiten entsprechen ebenfalls den Erwartungen. Der LPDDR4X Arbeitsspeicher ist mit 20 GB/s angenehm schnell. Der UFS2.1 Datenspeicher erreicht eine durchschnittliche Lesedurchsatz von 470 MB/s und eine Schreibdurchsatz von 200 MB/s.
Leistung im Alltag
Der Snapdragon 720G bietet genügend Leistung, um ein flüssiges Alltagserlebnis bieten zu können. Leistungsreserven für kommende Android Generationen sind vorhanden, auch wenn diese im Vergleich zu aktuellen High-End Geräten etwas kleiner ausfallen.
In unserem Stresstest wurde das Smartphone den Erwartungen gerecht. Apps öffnen schnell und bleiben durch den üppigen 6GB Arbeitsspeicher lange im Speicher gehalten. Der Wechsel zwischen den Apps gelingt fließend. Die Benutzeroberfläche reagiert insgesamt flüssig.
Gaming
Das Smartphone verzichtet zwar auf ein >90 Hz Display oder Stereo-Lautsprecher, wer gerne Mobile Games zockt, wird mit dem Redmi Note 9 Pro dennoch seine Freude haben. Als Teil der Qualcomm Gaming-Reihe ist der Chip auf Gaming optimiert. Features wie HDR, aptX und FastConnect WiFi verbessern das Gaming-Erlebnis.
Die Adreno 618 GPU ist performant und kann selbst mit hardwarehungrigen Titeln umgehen. Grafisch anspruchsvolle Spiele, wie z.B. PUBG oder Call of Duty, sind selbst auch hohem Texturgrad angenehm spielbar. Thermal Throttling macht dem Smartphone nicht zu schaffen. Das gesamte Gerät bleibt selbst unter Last angenehm kühl.
Benutzeroberfläche
Wir haben unser Testgerät mit MIUI 11 auf der Basis von Android 10 bekommen. Xiaomi verfolgt eine nutzerfreundliche Update-Politik. Der Hersteller reicht regelmäßig neue System-Updates und Sicherheitspatches nach. Das Update auf MIUI 12 wurde bereits angekündigt und wird voraussichtlich im Sommer 2020 verteilt.
MIUI ist die hauseigene Benutzeroberfläche, die auf allen Xiaomi Smartphones zum Einsatz kommt. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich aufgebaut und mit etwas Eingewöhnung blitzschnell zu bedienen. Der Google Play Store und weitere Google Apps befinden sich bereits vorinstalliert auf dem Smartphone.
Über den integrierten Theme-Manager lässt sich das Aussehen der Benutzeroberfläche mit wenigen Klicks anpassen. Das Sicherheitscenter behält die Sicherheit des Smartphones im Blick und managt unter anderem die App-Berechtigungen. Im Auslieferungszustand befindet sich Bloatware auf dem Smartphone, die sich aber im Handumdrehen deinstallieren lässt. Etwas störender ist die Werbung, die in einigen (Xiaomi) System-Apps eingeblendet wird. Aber auch diese ist mit wenigen Kniffen deaktivierbar. Anleitungen hierfür sind im Netz zu finden.
Kamera
Die Rückseite ziert ein Quad-Kamera System im rechteckigen Layout. Die Sensorik umfasst einen 64 MP Hauptsensor (f/1.89), einen 8 MP Weitwinkelsensor (119°, f/2.2), einen 5 MP Makrosensor (f/2.4) und einen 2 MP Tiefensensor (f/2.4).
Der Hauptsensor ist der 1/1.72 Zoll große Samsung S5KGW1 mit 0.8 μm Pixelgröße. Er gehört zur ISOCELL Bright Reihe und macht sich die Tetracell Technologie zunutze. Dabei werden zwei gleichfarbige Pixel-Paare (2x2 Pixel) mit Hilfe von Pixel-Binning zu einem Pixel zusammengefasst. Die Fotoauflösung reduziert sich dadurch auf 16 MP. Theoretische Vorteile sind eine höhere Lichtempfindlichkeit mit einhergehender Rauschreduzierung, ein erweiterter Dynamikbereich und eine gesteigerte Bildschärfe.
Praxistest der Hauptkamera
16 MP Aufnahmen
Im normalen Fotomodus nimmt das Smartphone Bilder mit 16 MP Auflösung auf. Hier kommt das zuvor erwähnte Pixel-Binning zum Einsatz. Bei guten Lichtverhältnissen geschossene Fotos sind angenehm scharf, stark in den Details und natürlich in den Farben. Der Dynamikumfang ist überraschend groß, sodass helle und dunkle Bildteile gleichsam Details zeigen. Selbst der Auto HDR-Modus muss so gut wie nie eingreifen.
Diese und weitere Testaufnahmen in voller Auflösung findest du unter diesem Link.
64 MP Aufnahmen
Um Fotos mit vollen 64 MP aufzunehmen, gibt es in der MIUI Kamera-App einen eigenen 64 MP Modus. Die in diesem Modus aufgenommenen Fotos unterscheiden sich kaum von den 16 MP Aufnahmen. Überzeugt euch selbst:
Zoom
Statt optischem Zoom, gibt es mangels Telefoto-Kamera nur einen rein digitalen Zoom. Die Vergrößerung ist nahezu stufenlos von 2x bis 10x möglich. Mit zunehmender Vergrößerung nimmt auch die Aufnahmequalität rapide ab.
Makro- und Porträtmodus
Die 5 MP Makro-Kamera erzeugt detailreiche, nahezu rauschfreie Fotos. Die farbliche Abstimmung ist etwas kühler, als die des normalen Fotomodus. Von Vorteil ist der Autofokus, der auch im Makromodus zur Verfügung steht.
Auch Porträtaufnahmen können sich sehen lassen. Das Motiv wird in den meisten Fällen sauber vom Hintergrund getrennt und der Unschärfeeffekt tritt angenehm dezent in Erscheinung. Der Unschärfegrad ist nachträglich anpassbar. Nehmen die Lichtverhältnisse ab, kann es vereinzelt zu Extrahierungsfehlern kommen. Im Porträtmodus lassen sich verschiedene Filter (Beauty und Effekte) hinzuschalten.
Kamera AI
Die Kamera AI ist eine nette Spielerei um farbkräftigere Aufnahmen zu erzeugen. Je nach Motiv, werden unterschiedliche Einstellungen aktiv. Der Dynamikumfang nimmt zur und Farben werden besonders satt dargestellt.
Nachtaufnahmen
Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen liefert das Redmi Note 9 Pro passable Aufnahmen. Das Smartphone kann hier zwar nicht mit aktuellen Flaggschiff-Modellen mithalten, gemessen am Preis bewegen sich die Aufnahmen allerdings auf einem gehobenen Mittelklasse-Niveau.
Vor allem Farben bleiben sehr schön erhalten. Details sind ebenfalls noch gut erkennbar, auch wenn besonders feine Details zu Kosten der Rauschreduzierung untergehen. Ein spezieller Nachtmodus ist vorhanden. In diesem Modus wird die Bilddynamik angehoben und Farben erstrahlen noch kräftiger.
Ultraweitwinkel
Die 8 MP Ultraweitwinkel-Kamera geht in Ordnung. Im Gegensatz zur Hauptkamera zeigen die Aufnahmen etwas mehr Bildrauschen und einen leicht reduzierten Detailgrad. Die Verzerrungskorrektur macht einen guten Job. Die Unschärfe an den Bildkanten hält sich in Grenzen.
Videomodus
Das Redmi Note 9 Pro ist in der Lage, Videos in 4K mit 30 Bildern-pro-Sekunde aufzunehmen. Auf reduzierter 1080p Auflösung sind sogar flüssige 60 Bilder-pro-Sekunde möglich. Der Video-Encoder ist zwischen H.264 und H.265 wählbar. Eine elektronische Bildstabilisierung ist bei 4K und 1080p@30 hinzuschaltbar.
In Anbetracht, dass es sich um ein Mittelklasse-Smartphone handelt, ist die Videoqualität akzeptabel. Die Farben werden akkurate dargestellt und das Bild ist überaus scharf. Bildrauschen tritt nicht auf. Der aufgenommene Stereoton ist klar. Neben der Hauptkamera, lassen sich Videos auch über die Ultraweitwinkel-Kamera und die Makro-Kamera aufnehmen. Die maximale Auflösung reduziert sich hierbei auf 1080p@30.
Filter lassen sich direkt über die Aufnahme legen. Dabei reduziert sich die Auflösung allerdings auf 720p. Spezielle Aufnahmemodi, wie z.B. ein 960 FPS Slowmotion-Modus oder ein Shortvideo-Modus, stehen in der MIUI Kamera-App zur Auswahl. Einen besonders coolen Effekt erzeugt man mit dem Kaleidoskop-Modus.
Praxistest der Frontkamera
Unser Eindruck zur 16 MP Frontkamera mit f/2.48 Blende ist eher durchwachsen. Gerade in kontrastreichen Situationen, in denen der Dynamikumfang überschritten wird, gehen die Details sichtbar verloren und Farben wirken zum Teil verwaschen. Unter schlechten Lichtbedingungen nimmt das Bildrauschen sichtbar zu. Für das ein oder andere Selfie ist die Frontkamera des Redmi Note 9 Pro dennoch ausreichend.
Funktionen wie ein HDR-Modus, die Kamera-AI oder verschiedene Filter, sind vorhanden. Videos nimmt die Frontkamera mit maximaler 1080p@30 Auflösung auf.
Konnektivität
Telefonie
Das Redmi Note 9 Pro ist ein Dual-SIM Smartphone, das mit zwei Nano-SIM-Karten betrieben werden kann. Beide SIM-Slots sind in der Lage eine Verbindung zum 4G LTE Mobilfunk herzustellen. VoLTE, also Sprachtelefonie über 4G und VoWiFI (WiFi-Calling), Sprachtelefonie über das WLAN, werden unterstützt. Hier eine Übersicht zu den Bändern des Redmi Note 9 Pro Global:
GSM: B2/3/5/8
WCDMA: B1/2/4/5/8
TDD LTE: B38/40/41(2535-2655MHz)
FDD LTE: B1/2/3/4/5/7/8/20/28
Das Smartphone zeigt sich im Mobilfunk als empfangsstark. Die Sprachqualität ist in beide Richtungen hervorragend. Gesprochenes kommt verständlich beim Empfänger an. Das geräuschreduzierende Mikrofon filtert störende Geräusche effektiv.
WLAN und Bluetooth
Für den kabellosen Verbindungsaufbau werden Dual-AC WiFi und Bluetooth 5.0 unterstützt. Der Datendurchsatz im WLAN steht deutlich teureren Smartphones in nichts nach. Das Redmi Note 9 Pro überzeugt durch eine gute Sende- und Empfangsleistung.
Einen Haken gab es zum Zeitpunkt dieses Tests. Im Standby Modus verliert das Smartphone die Verbindung zum Router. Betroffen sind vor allem Router von AVM (FritzBox). Das Problem ist bekannt und Xiaomi hat bereits einen Bug-Fix angekündigt.
GPS und Sensoren
Zur Positionsbestimmung greift das Redmi Note 9 Pro auf GPS, A-GPS, Galileo, GLONASS und Beidou zurück. Die Standortbestimmung erfolgt schnell und mit hoher Genauigkeit. Bei einer Testfahrt durch die Stadt und über Land, gab es keine Auffälligkeiten. Die Navigation erfolgte durchweg präzise, wie man es von einem guten Smartphone erwarten darf.
NFC ist vorhanden. Mobiles Bezahlen, z.B. mit Google Pay, funktioniert. Der Fingerabdruckscanner ist direkt in die seitliche Power-Taste integriert. Der Scanner ist gut erreichbar und entsperrt das Smartphone schnell. Der IR-Blaster ermöglicht die Steuerung von Fernsehgeräten. Mit der Mi Remote App befindet sich die passende Anwendung bereits vorinstalliert auf dem Smartphone. Die weitere Sensorik umfasst einen Näherungssensor, einen Beschleunigungssensor, einen Helligkeitssensor, ein Gyroskop und einen E-Kompass.
Audio
Beim Mono-Lautsprecher des Redmi Note 9 Pro ist kein Klangwunder zu erwarten. Bässe sind nicht vorhanden und insgesamt ist der Klang etwas flach. Die Differenzierung ist gut und die maximale Lautstärke angenehm.
Auf eine 3.5 mm Audiobuchse wurde bei diesem Smartphone nicht verzichtet. Kabellose Bluetooth-Kopfhörer profitieren von Qualcomms aptX Codec.
Akku
Ein Highlight des Redmi Note 9 Pro ist ganz klar der 5020 mAh Akku. Diesen an nur einem Tag in die Knie zu zwingen ist kaum möglich. Im Benchmark konnten wir eine durchgängige Screen-on-Time von 15 Stunden messen.
Auf die alltägliche Nutzung übertragen, hält der Akku im Schnitt 2-3 Tage, bevor das Smartphone an den Strom muss. Um den großen Akku auch schnellstmöglich wieder aufgeladen zu bekommen, setzt das Redmi Note 9 Pro auf eine 30 Watt Schnellladetechnologie. Ein vollständiger Ladevorgang dauert damit nur 75 Minuten.
Steven
Mit dem Testbericht habt ihr mir echt geholfen. 🙂 Eine Frage hätte ich aber noch. In anderen Testberichten liest man häufiger, dass die Rückseite aus Kunststoff besteht. Ihr schreibt, dass sie aus Glas ist. Was ist die richtige Antwort? LG
Timo
Hi Steven, die Vorder- und Rückseite bestehen aus Gorilla Glass 5, der Rahmen besteht aus Kunststoff ;).
Micha
Leider wird der Rabattcode im verlinkten EDWAYBUY shop nicht mehr akzeptiert
Timo
Hi Micha, danke für den Hinweis. Ich habe die Codes soeben ersetzt. Gibt jetzt sogar noch ein bisschen mehr Rabatt.