Erster Eindruck zum UMIDIGI Z Pro
Lieferumfang
Das UMIDIGI Z Pro wird genauso wie das Modell ohne Pro-Zusatz in einer praktischen Metallbox ausgeliefert. Auch beim Lieferumfang gibt es keine Unterschiede. Enthalten sind neben dem Smartphone noch ein Pump Express Ladegerät, ein cooles USB-Typ-C Kabel, eine mehrsprachige Bedienungsanleitung und eine SIM-Nadel.
Design und Verarbeitung
Wie schon beim Lieferumfang, bleibt UMIDIGI auch dem Design treu. Das UMIDIGI Z Pro besticht durch ein schnittiges Unibody Metallgehäuse im coolen Anthrazit-Look. Wegen des Unibody Gehäuses ist die Rückseite nicht abnehmbar, weshalb auch der Akku nicht problemlos getauscht werden kann. Auf der linken Gehäuseseite befindet sich der SIM-Slot. Hier lassen sich entweder zwei Nano SIM-Karten oder eine Nano SIM-Karte mit zusätzlicher Micro SD-Speicherkarte einlegen. Wer zwangsläufig die Speichererweiterung benötigt, muss wegen des Hybrid-Slots auf die Dual-SIM Funktion des Smartphones verzichten!
Ein weiteres Design-Merkmal ist die kapazitive und vorderseitig befindliche Home-Taste, die gleichzeitig den Fingerabdruckscanner beinhaltet. Zwei weitere kapazitive Bedientasten befinden sich links und rechts neben der Home-Taste. Leider sind diese Bedientasten nicht beleuchtet. Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich die physische Lautstärkewippe und die Einschalttaste. Weitere Design-Elemente, wodurch sich das UMIDIGI Z Pro von anderen Smartphones unterscheiden würde, gibt es nicht.
Leider war UMi bzw. UMIDIGI noch nie für eine qualitativ hochwertige Verarbeitung bekannt. Das UMIDIGI Z Pro hingegen glänzt durch eine solide Verarbeitungsqualität. Das gesamte Gehäuse ist sauber und ohne Spaltmaße oder Abweichungen verarbeitet. Die Bedientasten sitzen fest und rascheln selbst bei schnellen Bewegungen nicht.
Display
Das Smartphone verwendet ein Full-HD Sharp IGZO Display mit einer Diagonale von 5.5 Zoll. Durch die höhere Eletronenbeweglichkeit des „Indium-Gallium-Zink-Oxid“ (IGZO) Displays werden unter anderem höhere Reaktionsgeschwindigkeiten erreicht, wodurch ein "Nachzieh-Effekt" weitestgehend vermieden wird. Den NTSC Farbraum deckt das Display mit bis zu 95% ab. Als Displayschutz verwendet UMIDIGI das so genannte „Dragontrail Glas“.
In der Praxis schlägt sich das Display des UMIDIGI Z Pro gut, ist allerdings nicht perfekt. Die Farbdarstellung ist vergleichsweise kühl. Innerhalb der Displayeinstellungen gibt es die Möglichkeit via „MiraVision“ oder der Option „Color Temperature“ die Farbdarstellung individuell anzupassen. Was ebenfalls auffällt ist ein geringes „Backlight Bleedling“ am oberen und unterem Displayrand. Werden beispielsweise sehr dunkle Inhalte dargestellt, macht sich ein ungleichmäßiger Helligkeitsverlauf bemerkbar. Überzeugen kann das UMIDIGI Z Pro bei der Blickwinkelstabilität und der Displayschärfe. Selbst bei extremen Betrachtungswinkeln werden Farben unverfälscht dargestellt und Schriften blieben lesbar.
Die maximale Displayhelligkeit ist durchschnittlich. Inhalte bei starkem Sonnenschein noch gut ablesen zu können wird schwierig, da das Display überaus stark spiegelt und sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Die Genauigkeit des Touchscreens ist gut. Ghosting oder fehlerhafte Erkennungen gab es im Test nicht. Multitouch wird mit maximal 5 gleichzeitigen Eingaben unterstützt.
Leistung
Auch der MediaTek Helio X27 (MT6797X) Prozessor ist wieder mit an Bord. Der Prozessor besitzt insgesamt 10 Prozessorkerne, die sich in 2 Cortex-A72, und 4x2 Cortex-A53 Kerne unterteilen. Durch die Unterteilung in 3 Cluster werden Arbeitsaufgaben je nach Rechenintensität auf die jeweiligen Cluster effizient verteilt um eine bessere Leistung zu garantieren. Gleichzeitig sollte (zumindest in der Theorie) der Akkuverbrauch reduziert werden. Bezügliches der Speicherausstattung ist das Smartphone mit einem 4GB großen Arbeitsspeicher und einem 32GB großen internen Speicher ausgestattet.
Obwohl das UMIDIGI Z Pro einen High-End MediaTek Prozessor verwendet, ist die Leistung nur bedingt zufriedenstellen. Gerade im Multitasking haben sich Verzögerungen und App-Abstürze bemerkbar gemacht, die vermutlich nicht auf den Prozessor selbst, sondern auf dessen Anpassung an die Benutzeroberfläche zurückzuführen sind. Teilweise wollten Apps sogar überhaupt nicht starten oder blieben mit einem weißen Bildschirm hängen. Hier besteht eindeutig noch Optimierungsbedarf von Seiten UMIDIGIs.
Als Prozessorgrafik wird eine Mali T880 MP4 GPU verwendet, die auch anspruchsvolleren Spielen gewachsen ist. Wer gerne mobile Games wie z.B. Dead Trigger 2 oder Asphalt 8 spielt, der kann diese auch auf hohen Details flüssig spielen. Aber Vorsicht! Das Smartphone wird bereits nach kurzer Spieldauer heiß.
Benutzeroberfläche
Verwendet wird ein sauberes, an Stock-Android angelehntes Android 6.0, das komplett ohne Bloatware auskommt. Lediglich in den Einstellungen wurden Zusatzfunktionen hinzugefügt. So gibt es unter anderem erweiternde Displayeinstellungen oder aber einen „intelligenten Assistenten“, der Stromsparfunktionen, Einstellungen zur Benachrichtigungs-LED und zur der Tasten-Steuerung beinhaltet. Die standardmäßig aktivierten, virtuellen Bedientasten lassen sich so komplett abschalten, sodass das Display umfänglich genutzt werden kann.
Updates empfängt das Smartphone Over-The-Air. Ein Update auf Android 7 stellt UMIDIGI in Aussicht. Wann es allerdings soweit sein wird, ist derweil noch nicht bekannt.
Kamera
Der wohl ausschlaggebendste Unterschied zwischen dem UMIDIGI Z und der Pro-Variante ist die Hauptkamera. Das Single-Kamerasystem (Samsung S5K3L8) des UMi Z, wurde beim UMIDIGI Z Pro durch ein Duales-Kamerasystem bestehend aus zwei 13 Megapixel Sony IMX258 Bildsensoren ersetzt. Verzichtet wird auf den Laser-Autofokus. Stattdessen muss man sich mit einem herkömmlichen PDAF (Phase-Detection-Autofocus) zufriedengeben. Die 13 Megapixel Frontkamera mit Samsung S5K3L8 Bildsensor bleibt erhalten.
Hauptkamera
In der Praxis lässt sich die Aufnahmequalität der Hauptkamera der Mittelklasse zuordnen. Bei guten Lichtverhältnissen sind ansehnliche Bildaufnahmen mit guter Schärfe, kräftigen Farben und geringem Bildrauschen möglich. Bei schlechter Ausleuchtung bzw. schlechten Lichtverhältnissen werden Aufnahmen zunehmend unscharf und auch das Bildrauschen nimmt deutlich zu. Der Autofokus arbeitet akkurat und zuverlässig. Der „Quad-LED Flash“ bietet im Dunkeln eine passable Ausleuchtung, ist jedoch nicht heller als ein herkömmlicher Dual-LED Blitz.
Besonders interessant ist der so genannten „Bokeh“ Effekt, der durch das Duale-Kamerasystem ermöglicht wird. „Bokeh“ bedeutet nichts anderes als „verschwommen bzw. unscharf“. Objekte oder Personen lassen sich dadurch besser in den Vordergrund rücken, wohingegen der Hintergrund unscharf dargestellt wird. Erzeugt wird dieser Effekt softwareseitig durch eine virtuelle Blende, die von F11 bis F0.8 reicht. Bereits geschossene Bokeh-Aufnahmen können auch nachträglich in der Galerie durch verschieben der virtuellen Blende und einem nachfokussieren bearbeitet werden. Der Bokeh Aufnahmemodus ist bei diesem Smartphone leider nicht allzu gut umgesetzt. Im Vergleich zum erst kürzlich von uns getesteten Honor 6X, das ebenfalls einen Bokeh-Modus besitzt, ist die Anpassung der virtuellen Blende beim UMIDIGI Z Pro vergleichsweise schwierig. Die Person oder das aufgenommene Objekt perfekt in den Vordergrund zu rücken, verlangt einiges an Fingerspitzengefühl und Geduld. Neben Bokeh-Fotoaufnahmen sind auch Bokeh-Videoaufnahmen möglich.
Weitere Fotomodi sind monochrome Schwarz-Weiß Aufnahmemodus, es gibt einen „Facebeauty“ Modus, der im Test allerdings nicht funktionieren wollte, es gibt einen „Pro Photo“ Modus mit individuellen Anpassungsmöglichkeiten und einen Panoramamodus. Wer Bilder nebenbei noch etwas aufpeppen möchte, für den gibt es verschiedene Filter, die sich direkt über das Live-Bild legen lassen. Videos nimmt die Hauptkamera des UMIDIGI Z Pro mit maximaler 4K Auflösung auf. Die Bildwiederholrate lässt sich leider nicht individuell anpassen.
Aufnahmemodus: Standard
Aufnahmemodus: Bokeh
Frontkamera
Die Frontkamera überrascht durch eine ordentliche Aufnahmequalität. Wer gerne Selfies aufnimmt, kommt auf seine Kosten. Überraschend ist auch, der vorderseitige LED-Blitz, der auch bei Nacht für eine ausreichende Ausleuchtung sorgt. Als zusätzliche Aufnahmemodi bietet die Frontkamera ebenfalls einen Facebeauty-Modus und einen Panoramamodus. Videos können sogar in Full-HD aufgenommen werden.
Konnektivität, GPS und Sensoren
Im Mobilfunknetz unterstützt das UMIDIGI Z Pro alle hierzulande üblichen Frequenzen. Selbst LTE ist vollumfänglich nutzbar. Die Verbindungsstabilität im Mobilfunknetz ist gut. Mobiles Surfen funktioniert anstandslos. Die Gesprächsqualität ist mittelmäßig, was vor allem auf das schwache Mikrofon zurückzuführen ist. Auch bei der Freichsprechfunktion liefert das Smartphone keine Glanzleistung ab. Der Lautsprecher klingt leicht blechern und es fehlt deutlich an Volumen.
Im WLAN verhält sich das Smartphone tadellos und behält auch bei weiteren Entfernungen zur Sendeeinheit ein konstantes Signal. Dual-Band WiFi wird unterstützt und ein Wechsel zwischen 2.4G und 5G funktioniert fehlerfrei. Bluetooth wird bis Version 4.1 unterstützt. Auch hier gibt es nichts zu beanstanden.
Einen GPS Fix findet das Smartphone binnen weniger Sekunden. Selbst im Gebäudeinneren ist ein GPS Fix nach gut 10 bis 20 Sekunden möglich. An die Signalstärke eines Xiaomi Mi5S kommt das UMIDIGI Z Pro allerdings nicht heran. Trotzdem ist ein präzises Navigieren kein Problem. Die Positionsbestimmung war bei einer vielfältigen Testnavigation durch städtisches Gebiet und über Land durchgängig genau. Ein E-Kompass ist ebenfalls vorhanden, sodass sich das Smartphone auch zur Fußgängernavigation nutzen lässt.
Die sensorische Ausstattung beläuft sich auf einen Näherungssensor, einen Beschleunigungssensor, einen Helligkeitssensor, ein Gyroskop, einen Hall-Sensor und einen G-Sensor. Ein Fingerabdrucksensor ist ebenfalls vorhanden. Dieser zeichnet sich durch eine gute Erkennungsrate aus, ist allerdings etwas träge beim Entsperren des Smartphones.
Akku
Zu kritisieren ist die Akkulaufzeit. Trotz einer Kapazität von 3.780 mAh kommt man mit einer Akkuladungen nur gerade so über den Tag. Bei leistungshungrigen Anwendungen, aber auch im Standby ist der Akkuverbrauch auffällig hoch. Die Ladezeit liegt bei durchschnittlichen 2 Stunden und 30 Minuten. Von dem versprochenen Pump Express keine Spur.
Richard
Hallo, kann ich das Smartphone im deutschen LTE Mobilfunk verwenden oder gibt es Einschränkungen?
red
UMIDIGI bewirbt das Smartphone hier schon mit Android 7. Wann soll das Update denn kommen?
Timo
Angeblich soll das Update schon Ende April kommen. Mal abwarten, ob sich das nicht doch noch nach hinten verschiebt.