Erster Eindruck zum Xiaomi Mi Band 2
Mittlerweile konnten wir auch den Nachfolger ausführlich testen! Ein Klick auf den Button leitet dich zum Testbericht weiter.
Verarbeitung und Design
Xiaomi ist das „Apple“ Chinas. Hinsichtlich der Verarbeitung, als auch dem Design wird man bei Xiaomi Produkten meistens nicht enttäuscht werden. Auch das Xiaomi Mi Band 2 überzeugt durch eine saubere Verarbeitung und ein schlichtes, aber dennoch sehr ansprechendes Design. Das Silikonarmband wird über einen Druckknopf geschlossen und kommt im matten Schwarz daher. Die herausnehmbare Trackereinheit ist in Hochglanzoptik gehalten und überzeugt durch ein schlichtes Design. Ausgeschaltet ist das Display nicht zu erkennen. Unterhalb des Displays befindet sich eine kapazitive Taste, über die das Fitnessarmband bedient wird.
Das Armband des Mi Band 2 ist einfach zu wechseln, da die Trackereinheit lediglich hineingeschoben wird. Zum Aufladen kann diese problemlos entnommen werden. Auf der Unterseite der 4.03 x 1.57 x 1.05 cm großen Kapsel befindet sich zusätzlich ein Herzfrequenzmesser.
Lieferumfang
Der Lieferumfang fällt bei Xiaomi Produkten immer gering aus. Auch das Xiaomi Mi Band 2 wird im kompakten Pappkarton geliefert, der neben der kapselförmigen Trackingeinheit und dem Silikonarmband noch einen 2-Pin-Ladeadapter und eine chinesischsprachige Bedienungsanleitung beinhaltet. Xiaomi vertreibt seine Produkte hauptsächlich auf dem chinesischen Markt, weshalb Bedienungsanleitungen und sonstige Produkthinweise nicht übersetzt werden. Lediglich bei den „International“ Versionen ist eine englischsprachige Übersetzung enthalten. Für das Mi Band 2 gibt es solch eine Version bislang noch nicht.
Display und Bedienung
Das Xiaomi Mi Band 2 besitzt erstmalig ein OLED Display mit einer Diagonale von 0.42 Zoll. Einen Touchscreen bietet der Fitnesstracker jedoch nicht, weshalb eine Steuerung mittels Wischbewegungen nicht möglich ist. Die Bedienung erfolgt stattdessen über eine kapazitive Taste, die sich unterhalb des Displays befindet. Einzelne Eingaben wurden im Laufe des Praxistests sauber erkannt. Das Display überzeugt durch einen satten Schwarzwert und eine gut ablesbare Darstellung, bei Tag als auch bei Nacht.
Zusätzlich kann das Display auch durch heben des Handgelenkes in Richtung Kopf, aktiviert werden. Diese schlichte Gestensteuerung lässt sich innerhalb der Mi Fit App aktivieren.
Inbetriebnahme und Mi Fit App
Um das Xiaomi Fitnessarmband nutzen zu können benötigt man ein Smartphone ab Android 4.4 oder ein Apple iPhone mit mindestens iOS 7. Der Übertragungsstandard des Armbandes beläuft sich auf Bluetooth 4.0. Die zum Koppeln benötigte „Mi Fit“ App ist sowohl im Google PlayStore, als auch im Apple App-Store erhältlich.
Das erste Koppeln erledigt die App fast vollautomatisch. Man muss sich lediglich einen „Mi“ Account anlegen und das Bluetooth des Smartphones aktivieren. Hat die App eine Verbindung mit dem Mi Band 2 hergestellt, werden bereits vorhandene Daten vollautomatisch synchronisiert. Auch Firmware Updates werden über die App direkt auf das Armband übertragen. Innerhalb der App lässt sich ein individuelles Profil anlegen, man kann die gelaufenen Schritte, die gelaufene Strecke und die verbrannten Kalorien ausgeben lassen, als auch gibt es eine detaillierte Schlafübersicht. Eine Übertragung der Daten auf Google Fit ist ebenfalls möglich, als auch gibt es zusätzliche Funktionen wie z.B. eine Anruf- und App-Benachrichtigung, einen Wecker oder aber eine Inaktivitätswarnung.
Alternativ zur Mi Fit App gibt es innerhalb des Google Play Stores auch weitere, kompatible Apps die einen erweiterten Funktionsumfang aufweisen. Wer das Mi Band 2 auch für Benachrichtigungen nutzen möchte, sollte die „Mi Band Notify & Fitness“ App installieren, die gratis im PlayStore erhältlich ist. Innerhalb dieser App können Benachrichtigungen individuell gesteuert werden, als auch lassen sich unterschiedliche Vobrationsmuster festlegen oder aber man wählt für jede App-Benachrichtigung ein individuelles Icon.
Praxistest des Xiaomi Mi Band 2
Über drei Wochen hinweg habe ich das Xiaomi Mi Band 2 ausführlich im Alltag getestet. In dieser Zeit hat das Armband nur während des Duschens meinen Arm verlassen, obwohl dieses nach der Schutzart IP67 auch vor zeitweiligem Untertauchen geschützt ist. Ich empfehle dennoch das Armband vor jedem Dusch- oder Schwimmgang auszuziehen.
Schrittzähler
Der Schrittzähler misst neben den gelaufenen Schritten auch die zurückgelegte Strecke und die verbrannten Kalorien. Über das Display kann einerseits die tägliche Schrittzahl ausgegeben werden, in den Einstellung der Mi Fit App können aber auch die zurückgelegte Entfernung und die verbrannten Kalorien zusätzlich zur Displayanzeige hinzugefügt werden. Umgekehrt lassen sich diese Anzeigeausgaben auch deaktivieren.
Der Schrittzähler arbeitet im direkten Vergleich mit dem Vorgänger "Mi Band 1 bzw. 1S" fast synchron. Lediglich eine geringe Abweichung von wenigen Schritten konnte ich am Ende des Tages feststellen. Eine höhere Genauigkeit spricht für das Mi Band 2. Innerhalb der App kann auch ein Tagesziel festgelegt werden. Hat man dieses erreicht, wird man über das Armband benachrichtigt. In der App-Übersicht können in einer Statistik die gespeicherten Daten zu den einzelnen Tagen, Wochen und Monaten abgerufen werden.
Schlafmonitor
Der Schlafmonitor misst neben der Einschlaf- und Aufwachzeit auch die Zeit des Gesamtschlafes, den Tiefschlaf, den leichten Schlaf und die Wachzeit. Einschlaf- und Aufwachzeit werden ziemlich akkurat erkannt. Auch die Wachzeit erscheint mir plausibel und konnte von mir überprüft werden.
Interessant ist die smarte Weckfunktion des Xiaomi Mi Band 2. Hat man über die Mi Fit App den Wecker gestellt, erkennt das Mi Band 2 den perfekten Zeitpunkt zum Aufstehen. Meist fängt das Armband bereits eine viertel oder gar halbe Stunde vor dem eigentlichen Aufstehen sanft an zu vibrieren. Ignoriert man diesen Weckruf, wird man selbstverständlich auch zur voreingestellten Uhrzeit geweckt. Die Vibration reicht aus, um auch Langschläfer aus den Federn zu bekommen. Auch zum Schlafrhythmus können die gesammelten Daten in einer Statistik angesehen werden.
Hinweis
Xiaomi hat den so genannten Schlafphasenwecker aus der Mi Fit App entfernt! Eine Alternative sind Drittanbieter-Apps, wie z.B. "Mi Band Tools" oder "Notify & Fitness", die eine experimentelle Schlafphasenweckfunktion integriert haben.
Herzfrequenzmesser
Mit dem Pulsmesser des Mi Band 2 stand ich im Laufe des Tests auf dem Kriegsfuß. Um den Pulsmesser zu aktivieren klickt man sich über die Einknopfbedienung bis zur Herzfrequenzmessung durch. Die Messung startet sobald der Menüpunkt über das Armband ausgewählt wurde. Unterhalb der kleinen Mi Kapsel aktiviert sich der Sensor, der grün leuchtet.
Nach 5 bis 7 Sekunden sollte der gemessene Wert ausgegeben werden. Bei einer Fehlmessung erscheint ein kleines „X“. Um überhaupt ein Messergebnis zu erhalten muss das Handgelenk ruhig gehalten werden. Bei jeder kleinsten Bewegung erhielt ich sofort eine Fehlmessung. Das Messergebnis ist mit anderen Fitnessarmbändern vergleichbar. Auch die Daten zur Herzfrequenzmessung werden mit der App synchronisiert und können darüber abgerufen werden.
Smart Lock
Ab Android 5.0 gibt es die so genannte „Smart Lock“ Funktion, mittels der sich das Smartphone auf unterschiedliche Art und Weisen entsperren lässt. Das Mi Band 2 lässt sich als vertrauenswürdiges Gerät festlegen, wodurch sich das Smartphone ohne Pin- oder Mustereingabe entsperren lässt, sofern sich das Mi Band in der Nähe des Smartphones befindet. Im Test hat diese Funktion erstklassig funktioniert und durchweg überzeugt.
Benachrichtigungen
Über das Xiaomi Mi Band 2 können Benachrichtigungen empfangen werden. Hierbei vibriert das Armband und auf dem Display wird ein Benachrichtigungssymbol angezeigt. Wer die Benachrichtigungsfunktion nutzen möchte, sollte allerdings eine alternative zur Mi Fit App herunterladen. Diese Drittanbieter-Apps bieten meisten einen erweiterten Funktionsumfang, wodurch sich einzelne Benachrichtigungen noch besser individualisieren lassen.
Mir persönlich hat die individuell konfigurierbare Benachrichtigungs-LED des Vorgängers besser gefallen. Durch die verschiedenen Leuchtfarben konnten Benachrichtigungen besser unterschieden werden.
Akku
Geladen wird die Mi Kapsel mittels eines 2 Pin Ladekabels. Dieses besitzt einen USB Stecker und kann mit dem PC oder jedem herkömmlichen Smartphone-Ladegerät verbunden werden. Laut Hersteller besitzt der Akku eine Kapazität von 70 mAh. Aufgeladen wird das Fitnessarmband mit 0.4A. Die Ladedauer beträgt knapp 2 Stunden
Bei alltäglicher Nutzung samt Smart Lock und Benachrichtigungsfunktion verliert das Armband rund 15-20% des Akkus pro Tag. Mit deaktivierter Benachrichtigungsfunktion lag der Verbrauch bei etwa 10%. Ein recht gutes Ergebnis wenn man bedenkt, dass dieses Fitnessarmband auch als Uhrenersatz genutzt werden kann!
Kati
Hallo. Weiß einer vielleicht aus welchen Parametern die Distanz errechnet wird?
Uschi Mirwald
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich habe dieses Band jetzt für meine Tochter gekauft, aber: Kann man da nirgends die Schrittlänge einstellen?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Uschi
Timo
Hey Uschi, über die App des Herstellers (Mi Fit) kann die Schrittlänge nicht manuell eingestellt werden. Mi Fit nutzt dabei einen Durchschnittswert aus der Körpergröße. Alternativ gibt es noch andere Apps, die mit dem Mi Band 2 kompatibel sind. Empfehlenswert ist z.B. die App “Notify & Fitness for Mi Band”. Bei dieser kannst du auch die Schrittlänge manuell anpassen.
Uschi Mirwald
Ok, super, danke dir Timo