Xiaomi Mi VR Standalone
Update 31. Mai 2018
Xiaomi hat die, in Zusammenarbeit mit Oculus entstandene Standalone VR-Brille "Mi VR" offiziell veröffentlicht. Das VR-Headset ist baugleich zur Oculus Go und ist ebenfalls in einer 32GB und 64GB Ausführung erhältlich. Wie zu erwaten gewesen, ist die Benutzeroberfläche der Mi VR an das Verkaufsland China angepasst und unterscheidet sich somit von der Benutzeroberfläche der Oculus Go. Inwiefern sich die Firmware der Geräte austauschen lässt, wird sich zeigen müssen. Dass Spiele der Oculus Go auf der Mi VR lauffähig sein werden ist nicht unwahrscheinlich. Immerhin teilen beide Unternehmen auch die softwareseitige Entwicklung der jeweiligen Plattformen.
Preislich liegt das 32GB Modell der Xiaomi Mi VR bei 1499 Yuan, was in etwa 200€ entspricht. Das 64GB Modell kostet wiederum 1799 Yuan, umgerechnet etwa 240€. Der Preisunterschied zur Oculus Go (ab 216€) fällt somit äußerst gering aus, weshalb sich nach derzeitigem Stand ein Import nicht lohnen wird.
Die CES 2018 hält vielerlei Überraschungen bereit. Vor allem dann, wenn plötzlich Hugo Barra, damaliger Produktmanager des Google Mobile Teams, anschließender Vizepräsident für Internationale Angelegenheiten bei Xiaomi und mittlerweile Vizepräsident des Facebook Virtual Reality Teams, die Bühne der Qualcomm Pressekonferenz betritt und eine Zusammenarbeit zwischen Xiaomi und Oculus verkündet. Xiaomi tritt dabei als Hardwarepartner neben Oculus und wird sowohl die, bereits im Oktober des vergangenen Jahres angekündigte, Oculus Go, als auch die baugleiche Xiaomi Mi VR Standalone produzieren.
Baugleiche Hardware
Oculus Go und Mi VR Standalone werden als baugleiche Geräte erscheinen, die sich nur bezüglich des Markenlogos und der Software unterscheiden. Ausgestattet mit einem Qualcomm Snapdragon 821 Prozessor, der unter anderem in Flaggschiff-Smartphones des vergangenen Jahres vorkam, wird die Standalone VR Brille ganz ohne PC oder Mobilgerät auskommen. Für eine scharfe Sicht sorgt ein hochauflösendes 2K LCD (2560 × 1440 Pixel), das neben einem großen Sichtfeld auch ein flackerfreies VR-Erlebnis bieten soll. Einen entsprechenden Raumklang erhält der Nutzer über einen, in das Headset integrierten Lautsprecher.
Unterschiedliche Software
Der wesentlichste Unterschied liegt in der Software. Es wäre unausdenklich, wenn Facebook, das noch immer der chinesischen Zensur unterliegt, plötzlich eine VR-Brille auf dem chinesischen Markt veröffentlichen würde. Deshalb wird die Xiaomi VR Standalone mit angepasster Software ausschließlich auf dem chinesischen Markt erscheinen und dabei die Xiaomi-eigene VR-Oberfläche, als auch den Xiaomi Store nutzen. Dennoch wird auch die Mi VR Standalone mit Oculus Mobile SDK kompatibel sein, sodass sich Apps unkompliziert portieren lassen. Einen Veröffentlichungstermin beider VR Brillen ließ Hugo Barra auf der Qualcomm Pressekonferenz nicht verlauten. Bekannt ist allerdings, dass beide Brillen noch 2018 erscheinen sollen und dabei ungefähr $199 kosten werden.
Ersteindruck
Die Xiaomi VR Brille und auch die Oculus Go versprechen Virtual Reality alltagsgerecht werden zu lassen. Durch die Unterstützung des Oculus Mobile SDK auf beiden Geräten, ergeben sich vielseitige Möglichkeiten, Apps simultan für beide VR Brillen zu veröffentlichen. Teilweise ist Unterhaltungselektronik aus China deutlich günstiger als deren Pendants, die für den westlichen Markt bestimmt sind. Inwiefern beide Brillen zum gleichen Preis erscheinen werden, wird sich zeigen müssen. Eventuell könnte die Xiaomi VR Brille sogar günstiger zu beziehen sein. Durchaus interessant dürfte es deshalb werden, inwiefern sich die Hardware mit der jeweilig anderen Softwareoberfläche ausstatten lässt. Man darf gespannt sein, was uns in den kommenden Monaten erwarten wird!
Steffen
Ich hab mir die Oculus Go bestellt. Bin zwar auch interessiert ob man die Firmware untereinander tauschen kann aber bei dem Preis wäre die Mi VR echt ein NoGo. Sehe keinen Grund das Xiaomi Headset der Oculus vorzuziehen.