Xiaomi Mi5C mit Surge S1
Bereits seit mehreren Wochen war bekannt, dass Xiaomi bald wie Samsung oder Huawei eine eigene Prozessorreihe starten wird. Unter dem Codenamen "Pinecone" wurde die Gerüchteküche ordentlich angeheizt, doch nun ist es raus. Der erste Pinecone Prozessor heißt Surge S1 und ist der Prozessor-Mittelklasse zuzuordnen. Natürlich wäre eine bloße Veröffentlichung eines Prozessors langweilig, weshalb Xiaomi auch gleich das passende Mittelklasse-Smartphone - das Xiaomi Mi5C - angekündigt hat.
Prozessor und Speicher
Der Surge S1 ist ein 64bit Prozessor mit 4 Cortex A53 Kernen, die mit 2.2 GHz takten und 4 Cortex A53 Kernen, die mit 1.4 GHz takten. Durch die verwendete ARM big.LITTLE Technologie verspricht Xiaomi ein performantes und zugleich energiesparendes System on Chip. Weitere Merkmale sind eine Mali T860 GPU, die im Vergleich zur vorherigen Generation, der Mali T760, um 40% effizienter arbeitet und zudem die neueste Vulkan API unterstützt.
Der 32 bit DSP (Digitaler Signalprozessor) des Surge S1 ermöglicht VoLTE, wodurch sich Xiaomi einen enormen Zuwachs der Sprachqualität verspricht. Telefonate werden bei VoLTE direkt über LTE geführt, das heißt digital auf Basis des IP-Protokolls. Die maximale Abtastrate gibt der Hersteller mit 16 kHz an. Mit dem 14-bit dual ISP (Image Signal Processor) möchte Xiaomi auch die Bilddatenverarbeitung verbessern. Vor allem Bildaufnahmen bei geringen Lichtverhältnissen sollen davon profitieren. Der Surge ISP Algorithmus soll die Lichtempfindlichkeit um 150% verbessern und das Bildrauschen reduzieren. Im Benchmark schlägt sich der Pinecone SoC vergleichsweise gut. Anhand von Geekbench 4 wurden Multi-Core Werte von 3.399 Punkten gemessen, wodurch sich der SoC deutlich über einem Qualcomm Snapdragon 625 ansiedelt. Die Speicherausstattung des Xiaomi Mi5C kann sich sehen lassen. Neben einem 3GB Dual-Channel LPDDR3 Arbeitsspeicher bietet das Smartphone auch einen 64GB eMMC5.0 Flash-Speicher.
Display und Kamera
Verbaut ist ein 5.15 Zoll großes JDI Display das in Full-HD (1920 x 1080) auflöst. Die Leuchtdichte liegt bei überdurchschnittlichen 550 nit, wodurch das Display auch bei Sonnenschein noch gut ablesbar sein sollte. Das Kontrastverhältnis liegt bei 1.500 : 1, der NTSC Farbraum wird mit 94,4% abgedeckt. Softwareseitig bietet das Mi5C verschiedene Display-Einstellungsmöglichkeiten zur Farbtemperatur, als auch gibt es einen augenschonenden Modus, der blaues Licht filtert.
Die verwendete Hauptkamera löst mit 12 Megapixel auf. Vergleicht man die von Xiaomi veröffentlichten Spezifikationen mit den aktuellen Sony IMX Bildsensoren, lässt sich daraus schließen, dass vermutlich der Sony IMX386 Bildsensor verbaut wurde. Merkmale der Hauptkamera sind eine Pixelgröße von 1.25μm, eine f/2.2 Blende, ein 27 mm Weitwinkel, ein PDAF und ein LED-Blitz. Die Frontkamera löst mit 8 Megapixel auf und bietet eine f/2.0 Blende sowie zahlreiche Software-Korrekturmöglichkeiten.
Konnektivität und Akku
Alle aktuellen Mobilfunkstandards werden unterstützt. Ob das Xiaomi Mi5C auch die hierzulande verwendeten LTE Bänder unterstützen wird, ist bisher noch nicht bekannt. Zur kabellosen Datenübertragung ist das Smartphone mit einem Dual-Band WiFi (802.11a/b/g/n/ac) und einem Bluetooth 4.1 Modul ausgestattet. Die sensorische Ausstattung fällt durchschnittlich aus und beinhaltet neben den üblichen Sensoren auch einen Infrarot- und einen Fingerabdrucksensor. Die Navigation erfolgt über GPS, A-GPS, GLONASS und Beidou.
Der Akku besitzt eine Kapazität von 2.860 mAh. Verbunden wird das Smartphone über eine USB-Typ-C Buchse. Um das Smartphone auch in kürzester Zeit aufzuladen wurde eine Schnellladefunktion integriert.
Fazit
Xiaomi wagt sich auf neue Gefilde. Der hauseigene Surge S1 Prozessor ist zwar kein Leistungswunder, für einen Mittelklasse-Chip kann sich die Ausstattung aber durchaus sehen lassen. Es könnte interessant werden, wie sich Xiaomi als Chip-Hersteller schlagen wird und welche High-End Chips zu erwarten sind. Das Xiaomi Mi5C verspricht zumindest auf dem Datenblatt ein erstes, ordentliches Mittelklasse-Smartphone mit Surge S1 Chip zu werden. Wie es sich allerdings in der Praxis schlägt, bleibt abzuwarten. Der Verkaufspreis liegt in China bei 1499 RMB, was in etwa 206€ entspricht.