Erster Eindruck zur Xiaomi Yi Dashcam
Lieferumfang
Ausgeliefert wird die Yi Dashcam mit dem notwendigsten Zubehör. Enthalten sind neben der Kamera noch ein 3.5m langes USB-Ladekabel, eine Fahrzeughalterung mit Klebepad, ein KFZ-Ladeadapter sowie eine Garantiekarte samt einer englischsprachigen Bedienungsanleitung.
„International Version“ VS „China Version“
Die Yi Dashcam ist als internationale Version, aber auch als chinesische Version erhältlich. Vor dem Kauf sollte man sich unbedingt vergewissern, dass man die internationale Variante erwirbt, welche eine englische Sprachoberfläche bietet. Die chinesische Variante wird häufig in chinesischen Onlineshops vertrieben. Diese ist komplett auf Chinesisch und die Sprache lässt sich nur über Umwege umstellen!
Design & Verarbeitung
Das Design der Dashcam ist insgesamt optisch ansprechend, modern und zugleich kompakt (74 x 32 x 19 mm). Erhältlich ist die Kamera mit einer anthrazitfarbenen oder goldfarbenen Front. Die Verarbeitung ist dem Preis entsprechend. Die gesamte Kamera besteht aus Kunststoff und ist sauber verarbeitet. Lediglich der Gehäuserahmen wirkt auf den ersten Blick etwas billig. Auch das vorderseitige Objektiv ist für meinen Geschmack etwas zu groß geraten und könnte gerne etwas schlichter ausfallen.
Die im Lieferumfang enthaltene Halterung der Yi Kamera besteht ebenfalls aus Kunststoff. Durch das integrierte Kugelgelenk kann die Halterung in jegliche Richtungen bewegt werden. Verbesserungswürdig ist die Befestigungsmöglichkeit. Anstelle eines Klebepads wäre ein Saugnapf von Vorteil gewesen!
Hardware & Ausstattung
Bildprozessor und Bildsensor
Laut Yi Technology hat die Dashcam einen „A12 Bildprozessor“ verbaut. Hierbei handelt es sich in Wahrheit um einen Novatek NT96660, der auch in chinesischen Actionkameras verbaut ist. Der Bildsensor beläuft sich auf einen Semiconductor AR0230CS. In Kombination wird eine maximale Auflösung von 1296p mit 30 Bilder-pro-Sekunde ermöglicht. Mit einer Auflösung von 1080p sind sogar flüssige 60 Bilder-pro-Sekunde möglich. Das Öffnungsverhältnis beträgt F 1.8. Das maximale Blickfeld liegt bei 165°.
Display
Rückseitig befindet sich ein 2.7 Zoll TFT Display, welches mit 960 x 240 Pixel auflöst. Farben werden soweit gut dargestellt. Je nach Blickwinkel können diese jedoch verblassen.
WiFi
Die Xiaomi Yi Dashcam hat ein 2.4G WiFi Modul integriert. Unterstützt wird lediglich der 802.11n Standard. Verschlüsselt ist das Netz mittels WPA2.
Sonstige
Ein Mikrofon befindet sich unterhalb des vorderseitigen Objektivs. Zur Stromversorgung besitzt die Dashcam eine Micro USB-Buchse. Zwar ist auch ein 240mAh Akku verbaut, dieser dient allerdings als reine Notversorgung. Die maximale Laufzeit über den Akku liegt bei ungefähr 3 Minuten. Um Aufnahmen speichern zu können befindet sich auf der linken Gehäuseseite ein Micro SD-Speicherkartenslot. Kompatibel sind 8-64 GB Class 10 Speicherkarten im Format FAT32.
Aufnahmequalität
In einer gut zweiwöchigen Testphase haben wir mehrere Aufnahmen in 1296p und 1080p gesammelt. Sowohl bei guten, als auch bei schlechten Wetterbedingungen waren die Aufnahmen ausreichend scharf und detailliert. Eine Schärfe und einen Detailreichtum, ähnlich einer GoPro Action Cam ist natürlich nicht zu erwarten. Auf den Aufnahmen waren Kennzeichen gut zu erkennen und durch das weite Blickfeld ist die gesamte Fahrbahn gut einsehbar.
Durch die WDR 2.0 Technologie wird das Bild sehr schnell an die aktuellen Lichtverhältnisse angepasst. Fährt man beispielsweise mit dem Fahrzeug aus einer dunklen Tiefgarage, passt sich die Yi Dashcam den Lichtverhältnissen sofort an und Details bleiben sichtbar. Auch bei Nacht kann die Xiaomi Yi Dashcam überzeugen. Ein Bildrauschen ist kaum zu erkennen. Lediglich die Details gehen etwas verloren. Die Aufnahmequalität des Mikrofons ist ausreichend. Gespräche werden deutlich aufgezeichnet, allerdings ist der Ton etwas dumpf. Störende Fahrzeuggeräusche werden hingegen gut gefiltert.
Menü und App
Die Bedienbarkeit des Dashcam Menüs ist einfach und verständlich. Insgesamt gibt es 4 Bedientasten. Mit diesen lassen sich Aufnahmen starten, man kann in die Galerie wechseln, sich Aufnahmen über die Kamera ansehen und es gibt eine Einschalt- bzw. Einstellungstaste. Das Menü ist übersichtlich gestaltet und die Menüführung geht einfach von der Hand.
Die „Yi Dashcam“ App ist die mobile Schaltzentrale der Dashcam. Diese ist sowohl für Android, als auch für Apple iOS erhältlich. Die Sprache der App ist Englisch. In der Hauptübersicht können Aufnahmen anderer Nutzer angesehen werden, als auch lassen sich eigene Aufnahmen teilen. Über die Galerie können Aufnahmen der Kamera auf das Smartphone übertragen werden. Wer die Bedienungsanleitung der Dashcam verlegt hat, kann diese über die App abrufen.
Eine Verbindung zwischen Smartphone / Tablet und der Kamera wird über WiFi hergestellt. Die Yi Dashcam baut hierzu ein eigens WLAN auf, zu dem die App in wenigen Schritten verbinden. Mit bestehender Verbindung können die Einstellungen der Kamera direkt über das verbundene Gerät vorgenommen werden. Auch eine Live Bildausgabe steht zur Verfügung, als auch können Aufnahmen direkt über das verbundene Gerät gestartet werden.
ADAS (Fahrassistent)
ADAS steht für Advanced Driver Assistance Systems. Das ADAS der Yi Dashcam zeigt Spurwechsel an und erinnert sofern man dem vorausfahrenden Fahrzeug zu dich auffährt. Im Test konnte das ADAS nicht überzeugen. Trotz korrekter Kalibrierung und Ausrichtung wurden Spurwechsel fehlerhaft angezeigt. Während der Fahrt wurde auch vielfach vor einem vorausfahrenden Fahrzeug gewarnt, das überhaupt nicht existierte. Die Warnungen erfolgen in einem schlechten Englisch, was auf Dauer mehr störend als nützlich ist.