Erster Eindruck zur YI Home Camera 1080p
Design, Verarbeitung und Lieferumfang
Mit einer Größe von nur 122 x 70 x 59 mm und einem Gewicht von 132g ist die YI Überwachungskamera vergleichsweise klein und leicht. Das Design ist schlicht und durch die kompakte Größe wirkt die Kamera unscheinbar, weshalb sie sich unauffällig platzieren lässt. Die Bauform erinnert viel mehr an eine moderne Webcam, als an eine smarte Überwachungskamera.
Wie bereits von anderen YI Produkten gewohnt, überzeugt die Verarbeitung. Das Kunststoffgehäuse macht einen wertigen Eindruck und auch die enthaltenen Zubehörteile sind fehlerfrei verarbeitet.
Der Lieferumfang fällt übersichtlich aus. Neben der YI Home Camera sind noch ein Ladekabel, ein Netzadapter, ein Klebepad und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung enthalten. Eine separate Halterung fehlt, denn der mit der Kamera verbundene Standfuß ist zugleich die Halterung.
Hardware und Ausstattung
Bildprozessor und Bildsensor
Im Inneren arbeitet ein Ambarella Cortex-A9 Bildprozessor, der mit 600MHz taktet. Die Speicherausstattung beläuft sich auf 2GB DDR3 Arbeitsspeicher und einen 1GB SLC-NAND-Flashspeicher. Über einen SD-Speicherkartenslot können Aufnahmen direkt auf eine MicroSD-Speicherkarte (8GB - 64GB) gespeichert werden.
Der Bildsensor ist ein 2.12 Megapixel CMOS von Panasonic mit vMaicovicon Technologie, der auch bei schlechten Lichtverhältnissen ein detailreiches Bild erzeugt. Videos werden mit maximaler Auflösung von 1080p bei 25 Bildern-pro-Sekunde aufgenommen. Das Öffnungsverhältnis der Linse beträgt F2.0. Zudem besitzt die Kamera ein äußerst weites Sichtfeld von 130°. Die Videokompression erfolgt nach dem H.264 Level 5.1 und MJPEG Standard. Eine zusätzliche Bildverbesserung wird durch einen 3D Rauschfilter, die 3D LUT Farbkorrektur und WDR (Wide Dynamic Range) sowie HDR (High Dynamic Range) erreicht.
IR Nachtsicht, WiFi und Audiosystem
Um die Linse herum befinden sich insgesamt 11 Infrarot-LEDs (940nm). Mit zunehmender Dunkelheit oder bei unzureichenden Lichtverhältnissen wechselt die YI Home Camera 2 automatisch in den Nachtsichtmodus. Diese Funktion lässt sich auch in den Kameraeinstellungen deaktivieren. Am Gehäuse der Kamera befinden sich weitere Status-LEDs (Gelb und Blau) die eine Stromverbindung (Gelb) und eine bestehende WLAN-Verbindung (Blau) anzeigen.
Zur Datenübertragung hat die YI Home Camera 2 ein 2.4GHz WiFi Modul integriert. Unterstützt werden die Standards 802.11 b/g/n, sowie die Verschlüsselungen WEP oder WPA2. Über ein Zwei-Wege-Audiosystem kann Gesprochenes empfangen und wiedergegeben werden. Hierzu ist die Überwachungskamera mit einem 1W Lautsprecher und einem Mikrofon ausgestattet.
Inbetriebnahme
Strom erhält die YI Überwachungskamera über den beiliegenden Netzadapter samt USB-Kabel. Diese Lösung ist komfortabel, da ein beliebig langes USB-Kabel verwendet werden kann. Auch der Netzadapter ist mit dem eines Smartphones identisch, weshalb sich auch dieser leicht austauschen lässt. Weniger komfortabel ist die Halterungsmöglichkeit. Durch die fest verbundene Halterung lässt sich da Kamera zwar hervorragend hinstellen, an der Wand lässt sich die YI Überwachungskamera allerdings nur mit einem Klebepad befestigen. Eine Schraubmöglichkeit gibt es nicht.
Zur Inbetriebnahme wird ein Android oder iOS Gerät benötigt. Zunächst muss die so genannte „YI Home“ App heruntergeladen werden. Anschließend muss man sich ein „YI Konto“ anlegen. Hierzu meldet man sich entweder mit einer Email-Adresse an oder verwendet den „Facebook-Login“.
Als nächstes wird man durch die zur Inbetriebnahme notwendigen Schritte geführt. Die Sprache der App ist Deutsch. Eine zusätzliche, englische Sprachausgabe erklärt den aktuellen Status der Kamera. Um die YI Home Camera 2 verwenden zu können, muss diese in ein bestehendes WLAN eingebunden werden. Die WLAN Daten übermittelt man mittels QR Code, den man mit der App erzeugt und vor die Kameralinse hält.
YI Home App und Funktionen
Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Hierüber lassen sich mehrere YI Kameras verwalten, als auch bekommt man ein Live Bild der jeweiligen, verbundenen Kamera angezeigt.
Hauptanzeige
Hat man eine verbundene Kamera ausgewählt, können über die App Video- und Fotoaufnahmen angefertigt werden, man kann Sprachnachrichten übermitteln und empfangen, als auch erhält man eine Übersicht zu den ausgelösten Alarmen.
Im Test überzeugt die Hauptanzeige durch eine einfache Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit. Alle notwendigen Funktionen sind durch wenige Schritte erreichbar.
Alarmfunktion
Wie und wann ein Alarm ausgelöst wird, kann individuell eingestellt werden. Unter anderem kann eine Aktivitätsregion festgelegt werden, eine Personenerkennung kann aktiviert werden und es gibt sogar eine „Weinendes Baby Erkennung“. Die Personenerkennung löst aus, sobald ein Mensch erkannt wird. Die „Weinendes Baby Erkennung“ wird bei lautem Babygeschrei ausgelöst. Zu jeder Erkennungsart gibt es zusätzlich 3 Empfindlichkeitsstufen (Hoch / Mittel / Niedrig), eine Alarmhäufigkeit (Hoch / Mittel / Niedrig) sowie einen Zeitplan, wann also der Alarm aktiviert bzw. stummgeschaltet sein soll.
Bei einem ausgelösten Alarm wird eine kurze Aufnahme gespeichert. Diese wird dabei mit der „YI Cloud“ synchronisiert und ist dabei auch von unterwegs aus abrufbar. Auch das Live Bild wird mit der YI Cloud synchronisiert und ist mittels Fernzugriff von überall aus anzusehen. Dass die Kamera ständig mit der YI Cloud synchronisiert bemerkt man bereits an der Verzögerung des Videosignals. Dieses ist um etwa 6 Sekunden verzögert, obwohl sich das im Test verwendete Empfangsgerät im gleichen Netzwerk befand. Der Fernzugriff ist leider nicht komplett abschaltbar. Lediglich das Speichern von Alarmaufnahmen innerhalb der YI Cloud kann deaktiviert werden. Wer die Alarmfunktion anschließend weiterhin verwenden möchte, der muss eine SD-Speicherkarte einlegen.
Zwar verspricht YI Technologie, dass die Datenübertragung verschlüsselt ist, als auch kann die Überwachungskamera mit einem PIN versehen werden, ein unberechtigter Zugriff ist allerdings nie auszuschließen! Im Test wurden etwa 90% der absichtlich ausgelösten Alarme erkannt. Die Personenerkennung ist insgesamt eher ungenau. Selbst Haustiere wurden als „Person“ erkannt.
Gestensteuerung
Mit der Funktion „Gestensteuerung“ können Videonachrichten übermittelt werden. Hierzu stellt man sich im Abstand von etwa 2 Metern vor die Kamera und hält die ausgestreckte Hand auf Schulterhöhe. Anschließend leuchtet die YI Home Kamera mit einer grünen LED und gibt zu erkennen, dass die Geste erkannt wurde. Faltet man anschließend die Hand zur Faust, beginnt die Videoaufnahme.
Die Gestensteuerung funktionierte im Laufe des Tests problemlos. Hat man die einzelnen Schritte exakt befolgt, lag die Fehlerrate bei Null.
Einstellungen
Die Einstellungsmöglichkeiten sind umfangreich. Es gibt unter anderes Einstellungen zur:
- Auflösung (1080p@25/20 oder 720p@20)
- Lautstärke
- Mikrofon
- Status-LED
- Objektverzerrung
- Nachtsicht
Updates
Sobald ein Firmware-Update oder App-Update verfügbar ist, wird man über die YI Home App benachrichtig. Updates werden anschließend vollautomatisch heruntergeladen und installiert.
Bild- und Tonqualität
Die Bilddarstellung ist hochauflösend scharf und sehr detailreich. Farben werden akkurat wiedergegeben. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen produziert die YI Home Camera 2 brauchbare Aufnahmen. Der Wechsel zum Nachtsichtmodus gelingt gut. Die Bildwiederholrate wird in diesem Modus allerdings gefühlt reduziert, wodurch ein leichtes „Nachziehen“ entsteht. Die Bildqualität bleibt allerdings den Erwartungen entsprechend.
Der an die YI Home Camera 2 übertragene Ton ist klar und deutlich wahrnehmbar. Selbst auf höchster Übertragungslautstärke klingt dieser nicht blechern. Auch der an das Empfangsgerät übermittelte Ton ist verständlich klar.
Alexander Reder
Liebes TECHREVIEWER-Team,
ich fand den Beitrag zur Yi Home Camera 2 sehr hilfreich, habe aber 2 für für mich sehr wichtige Fragen. Erstens würde ich gerne wissen ob sich die Yi Camera auch über eine Powerbank an Stelle des Netzteils betreiben ließe und zweitens ob ” ein 2.4GHz WiFi Modul integriert” bedeutet dass die Kamera selbs WiFi-direct fähig ist. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist es dann möglich die Kamera an ein WiFI-direct fähiges Gerät wie ein Handy (also ohne Router) zu koppeln?
Vielen Dank,
Alexander Reder
Timo
Hi Alexander, du kannst die Kamera mit einer Powerbank betreiben. WiFi-Direct ist allerdings nicht vorhanden. Mit dem WiFi ist gemeint, dass die Kamera kein eigenes WLAN erstellt, zu dem du dich verbinden kannst, sondern als Client in ein bestehendes WLAN eingebunden werden muss.